Die 7. Niedersächsische Landesgartenschau wird unter dem Motto „Garten. Fest. Spiele“ am 14. April eröffnet.
Den Besucherinnen und Besuchern der Landesgartenschau in Bad Gandersheim wird sich während des gesamten Veranstaltungszeitraums ein wahres Blumenmeer öffnen. Knapp 20.000 Frühblüher wurden gesetzt und mehr als 40.000 Blumenzwiebeln in die Erde gebracht. Zusätzlich wurden tausende neue Gehölze und Stauden wie Sonnenhut, Taglilien, Pfingstrose oder Astern gepflanzt. Darüber hinaus sind neue Wegebeziehungen und neue attraktive Flächen entstanden. Der 40 Hektar große Landschaftspark an den Flüssen Gande und Eterna sowie den drei Osterbergseen wird am 14. April eröffnet. Er bleibt dann 185 Tage lang bis zum 15. Oktober eine farbenprächtige Attraktion für Gartenfreunde. Die 7. Niedersächsische Landesgartenschau steht unter dem Motto „Garten. Fest. Spiele“. Bad Gandersheim gehört zum ehemaligen Braunschweiger Land.
Zu den Höhepunkten zählt das Landschaftsschutzgebiet „Auepark“, das naturnah entwickelt wurde. Ein 150 Meter langer Steg führt die Besucher auf drei Meter Höhe und eröffnet so den Ausblick auf die bislang verborgenen Wasserflächen. Mit dem neuen Sole-Naturbad verfügt die Landesgartenschau über ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal. Neben dem klassischen Schwimmer- und Sprungbecken verfügt es über einen ausgedehnten Nichtschwimmer- und Flachwasserbereich sowie einen großzügigen Wasserspielplatz mit Fontänen-Hügellandschaft und Wasserstauspielen.
Zum Konzept der Landesgartenschau gehört auch die Präsentation klassischer Gartenanlagen, etwa die zehn Themengärten, in denen Unternehmen des Verbands der Garten- und Landschaftsbau-Betriebe aktuelle Trends der Gartengestaltung präsentieren. Attraktiv ist auch die Blumenhalle, ein großer Zeltbau, in dem alle zwei Wochen wechselnde florale Ausstellungen gezeigt werden.
Der Steg im Auepark von Bad Gandersheim. Foto: Landesgartenschau Bad Gandersheim gGmbH
Die Veranstalter rechnen mit rund 450.000 Besuchern. Ziel ist bei kalkulierten Einnahmen von mehr als fünf Millionen Euro eine schwarze Null. Das Land, der Landkreis Northeim und die Stadt Bad Gandersheim haben ein mögliches Defizit über mehr als vier Millionen Euro abgesichert. Die Landesgartenschau 2026 findet in Bad Nenndorf statt. Die bisherigen Landesgartenschauen fanden 2002 in Bad Zwischenahn, 2004 in Wolfsburg, 2006 in Winsen/Luhe, 2010 in Bad Essen, 2014 in Papenburg und 2018 in Bad Iburg statt. Sie alle hatten mehr als 500.000 Besucher Grundsätzlich sollen die Landesgartenschauen in einem Abstand von vier Jahren veranstaltet werden.
Die Landesgartenschau in Bad Gandersheim war ursprünglich für das vergangene Jahr geplant, wurde jedoch wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten für verschiedene benötigte Materialien. Die Verschiebung brachte den Organisationen Planungssicherheit. Mit Matthias Schmauder-Werner wurde ein erfahrener Landschaftsarchitekt zusätzlich an Bord geholt, der als Leiter Betrieb für perfekte Themengärten sorgen soll.
Sein Eindruck: „Es ist schon besonders, dass hier ausschließlich im Bestand gearbeitet wird. Von einem Naherholungsgebiet wie dem Auepark mit seiner hohen Aufenthaltsqualität können viele Städte nur träumen. Die Seenlandschaft rund um die Osterbergseen ist genial. Und das alles in der unmittelbaren Nähe einer historischen Altstadt mit attraktiven Veranstaltungen.“ Schmauder-Werner verfügt über jahrzehntelange Erfahrung bei Landesgartenschauen in Rheinland-Pfalz. In Trier, Bingen, Landau – und bis zur Flut – in Bad Neuenahr-Ahrweiler war er als Geschäftsführer tätig.
Die Landesgartenschau in Bad Gandersheim lockt nicht nur mit gärtnerischen Glanzpunkten, sondern auch mit spannende Mitmachangeboten und einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm. Geplant sind rund 1.500 Veranstaltungen von Konzerten über Führungen bis hin zu Vorträgen. Einen besonderen Stellenwert hat das „Grüne Klassenzimmer“. In dem außerschulischen Lernort steht ein breites Spektrum an buchbaren Kursen, Workshops und Aktionen zur Verfügung. Das Angebot richtet sich dabei nicht nur an Kitas und Schulen, sondern auch an Jugendgruppen, Initiativen, Vereinen und allen Institutionen der Erwachsenenbildung.
Lageplan Landesgartenschau in Bad Gandersheim. Foto: Landesgartenschau Bad Gandersheim gGmbH
Eintritt:
Erwachsene: 19 Euro
ermäßigt: 16 Euro
6 bis 17 Jahre: 5 Euro
Kinder bis 5 Jahre: frei
Kontakt:
Landesgartenschau Bad Gandersheim gGmbH
Am Osterbergsee 4
37581 Bad Gandersheim
Telefon: 05382 73502
E-Mail: laga2023@bad-gandersheim.de
Website: https://laga-bad-gandersheim.de/
Burkhardt Paul hat mit sieben Jahren seine erste Lok geschenkt bekommen. Noch heute ist die Anlage sein liebstes Hobby – seine Frau akzeptiert es.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 31.12.2022 (Bezahl-Artikel)
Ein Berggasthof mit Wassermühle auf der Modellbahnanlage. Gerade abseits der Gleise „tobt“ das Leben. Foto: Karsten Mentasti
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 31.12.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article237260315/Modelleisenbahner-in-Braunschweig-von-Kindesbeinen-an.html (Bezahl-Artikel)
Der Mehrkampf-Cup im Braunschweiger Land will Kinder und Jugendliche zum Sporttreiben ohne individuellen Leistungsgedanken animieren.
