Neues Grün für den Bürger­park

Mit vereinten Kräften: Pflanzaktion des RSV am Werkstättenweg. Foto: Rüdiger Jacobs
Mit vereinten Kräften: Pflanzaktion des RSV am Werkstättenweg. Foto: Rüdiger Jacobs

Die alten Pappeln am Sport­platz des RSV Braun­schweig mussten wegen mangel­hafter Stand­fes­tig­keit weichen und wurden durch neue Gehölze ersetzt.

Viele Jahre lang war die Reihe hochge­wach­sener Pappeln entlang des RSV-Sport­platzes im Bürger­park so etwas wie ein Erken­nungs­zei­chen: Die weithin sicht­baren Bäume standen gewis­ser­maßen Spalier an der Zuwegung zum Bootshaus des Vereins am Bürger­park, und sie waren für die aktiven Fußballer zudem ein wirksamer Windschutz. Im Sommer vorigen Jahres dann der Schock. Alle 19 Bäume mussten gefällt werden, sie waren nicht mehr verkehrs­si­cher. Es war der Beginn einer bemer­kens­werten Pflanz­ak­tion. Die Richard Borek Stiftung betei­ligte sich als Eigen­tü­merin des Geländes an den Kosten.

Nachdem zuvor eine relativ junge und schlanke Pappel von einer Windbö glatt umgeworfen worden und in einen der benach­barten Klein­gärten gestürzt war, ließ der RSV-Vereins­vor­sit­zende Klaus Finger die übrigen Bäume von einem Sachver­stän­digen unter­su­chen. Dessen Gutachten war eindeutig. Alle Bäume waren durch Pilzbe­fall und andere Defekte so schwer geschä­digt, dass die Stand­si­cher­heit nicht mehr gewähr­leistet war. Der RSV, als Pächter des Geländes auch verant­wort­lich für die Gehweg­si­cher­heit, ließ die durchweg schon ausge­höhlten Bäume von einer Spezi­al­firma fällen.

So hielten sich die finan­zi­ellen Einbußen des Vereins in Grenzen. Optisch aber war die Situation entlang des Weges zum Bootshaus eine Katastrophe: Zu kahl, zu staubig und ohne jenes satte und beruhi­gende Grün, das zuvor den Weg begrenzt hatte. Abhilfe sollte eine Pflanz­ak­tion schaffen, zu der der RSV-Vorstand in diesem Frühjahr aufrief. An zwei Sonnabenden im März und im April hoben jeweils mehr als 20 RSV-Mitglieder Pflanz­lö­cher aus und pflanzten dann insgesamt 34 neue Bäume und Büsche.

Als schwierig zu bearbeiten erwies sich dabei der schutt­hal­tige Unter­grund. Früher hatten an dieser Stelle südlich des Alten Braun­schweiger Bahnhofs Behelfs­bauten gestanden, während des Krieges war auf dem heutigen Sport­platz eine Flak-Stellung aufgebaut. Schon nach den ersten Spaten­sti­chen zur Aushebung der Pflanz­lö­cher stießen die Helfer häufig auf Beton­reste und Stein­trümmer.

Deshalb wurden auch für die spätere Bepflan­zung Büsche und Bäume ausge­sucht, die mit solchen schwie­rigen Stand­ort­be­din­gungen zurecht­kommen und darüber hinaus auch winter­fest und weitge­hend unemp­find­lich gegen Trocken­heit und sonnen­ver­träg­lich sind. Außerdem, so ein weiteres Kriterium, sollen sie möglichst üppig blühen und damit bienen­freund­lich sein. Die Wahl fiel dann auf die Kornel­kir­sche, die Kupfer­fel­sen­birne, den Bauern­jasmin, den Liguster und die Haselnuss.

Zu Beginn der Baumreihe, gleich unterhalb des Werkstät­ten­weges, pflanzten die RSV-Helfer ein Exemplar der Europäi­schen Stech­palme (Ilex), dem „Baum des Jahres“ für 2021. Alle Pflanzen sind inzwi­schen gut angewachsen und haben – so klein sie auch noch sind – den Weg schon ein wenig grüner gemacht. In ein paar Jahren, so die Erwartung, wird der Sport­platz an dieser Stelle wieder eine natür­liche Begren­zung aus Büschen und Bäumen haben.

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