Sport steigert das Selbst­ver­trauen

Seit 2005 haben Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap an den Sportivationstagen Spaß an der Bewegung. Foto: BSN
Seit 2005 haben Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap an den Sportivationstagen Spaß an der Bewegung. Foto: BSN

Konzept der Sporti­va­ti­ons­tage des Behin­derten-Sport­ver­bandes Nieder­sachsen setzt auf fröhliche Gemein­schafts­er­leb­nisse von jungen Menschen mit und ohne Handicap.

Rund 6500 Schüle­rinnen und Schüler sowie 3000 ehren­amt­liche Helfer werden bei den diesjäh­rigen Sporti­va­ti­ons­tagen des Behin­derten-Sport­ver­bandes Nieder­sachsen (BSN) an den Start gehen. In neun nieder­säch­si­schen Städten versuchen dabei junge Sportler mit und ohne Handicap gemeinsam die Heraus­for­de­rungen für das Deutsches Sport­ab­zei­chen oder das Mehrkampf­ab­zei­chen des Deutschen Leicht­ath­letik-Verbands zu meistern. Beglei­tend sind jeweils verschie­dene Spiel­sta­tionen aufgebaut, an denen die Kinder ihre motori­schen Fähig­keiten auspro­bieren können.

Der inklusive Sporti­va­ti­onstag für das Braun­schwei­gi­sche findet am 14. Juni erneut in Salzgitter statt und wird gefördert von der Braun­schwei­gi­schen Stiftung. Der Auftakt fand bereits in Sandkrug statt. Weitere Austra­gungs­orte sind Holzminden, Hannover, Aurich, Lingen, Osterode, Buchholz und Osnabrück.

„Die Resonanz an den Sporti­va­ti­ons­tagen spricht für unser Konzept. Bei den Wettbe­werben werden der große und der kleine Mut gewürdigt. Ich freue mich, dass der BSN so zur Steige­rung des Selbst­ver­trauens der betei­ligten Kinder und Jugend­li­chen mit Behin­de­rung beitragen kann“, sagt BSN-Präsident Karl Finke zu den nun schon 14. Sporti­va­ti­ons­tagen.

Während der Sieger­eh­rungen erhält folge­richtig jeder Teilnehmer eine Gold-Medaille und eine Teilnah­meur­kunde. Die erfolg­rei­chen Prüflinge werden natürlich zusätz­lich mit dem begehrten Sport­ab­zei­chen belohnt. Anlass für den ersten Sporti­va­ti­onstag 2005, damals noch unter dem Namen „Tag des Sport­ab­zei­chens“ ausge­tragen, war  die offizi­elle Einfüh­rung des Deutschen Sport­ab­zei­chens für Menschen mit geistiger Behin­de­rung.

Seither erfahren die Sporti­va­ti­ons­tage wegen ihres inklu­siven Gemein­schafts­er­leb­nisses von Menschen mit und ohne Behin­de­rung besondere Beachtung in der Öffent­lich­keit und Bedeutung für die Teilnehmer. „Die Stimmung an diesen Tagen ist unglaub­lich. Sie zeichnet sich einer­seits durch Leistungs­be­reit­schaft und Bewegungs­freude, anderer­seits aber auch durch das tolle Mitein­ander aus“, meint Nicola Böhlke, Ressort­lei­terin Breitensport/Jugend/Schule im BSN. Bei der Veran­stal­tung gebe es nur Gewinner. Wie selbst­ver­ständ­lich erlebten und genössen Menschen mit und ohne Behin­de­rung die sport­liche Aktivität.

„Sport leistet einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Die Verknüp­fung von Schule und Verein bietet gerade für Kinder mit Behin­de­rung riesige Chancen, sich dem Sport zu nähern“, betonte Nieder­sach­sens Innens­mi­nister Boris Pistorius im vergan­genen Jahr in einem beim Sporti­va­ti­onstag in Osnabrück geführten Interview.

Auch der BSN sieht die Möglich­keit zur Weiter­ent­wick­lung des inklu­siven Schul­sports in der engen Zusam­men­ar­beit zwischen dem Schul­sport und dem organi­siertem Sport. Das Thema Inklusion im Sport werde in der breiten Öffent­lich­keit mit dem Fokus Schul­sport disku­tiert. Vielfach bestünden aber auch im organi­sierten Sport, sprich Breiten‑, Wettkampf- und Leistungs­sport, gute inklusive Struk­turen und Veran­stal­tungs­for­mate. Der BSN fungiere, so Nicola Böhlke, als erster Ansprech­partner, wenn es gelte, Kindern und Jugend­li­chen mit Behin­de­rungen den Weg in den Sport zu ebnen und Inklusion im Sport grund­sätz­lich voran­zu­treiben. Der BSN agiere an der Schnitt­stelle zwischen Schule und vereins­or­ga­ni­siertem Sport sowie wirke in enger Koope­ra­tion mit dem nieder­säch­si­schen Kultus­mi­nis­te­rium.

„Wir appel­lieren als Fachver­band nicht nur an die Sport­lehr­kräfte, sondern vor allem auch an die Eltern und Erzie­hungs­be­rech­tigten von Kindern und Jugend­li­chen mit Handicap auf uns zuzugehen und sich über Wege in den Sport zu infor­mieren“, so Nicole Böhlke weiter. Sie verweist unter anderem auf bestehenden Struk­turen des inklu­siven Sports. In Nieder­sachsen finden bereits mehrere, auch inklusive Sport­ver­an­stal­tungen für Kinder und Jugend­liche mit Behin­de­rungen statt. Beispiel ist neben den Sporti­va­ti­ons­tagen auch „Jugend trainiert für Paralym­pics“.

Weitere Infor­ma­tionen: http://www.bsn-ev.de/

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