Der Schul- und Vereinssport war während der Corona-Pandemie durch Lockdowns, Sportverboten und Schließen von Sportstätten erheblich eingeschränkt. Besonders gelitten haben darunter Kinder und Jugendliche, denen in dieser Zeit wertvolle Entwicklungsmöglichkeiten vorenthalten wurden. Immerhin ein gutes Zeichen für die Rückkehr zur Normalität war der Mehrkampf-Cup (MKC) im Braunschweiger Land, der nach zwei Jahren wieder in vollem Umfang ausgetragen werden konnte. Erstmals wurde der Wettbewerb 2022 auch für Grundschulen angeboten. Organisiert wurde der Wettbewerb traditionell vom Niedersächsischen Leichtathletik-Verband (NLV) und den NLV-Bezirk. Die Ausschreibung für dieses Jahr folgt in Kürze.
Seit der ersten Austragung im Jahr 2000 haben sich mehr als 150.000 Kinder und Jugendliche aus Schulen und Vereinen beteiligt. Anlass der ersten Austragung waren die 100. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Braunschweiger Eintracht-Stadion, die als Qualifikationswettkampf für die Olympischen Spiele in Sydney zählten. Die Braunschweigische Stiftung fördert das Projekt von Anfang an. Ziel ist es, der Bewegungsarmut junger Menschen vorzubeugen und zum Sporttreiben im Verein zu animieren. An dem Mannschaftswettbewerb können Teams allen Vereinen und Schulen der Region Braunschweig teilnehmen.
Prof. Dr. Ingo Froböse, Sport- und Präventionsexperte von der Deutschen Sporthochschule Köln, macht sich erhebliche Sorgen über die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns und Sporteinschränkungen auf Kinder und Jugendliche. Er befürchtet körperliche, geistige und soziale Defizite in ihrer Entwicklung. Vor allem für Kinder und Jugendliche mit Leistungseinschränkungen wie Adipositas, chronischer Erkrankung oder Behinderung ist Bewegung elementar wichtig. Wenn der Sport für diese Gruppen keine Rolle spielt, werden ihre Probleme immer größer.
Klar ist, dass zwei Stunden Schulsport in der Woche nicht ausreichend sind. Schon vor Corona war die Situation dramatisch. Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland des Robert Koch-Instituts brachte erschreckende Zahlen zutage: 80 Prozent der Kinder bewegen sich zu wenig. 43 Prozent der Kinder und Jugendlichen erreichen bei Rumpfbeugen nicht las Fußsohlenniveau. 15 Prozent sind übergewichtig und fast sechs Prozent adipös.
Für Prof. Froböse Neben ist auch das Einbrechen sozialer Kontakte ein immer größer werdendes Problem, das Corona weiter verstärkt hat. Was sich früher im Sportverein zwischen Kindern und Jugendlichen abgespielt hat, hat sich in die anonyme digitale Welt verlagert. „Wenn man Spielen, Sieg und Niederlage, Respekt und Fairness oder Verantwortung in jungen Jahren nicht lernt, ist das fatal. Denn es sind Dinge, die die Persönlichkeit prägen und Emotionen beeinflussen. Wenn wir diese Werte im Kindesalter nicht vermitteln, entwickeln wir eine Generation von Individualisten. Deswegen ist es neben dem Gesundheitsaspekt so wichtig, Kinder für das Sporttreiben zu begeistern“, erläutert Froböse.
Perfekt passt da der Mehrkampf-Cup im Braunschweiger Land in dieses Konzept. Neu war im vergangenen Jahr die Teilnahmemöglichkeit für die Altersklassen U8 und U10. Die Grundschulen wurden dafür zu einer Fortbildung eingeladen, zu der Vertreterinnen und Vertreter von 15 Schulen gekommen waren. Sie erlebten, welche Auswirkungen das Mannschaftserlebnis hat, wie verhältnismäßig gering der Aufwand für die Teilnahme ist und vor allem wie viel Spaß die Kinder haben. In diesem Jahr rechnen die Organisatoren, auch wegen des größeren zeitlichen Abstands zur Corona-Pandemie mit einer erheblich höheren Anzahl teilnehmender Schulen. Die Erweiterung des Wettbewerbs für Grundschulen steht nicht in Konkurrenz zu den Bundesjugendspielen. Denn im Gegensatz dazu geht es beim MKC nicht um die individuelle Leistung, sondern um das Teamergebnis.
Dem Mehrkampf-Cup gelingt es, die Vorzüge der Leichtathletik als Individualsportart mit denen des Teamsports zu vereinen und so viele Kinder und Jugendliche zu bewegen. Auf dem Programm für die Kinder der Grundschulklassen stehen 30 beziehungsweise 40m-Sprint, Ballwurf, Ziel- und Zonenweitsprung sowie eine Hindernissprintstaffel. Die Mannschaften dürfen sechs bis elf Mitglieder haben. Dass Geschlecht spielt keine Rolle, und in die Wertung kommen die jeweils sechs besten Resultate.
Bei Schulsportveranstaltungen und Leichtathletiksportfesten werden die Leistungen im Altersbereich von U12 bis U20 in Sprint, Weitsprung und Ballwurf oder Kugelstoßen berechnet und zu einer Mannschaftswertung zusammengefasst. Zu einer Mannschaft gehören fünf Teilnehmer, bei Vereinsteams sind von U16 aufwärts lediglich drei Teammitglieder erforderlich.
Die Ehrung der Siegerteams 2022 findet im Rahmen der Deutschen Meisterschaften U23 im Göttinger Jahnstadion am 02. Juli 2023 statt. Die Ergebnisse des Vereins- und Schulwettbewerbs 2022 sind auf der Homepage des Mehrkampf-Cups Braunschweiger Land abrufbar.
Kontakt:
Niedersächsischer Leichtathletik-Verband e.V.
Till Wöllenweber – Referent für Breitensport und Sportentwicklung
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10
30169 Hannover
Telefon: 0511 3389044
E-Mail: woellenweber@nlv-la.de
Der Pilgerweg Via Romea Germanica führt von Stade nach Rom und durch das Braunschweiger Land.
Den Alltag hinter sich lassen, den Kopf freibekommen und sich auf wesentliche Fragen des Lebens besinnen – ursprünglich religiösen Motiven entsprungen entdecken heute viele Menschen das Pilgern für sich. Knapp 250.000 Pilger wanderten im Jahr 2019 auf dem wohl bekanntesten Weg, dem Camino de Santiago, auch Jakobsweg genannt, nach Santiago de Compostela in Spanien. Wer im Braunschweiger Land pilgern möchte, muss dafür nicht weit reisen. In einem Beitrag für das Netzwerk zeitORTE widmet sich Jan-Christoph Ahrens dem Pilgerweg Via Romea Germanica, der durch das Peiner Land, Braunschweig, Wolfenbüttel und das nördliche Harzvorland führt.
Den gesamten Beitrag lesen Sie auf der Seite der zeitORTE.
Das Netzwerk zeitORTE bündelt über 100 bedeutsame Orte, die die reiche Geschichte der Region Braunschweig-Wolfsburg offenbaren – von Schätzen der Vergangenheit über Schrittmacher der Gegenwart bis hin zu Laboren der Zukunft. zeitORTE sind historische Schauplätze wie geologisch einmalige Phänomene, archäologische Ausgrabungen, Bauwerke oder Ensembles des Mittelalters, Bibliotheken der Aufklärung, alte Fabrikgelände, moderne Stätten von Kunst und Architektur, Museen der Zukunft und Produktionsstätten von Weltruf.
Eckhard Schimpf schrieb ein Buch über seinen langjährigen Freund mit dem Titel: „Einer dieser verwegenen Kerle: Kurt Ahrens“.
Die 1960er-Jahre waren eine gefährliche Epoche des Motorsports. In filigranen Rennwagen saßen die Fahrer noch teilweise im Polohemd. Abflüge endeten oft tödlich. Das war, wie es Jacky Ickx mal formulierte: „Part of the game“. In jenen Jahren zählte der Braunschweiger Kurt Ahrens jun. zu den weltbesten Rennfahrern. Eckhard Schimpf, sein Freund und Weggefährte seit 65 Jahren, hat jetzt eine üppig bebilderte Biographie verfasst. Der Titel: „Einer dieser verwegenen Kerle: Kurt Ahrens.“ Das Vorwort schrieb Le-Mans- und Rallye-Monte-Carlo Sieger Vic Elford. Er nannte Ahrens den „besten Co-Piloten, den ich je hatte“.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 28.07.2022 (Bezahl-Artikel)
Kurt Ahrens hatte die Rennfahrer-Gene seines Vaters Kurt Ahrens senior geerbt, der 1963 nach unfallreichen Jahren (mit Motorrädern und Autos) seinen Helm an den Nagel hängte. Er hatte nach dem Krieg ein Vermögen im Schrottgeschäft gemacht und kaufte seinem Sohn Jahr für Jahr Top-Rennwagen. Doch bei aller Großzügigkeit blieb der Vater in einem Punkt knallhart: Egal, wo der Junior Rennen fuhr, ob in Monza oder Reims: Montag musste er um 7 Uhr wieder auf dem Schrott-Hof sein.
Ahrens junior liebte die Formel-Rennwagen, war dreimal Deutscher Meister, Europapokal-Sieger und fuhr viermal den Grand Prix von Deutschland. Er konzentrierte sich von 1964 bis 1969 (von einigen Werkseinsätzen auf Abarth und BMW abgesehen) vor allem auf die Formel 2. Da fuhren damals regelmäßig alle Formel-1-Piloten. Und es zeigte sich, dass der Amateur Ahrens auf Augenhöhe mit den Profis war.
Etwa Graham Hill, Jackie Stewart, Jim Clark, Jack Brabham, Jacky Ickx, Jochen Rindt. Während seine Kollegen bereits Riesen-Gagen kassierten und in eigenen Jets um die Welt reisten, blieb Kurt Ahrens ein bodenständiger Braunschweiger. Mit Familie, Firma, Freundeskreis.
Er wollte Privatfahrer sein. Deshalb lehnte er auch 1968 das Angebot von Jack Brabham ab, im Formel-1-Team von Brabham zu fahren. Begründung: „Ich will mein eigener Herr bleiben“. Kurz darauf besann er sich anders und wurde 1969 Porsche-Werksfahrer in Ferdinand Piëchs „Giganten-Team“, das von nun an die Konkurrenz von Ferrari, Alfa Romeo, Ford oder General Motors in Grund und Boden fuhr. Ahrens: „Porsche war immer mein Traum.“
Er fuhr ohne Gage (!), ließ sich nur die Spesen zahlen, akzeptierte indes einen Porsche 911 als Dienstwagen. Trotz des Porsche-Vertrags saß Ahrens auch weiter im privaten Brabham. „Ich fühlte mich in der Formel 2 einfach wohler als in der Formel 1“, sagte er. Und immer war er dabei im Spitzenpulk!
Kurt Ahrens schraubte noch selbst an seinem Wagen – auch als er schon gegen die Weltelite fuhr. Foto: Sammlung Schimpf
Auch in Hockenheim am 7. April 1968, als er im Brabham aus der ersten Reihe startete. Jim Clark, Formel-1-Weltmeister von 1963 und 1965, stand mit seinem Lotus in der dritten Reihe hinter Ahrens. Am Abend vorher waren beide noch im ZDF-Sportstudio aufgetreten.
Am nächsten Tag flog Jim Clark bei 270 km/h in den Wald und war sofort tot. Ein Schock für Kurt Ahrens, der bis heute regelmäßig den Clark-Gedenkort in Hockenheim besucht. Die beiden Porsche-Jahre bestätigten die Weltklasse von Kurt Ahrens. Er war es dann auch, der den heute legendären Zwölfzylinder-Porsche vom Typ 917 (600 PS, 400 km/h Spitze) zum ersten Sieg fuhr. Beim Großen Preis von Österreich 1969 siegte er zusammen mit Jo Siffert.
1970 gewann Ahrens mit Vic Elford in einem Porsche 908 auch das berühmte 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. Ein Sieg in Le Mans blieb Ahrens 1970 verwehrt. Er führte bis zur 18. Stunde, dann stoppte ein Defekt den 917. Immerhin fuhr Ahrens aber die Le-Mans-Rekordrunde.
Jahr für Jahr starben damals weltweit 25 bis 30 Rennfahrer, darunter Konkurrenten und Freunde von Ahrens – wie Jochen Rindt (1970 in Monza). Ahrens hatte 1970 selbst ein Horror-Erlebnis. Beim Test im Porsche-Le-Mans-Typ geriet er auf der VW-Versuchsbahn in Ehra-Lessien bei Tempo 300 in Aquaplaning. Der 917 wirbelte über die Piste, zerbrach in zwei Teile. Ahrens saß angeschnallt im Sitz – die Beine unter der Leitplanke, als das 917-Wrack zum Stillstand kam.
Er blieb unverletzt und startete kurz darauf in Monza, wo ihm – vor Surtees, Amon, Rodriguez in Führung liegend – bei Tempo 270 ein Hinterreifen platzte. Mag sein, dass all dies mitspielte bei seinem Rücktritt 1970, gerade mal 30 Jahre alt, also im besten Rennfahreralter. „Ich wollte überleben,“ sagte Ahrens.
Heute wohnt der 82-Jährige mit seiner Frau Reni, umgeben von vier Kindern, Enkeln und Urenkeln in Barwedel im Kreis Gifhorn.
Das Buch: Eckhard Schimpf, „Einer dieser verwegenen Kerle: Kurt Ahrens“, Delius-Klasing, 144 Seiten 87 Fotos, 29,90 Euro.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 28.07.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/region/article236016295/Rennfahrer-Kurt-Ahrens-Ein-Amateur-so-schnell-wie-die-Weltelite.html (Bezahl-Artikel)
Der legendäre Rallye-Weltmeister Walter Röhrl kam im Porsche 911 S vorgefahren und machte seinem Ruf als Sportidol alle Ehre.
Porsche 356 A 1600, Baujahr 1957, vor dem Schloss. Foto: Der Löwe
Mit der Olympia Rallye 1972 Revival 2022 von Kiel nach München machte ein „rollendes Automuseum“ Station auf dem Braunschweiger Schlossplatz. Früh morgens waren bereits viele Autofans gekommen um die 197 Teams der Oldtimer Rallye mit 44 verschiedenen Fahrzeug-Marken aus sechs Nationen und 175 unterschiedlichen Fahrzeugtypen zu begrüßen.
Olympia-Rallye ‘72 Revival 2022 macht mit knapp 200 Oldtimern auf dem Weg von Kiel nach München in Braunschweig Station.
Die größte Oldtimer-Rallye Deutschlands, die Olympia-Rallye ‘72 Revival 2022, wird auf dem Weg von Kiel nach München (8. – 13. August) am 9. August vor dem rekonstruierten Residenzschloss in Braunschweig Station machen.
In der Löwenstadt bietet das Bundesjugendtreffen Sportwettkämpfe, Gebärdensprache und ein Riesen-Programm erstmals auch für Hörende.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 07.06.2022 (Bezahl-Artikel)
Der Anhang freute sich manchmal mehr als die Spieler selbst. Foto: Peter Sierigk
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 07.06.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/sport/regionalsport/braunschweig/article235559067/Bundestreffen-in-Braunschweig-Gehoerlose-messen-sich-inklusiv.html (Bezahl-Artikel)
Naherholung ist in Braunschweig nicht weit. Einige Parks laden zum Spazieren, Sportmachen und Entspannen ein. Hier liegen Braunschweigs Parkanlagen.
Es muss ja nicht gleich Urlaub mit Flugreise sein. Erholung im Grünen lockt auch in Braunschweig an vielen Ecken. Neben den Wäldern und Auen rings um Braunschweig gibt es 19 Parks, die zum Spazierengehen, zum Sporttreiben oder zum Feiern einladen – von den Teichen in Riddagshausen über den Pferde-Spielplatz im Prinzenpark bis hin zur Calisthenics-Anlage im Bürgerpark.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 03.06.2022 (Bezahl-Artikel)
Wir stellen Braunschweigs Parks vor – mit einer Auswahl an Besonderheiten, die sie zu bieten haben – und wir geben Einblick in ihre Entstehungsgeschichte.
Größe: 90.700 Quadratmeter (entspricht knapp 13 Fußballfeldern)
Besonderheit: Der Garten wird ganzjährig ab 9 Uhr geöffnet, die Schließzeiten variieren nach Jahreszeiten zwischen 16 und 20 Uhr. Die Küchen- und Kräuterabteilung gehört zu den größten Sammlungen von Heilpflanzen im norddeutschen Raum. Es gibt einen Grill-Platz. Hunde dürfen nicht mitgenommen werden, Radfahren ist nicht gestattet.
Geschichte: 1919 ist der Schul- und Bürgergarten entstanden. Er ist heute Standort des Regionalen Umweltbildungszentrums am Dowesee, das sich mit Angeboten der Umweltbildung für Schul- und Erwachsenenbildung befasst und durch den Bau eines Energiehauses 1998 komplettiert wurde.
Größe: 329.200 Quadratmeter (entspricht knapp 46 Fußballfeldern)
Besonderheit: Grillplatz. Es gilt ein Badeverbot für den See und ein Reitverbot für den Park.
Geschichte: Dem Bau der Autobahnen 391 und 392 ist dieses Naherholungsgebiet zu verdanken. 1974 beschloss der Rat der Stadt, die Autobahn-Tangenten mit dem Aushub des Sees zu bauen. In der Planungsphase wurde der Name „Nordsee“ erwägt, als Pendant zum Südsee im Süden der Stadt. Dann jedoch entschied man sich für den jetzigen Namen. Die Ausspülung des Sees erfolgte in den 70er-Jahren. Der Ölper See wird durch die Oker über eine Überlaufschwelle gespeist. Eine weitere Überlaufschwelle lässt das überflüssige Wasser in die Okerauen abfließen. Dieses Verfahren soll ein Verschlammung des Sees verhindern.
Größe: 1,1 Quadratkilometer (entspricht gut 155 Fußballfeldern)
Besonderheit: Elefantengras-Labyrinth, Disc-Golf-Parcours, Riesen-Bilderrahmen
Geschichte: Seit 1980 wurde der Westpark in mehreren Bauabschnitten als Naherholungsgebiet im Westen der Stadt erschlossen.
Größe: 83.100 Quadratmeter
(knapp zwölf Fußballfelder)
Besonderheit: großer Kinderspielplatz, Tanzplatz, Wasserspiel mit Springbrunnen
Geschichte: Die Parkanlage des Inselwalls ist seit mehr als hundert Jahren eine grüne Oase an der Oker. Die Schriftstellerin Ricarda Huch wurde 1864 in einer inzwischen abgerissenen Villa am Inselwall geboren. Löbbeckes Insel ist der westliche Teil des Inselwallparks. Dort befinden sich die Villa Löbbecke. Namensgeber ist die Bankiersfamilie Löbbecke, die 1865 das Gelände erwarb und hier 1881/82 die Villa im italienischen Renaissancestil baute.
Größe: 13.800 Quadratmeter (entspricht knapp zwei Fußballfeldern)
Besonderheit: Ein Hügel, ein Park – vom Plateau des Gaußbergparks ergeben sich schöne Aussichtsmöglichkeiten auf die umgebenden Wallstraßen, die Oker und den Platz vor dem Wendentor.
Geschichte: Der Gaußberg ist Bestandteil der von Peter Joseph Krahe zwischen 1802 und 1835 umgestalteten Wallanlagen und bildet den städtebaulichen Bezugspunkt für den Wendentorwall sowie den Inselwall. Krahe ließ einige Meter Erdreich aufschütten und ein Aussichtsplateau anlegen. 1880 wurde das Gaußdenkmal zu Ehren des in Braunschweig geborenen Mathematikers Carl Friedrich Gauß eingeweiht.
Größe: 40.400 Quadratmeter (entspricht knapp sechs Fußballfeldern)
Besonderheit: Seit 1992 wird auf der Herzogin-Elisabeth-Straße zwischen Jasperallee und Grünewaldstraße ein Wochenmarkt veranstaltet.
Geschichte: Als der Stadtpark entstand, lag er noch außerhalb der Wohnbebauung und wurde das kleine Hölzchen genannt. Erst mit der Entstehung des Östlichen Ringgebietes rückte die Wohnbebauung an den Park. Am 14. Juni 1925 wurde das Kolonialdenkmal enthüllt. Initiator und Financier des Denkmals war der „Verein ehemaliger Ostasiaten und Afrikaner“. Ziel des Vereins war es, unter anderem an die in den Kolonien gefallenen Soldaten zu erinnern.
Hunde tollen auf der Wiese am Nußberg.
Foto: Florian Kleinschmidt / Archiv
Größe: 170.100 Quadratmeter (entspricht knapp 24 Fußballfeldern)
Besonderheit: Hundewiese, Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt
Geschichte: Der Nußberg, 93 Meter über dem Meeresspiegel, ist aus Gesteinen des Buntsandsteins, überwiegend Rogenstein, aufgebaut. Das 1265 erstmals urkundlich als „Notberch“ erwähnte Hügelgelände wurde vielfältig genutzt. Über viele Jahrhunderte diente der Berg in erster Linie als Steinbruch. Der Rogenstein ist heute noch in den Mauern vieler alter Braunschweiger Bauten zu finden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden im Steinbruch Schießstände für die Braunschweigische Garnison angelegt. Sehr beliebt war die Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete Nußberg-Gaststätte, die 1962 abgerissen wurde. Die Anlage einer Rodelbahn um 1900 am Westhang des Berges geht auf eine Initiative des Prinzregenten Albrecht zurück; ab 1905 kamen Spiel- und Sportplätze hinzu. Die Nationalsozialisten legten 1935 im Steinbruch eine Thingstätte mit 15.000 Zuschauerplätzen in der Form eines Amphitheaters an. Steinstufen dieser Anlage sind noch zu erkennen. Ebenfalls aus dieser Zeit ist am Westhang des Bergs eine Rednerkanzel für Großkundgebungen auf dem Franzschen Feld erhalten. Südlich von ihr steht der Rest eines 1943 errichteten Beobachtungsbunkers (heute Aussichtsturm), der mit den unterirdischen Bunkeranlagen der Kreisbefehlsstelle und der Polizei verbunden war. Am Ostrand des Nußberges wurden 1944 Luftschutzstollen für die Bevölkerung angelegt.
Größe: 5,26 Quadratkilometer (entspricht gut 737 Fußballfeldern)
Besonderheit: Eine naturnahe Teich-, Wiesen- und Waldlandschaft mit reich strukturierten Lebensräumen sowie vielfältigen Pflanzen- und Tierlebensgemeinschaften. Naturerlebniszentrum Haus Entenfang.
Geschichte: Mönche des Klosters Riddagshausen schufen vor rund 900 Jahren in einem ausgedehnten Sumpfgebiet zwischen Gliesmarode und Weddel eine Kulturlandschaft mit Fischteichen, Feldern und Wiesen. Die Bedeutung des Niederungsgebietes östlich der Ortschaft Riddagshausen für den Naturschutz führte schon 1936 zur Ausweisung als Naturschutzgebiet. Damals wie heute ist ein Schwerpunkt der Schutz der hier lebenden Vögel. Das Gebiet wurde daher 2002 vom Land auch als Europäisches Vogelschutzgebiet gemeldet.
Sonnenaufgang in Riddagshausen zwischen den Teichen. Foto: Peter Sieirgk / Archiv
Größe: 37.000 Quadratmeter (entspricht gut fünf Fußballfeldern)
Besonderheit: Der mächtigste Baum im Arboretum ist eine Steineiche von 1838 mit einem Umfang von sechs Metern. Das Arboretum ist eine der ältesten Anlagen dieser Art in Deutschland und hat rund 90 verschiedene Baumarten aus Europa, Asien und Nordamerika zu bieten.
Geschichte: Das Arboretum (vom lateinischen Wort Arbor für Baum) wurde im Jahr 1838 als Forstgarten von Theodor Hartig gegründet. Hartig war als Professor der neu errichteten forstlichen Abteilung an das Collegium Carolinum in Braunschweig – die heutige TU – berufen worden. Bald nach seinem Amtsantritt beantragte er eine Fläche für den forstbotanischen Unterricht, um forstliche Kulturmethoden zu zeigen und Pflanzenmaterial für den Staatswald zu ziehen. Daraufhin wurde ihm eine drei Hektar große Mittelwaldfläche in der Buchhorst bei Riddagshausen zur Verfügung gestellt. Der Bahntrasse nach Magdeburg, die 1869 gebaut wurde, fielen etliche Bäume zum Opfer. 1878 gab die Hochschule die Forstbotanik auf. Schließlich ließ ab 1935 der Reichsjägermeister für den Reichsjägerhof kräftig abholzen. Aber seit dem Ende des vorigen Jahrtausends geht es bergauf: 1998/1999 wurde die Anlage mit Hilfe der Richard-Borek-Stiftung nach einem Pflegeplan von 1995 saniert. In Kooperation mit der TU Braunschweig wurde 2008 die Standortqualität der Bäume verbessert, indem naturnahe Entwässerungsgräben angelegt wurden.
Größe: 465.000 Quadratmeter (entspricht 65 Fußballfeldern)
Besonderheit: Skater-Bahn, Boule-Bahn, Themenspielplatz Pferd, Trimm-Dich-Pfad, Finnenbahn, Grill-Platz
Geschichte: Der Park entstand ab 1895 auf dem ehemaligen Gelände des Großen Exerzierplatzes. Dieser wurde 1824 nach einer Verfügung durch Herzog Karl II. errichtet und 1887 an die Salzdahlumer Straße verlegt. Der Park befand sich bei seiner Entstehung außerhalb der Stadtgrenzen. Erst einige Jahrzehnte später erfolgte eine Eingemeindung. Gefördert wurde die Realisierung des Parks durch den Regenten des Herzogtums Braunschweig, Prinz Albrecht von Preußen. Nach ihm wurde der Park benannt.
Größe: 80.900 Quadratmeter (entspricht gut elf Fußballfeldern)
Besonderheit: direkte Lage an der Oker, Spielplätze
Geschichte: Das Gelände des heutigen Museumparks war bis Ende des 18. Jahrhunderts ein Teil der 1692 angelegten barocken Stadtbefestigung. Als die Befestigungswerke gegen die veränderte Kriegsführung unwirksam wurden, beschloss man 1769 die sogenannte „Walldemolierung“. Die räumliche Enge und antiquierte Gestaltung des wenig geschätzten Parks am Schloss in der Innenstadt gab 1802 den Anlass zum Kauf der Bollwerke Anton und Ulrich für die damalige Herzogin Augusta.
Die englische Prinzessin ließ nach dem Vorbild ihrer Heimat auf ihre privaten Kosten die Wallanlagen zu einer landschaftlichen Parkanlage umgestalten. Bei der Gestaltung wurde auch auf die Straßen und Plätze der Wallanlagen Rücksicht genommen. So besteht noch heute eine Sichtachse vom Parkeingang am Steintor zum Obelisken auf dem Löwenwall. Erheblichen Schaden erlitt der Gesamtpark bei seiner Zerschneidung durch den Bau des Theaters (1858) und des Herzog Anton Ulrich Museums (1883), so dass heute nur noch zwei kleinere Teilparks erhalten blieben.
Die ovale Form des Löwenwalls lehnt sich an das Vorbild eines römischen Circus an. Foto: Peter Sierigk / Archiv
Größe: 31.100 Quadratmeter (entspricht gut vier Fußballfeldern)
Besonderheit: Der Obelisk inmitten des Löwenwalls ist ein beliebter Treffpunkt.
Geschichte: Der Löwenwall ist Teil des Wallrings, der ab 1800 auf dem Gelände der aufgelassenen Bastionärsbefestigung angelegt wurde. Die Planung und Leitung dieser ganzheitlichen Umgestaltung oblag dem Leiter des Bauwesens im Herzogtum Braunschweig, Peter Joseph Krahe. Die ovale Form des von einer dreireihigen Kastanienallee umgebenen Platzes lehnt sich an das Vorbild eines römischen Circus an. Die Fontänen wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt.
Größe: 57.400 Quadratmeter (entspricht zirka acht Fußballfeldern)
Besonderheit: Grüne Lunge vis-à-vis des Hauptbahnhofs, soll im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofsquartiers verändert werden.
Geschichte: Im Februar 1935 wurde Viewegs Garten von der Stadt erworben. Als der Hauptbahnhof in den 1950er Jahren an den ehemaligen Ostbahnhof verlegt wurde, wurden im Umfeld auch umfangreiche Umgestaltungsmaßnahmen der Freiflächen, Straßen- und Bauflächen begonnen. Mit dem Bau der neuen Bahnhofsstraße, der Kurt-Schumacher-Straße, musste ein Teil von Viewegs Garten aufgegeben werden und die historistische Villa im Garten abgerissen werden. Jedoch wurde der Park im Osten und im Süden bis an den Berliner Platz erweitert. Ab 2006 wurde Viewegs Garten über mehrere Jahre saniert. Das Gesicht des Parks könnte sich in Zukunft verändern. Der Park soll im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofsquartiers an zwei Ecken bebaut werden. Zugleich soll er aber an anderer Stelle – zum BraWo-Park hin – etwas erweitert werden.
Eine Prise Central-Park-Flair – Der kleine Park Viewegs Garten schräg gegenüber des Hauptbahnhofs soll in den kommenden Jahren umgestaltet werden.
Foto: Norbert Jonscher / Archiv
Größe: 419.900 Quadratmeter (entspricht knapp 59 Fußballfeldern)
Besonderheit: Am Werkstättenweg gibt es eine Calisthenics-Anlage für Outdoor-Fitness. Außerdem findet man einen Disc-Golf-Parcours und einen Kinderspielplatz.
Geschichte: Der Bürgerpark wurde von 1886 an nach Plänen des Gartenarchitekten Kreiß als öffentliche Parkanlage angelegt. Er verfügt über einen heimischen und fremdländischen Baumbestand mit weitläufigem Wegesystem und Wiesenmodellierungen sowie romantischen Teichen mit Säulenportikus. Zahlreiche Flussbadeanstalten gab es einst im Bürgerpark entlang der Oker: die Frauenbade, die Männerbade, die Schulbade und die Bahnbade. Diese wurde als letzte von ihnen 1951 geschlossen. Die anderen waren durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Gebadet wird heute im Bürgerpark nur noch im Stadtbad samt Freibad.
Größe: 272.500 Quadratmeter (entspricht etwa 38 Fußballfeldern)
Besonderheit: Das Schloss Richmond ist eine Außenstelle des Standesamts Braunschweig.
Geschichte: Der Richmondpark wurde 1768 von der englischen Prinzessin und späteren Braunschweiger Herzogin Augusta Friederike Louise, einer Schwester des englischen Königs Georg III., nach Plänen von Lancelot Capability Brown, dem damals und auch heute noch bekanntesten Gartenarchitekten Englands, angelegt. Mit dem zeitgleich entstandenen Wörlitzer Park bei Dessau zählt er zu den frühesten Landschaftsgärten in Norddeutschland. Das Besondere an dem Braunschweiger Park sind von Anfang an die vom Schloss ausgehenden großen Blickachsen gewesen, die durch unregelmäßig gestaltete Baumgürtel gegliedert weit in die Talaue – ursprünglich bis zum Harz – reichten.
Blick auf das Schloss Richmond. Foto: Stefan Lohmann / Archiv
Größe: 19.800 Quadratmeter (entspricht knapp drei Fußballfeldern)
Besonderheit: Fußballplatz und Basketballkorb, Tischtennisplatte, Kinderspielplatz mit Sandspielzeugkiste
Geschichte: Zur Erholung für die Einwohner der Südstadt wurde 1952 mit dem Ausbau einer Grünfläche begonnen. 2300 Kubikmeter Boden mussten bewegt werden. Das Stadtgartenamt pflanzte mehrere tausend Sträucher und 120 Bäume. Die Grünanlage wurde am 31. Mai 1953 als „Hermann-Löns-Park“ eingeweiht. Während des Zweiten Weltkriegs lagerte auf dem heutigen Gelände des Hermann-Löns-Parks mehrere Jahre erbeutetes Kriegsmaterial aus dem Polenfeldzug. An der Stelle des Bolzplatzes im Löns-Park war zu dieser Zeit ein Feuerlöschteich. Die wurde im Winter zum Schlittschuhlaufen genutzt.
Größe: 539.000 Quadratmeter (entspricht gut 75 Fußballfeldern)
Besonderheit: Abenteuerspielplatz Melverode, Segler-Verein
Geschichte: Der Aushub des Sees wurde ab 1965 begonnen und in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Der Boden wurde zur Aufschüttung der Autobahn-Tangenten verwendet. Im September 1968 beantragten zwei Angelvereine das Fischereirecht für den Südsee. Noch heute wird der See für den Angelsport verpachtet. 1971 wurde die 1. DLRG-Station aufgebaut.
Größe: 244.300 Quadratmeter (entspricht gut 34 Fußballfeldern)
Besonderheit: Der Heidbergsee im Heidbergpark ist der einzige frei zugängliche See in Braunschweig, in dem das Baden zugelassen ist (keine Badeaufsicht). Im Park gibt es eine Calisthenics-Anlage für Outdoor-Fitness und eine Grill-Platz.
Geschichte: Das Herz des Parks ist der See. Mitte des 20. Jahrhunderts war das Areal noch Kiesabbau-Gebiet. Der nördliche See wurde bereits seit den 1970er Jahren zum Baden genutzt. Nach Aufgabe des Kiesabbaus auch im südlichen See wurde das gesamte Areal ab 2000 zu einer Bade- und Liegewiesenlandschaft umgestaltet.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 03.06.2022 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article235302659/Eine-Stadt-19-Parks-Hier-sind-Braunschweigs-gruene-Lungen.html (Bezahl-Artikel)
Die Erich Mundstock Stiftung fördert den Aufbau von drei neuen Tanzsportgarden der Braunschweiger Karnevalisten.
Der erste Auftritt in den neuen Kostümen fand noch ohne große Öffentlichkeit statt. Nach mehr als zweijähriger, coronabedingter Pause trafen sich die drei neuaufgestellten Tanz-Garden der Karnevalistischen Tanzsportgemeinschaft Braunschweig zu einer im engsten Kreis gehaltenen, gemeinsamen Generalprobe in der Millenium-Halle am Braunschweiger am Madamenweg. Der dabei entstandene Film soll jedoch nur für den Fall veröffentlicht werden, wenn erneut wegen der Pandemie alle Auftritte abgesagt werden müssten. Am Rande der Veranstaltung übergab die Erich Mundstock Stiftung den symbolischen Scheck für die Förderung der neuen Kostüme.
Bereits seit drei Jahren unterstützt die Erich Mundstock Stiftung den Aufbau der Tanzsportgemeinschaft und damit die weitere Entwicklung dieser neuen gemeinsamen Jugendarbeit der Braunschweiger Karnevalisten. „Wir unterstützen die Jugend im Landkreis Peine und in Braunschweig, ganz im Sinne unseres Stifters, Erich Mundstock, der sich seiner Heimatregion sehr verbunden fühlte und ihr deshalb Gutes und Sinnvolles zurückgeben wollte“, betont der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung, Dr. Hans-Werner Schrader, bei der Übergabe des Unterstützungsbetrags in Höhe von 6.000 Euro an den Komitee-Geschäftsführer Gerhard Baller und Jörg Opper, dem Tanzsportbeauftragten des Komitees Braunschweiger Karneval.
Am 18. Juni 2019 hatte das Komitee Braunschweiger Karneval die Karnevalistische Tanzsportgemeinschaft (KTG) als Abteilung für gemeinsame Trainings- und Ausbildungsarbeit, Auftritte und Turniere gegründet. „Wir bauen drei neue turnierfähige Garden und Schautanzgruppen auf, mit eigener Choreografie und Musik. Dabei integrieren wir die Tänzerinnen aller drei Vereine“, berichtet Jörg Opper von dem Vorhaben.
Die Garden stehen unter der Schirmherrschaft des Braunschweiger Oberbürgermeisters Torsten Kornblum und werden die Karnevalshochburg Braunschweig und die drei Braunschweiger Karnevalsgesellschaften überregional bei Veranstaltungen, Freundschaftsturnieren und Turnieren des Bundes Deutscher Karneval attraktiv repräsentieren. Der KTG gehören inzwischen 87 Tänzerinnen in den drei Garden an.
Rund 60 von ihnen werden an Turnieren teilnehmen. 40 trainieren zurzeit in der Welfen-Garde (Jugend, 6 bis 10 Jahre), 24 in der Löwen-Garde (Junioren, 11 bis 14 Jahre) und 23 in der Brunonia-Garde (U15). Geplant ist ein Aufbau bis zur Größe von insgesamt 150 bis 180 Tänzerinnen und Tänzern. Die Trainings leiten Trainerinnen und Trainer aus allen drei Braunschweiger Gesellschaften gemeinsam. Dafür ist ein Trainerpool gebildet worden, der zurzeit 14 Personen umfasst und sich optimal ergänzt.
Ein Workshop zeigt, was gemeinnützige Organisationen über ChatGPT und Co. wissen müssen.
Das Städtische Museum zeigt Fotos der aus Braunschweig ausgewanderten Künstlerin Lette Valeska. Sie brachte Leben in die Star-Fotografie.
Mittelalterliche Fragmente aus dem Kaiserdom Königslutter wurden restauriert und sind zu besichtigen.
Im Arbeitszimmer des Schlossmuseums ist bis Ende Oktober ein besonderes Exponat in der Reihe „Spotlight“ angestrahlt: Die Reisetasche Victoria Luises steht als Zeichen für eine Zeit des Umbruchs. Mit der Abdankung 1918 v...
Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 19: Vor den massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges konnte dieser Straßenzug mit einem Ensemble hochbedeutender historischer Bürgerhäuser aufwarten.
Das Roentgen-Museum Neuwied zeigt unter dem Titel „Möbel à la Roentgen – Inspirationen aus der Neuwieder Manufaktur“ bis zum 12. November eine Sonderausstellung mit rund 40 prächtigen Möbeln aus dem Umfeld und der Nachfo...
Quellhaus, Plattform, Becken und Treppe des Bauwerks von 1708 ist saniert worden und vom Kaiserdom aus leicht zu erreichen.
Am 18. September vor 20 Jahren wurde mit der Bürgerstiftung ein bemerkenswertes Erfolgsmodell gegründet.
Am Sonntag, 17. September, von 14 Uhr an feiert das Staatstheater Braunschweig sein traditionelles Theaterfest zum Spielzeitauftakt. Dazu öffnen sich bei freiem Eintritt für alle Theaterfans die Bühnenräume im Großen und...
Am kommenden Sonntag, 17. September, endet die Sonderausstellung „Liebe! Beziehungsstatus kompliziert.“ im Schlossmuseum Braunschweig. Bei freiem Eintritt kann ein letztes Mal durch die verschiedenen Liebesgeschichten d...