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Ralph-Herbert Meyer

Die herausragenden Kirchen im Braunschweiger Land, Teil 9: die Magnikirche

Im Berichtszeitraum 2022/2023 förderte die Kroschke Kinderstiftung 109 Projekte mit 633.000 Euro.

TU-Ausstellung im Flebbe-Haus: „Sleeping Beauties“ vom 9. bis zum 16. Juli

Es tut gut, sich den Puls im Wasser des Eulenspiegelbrunnens zu kühlen oder das Plätschern am Ringerbrunnen zu hören.

Die herausragenden Kirchen im Braunschweiger Land, Teil 8: Die Marktkirche in Goslar

Das musikalische Spektrum reicht am 2. und 3. August von kroatischem A-cappella über Blues bis hin zu einfühlsamen Singer-Songwritern.

Sechs historisch bedeutende Ziermasken aus dem Nachlass des Bildhauers Karl Birker kehren in das Altstadtrathaus zurück.

Neues musiktherapeutisches Gruppenangebot der Lavie Reha gGmbH für psychisch beeinträchtigte Jugendliche mit Lern- und Leistungsstörungen

Die herausragenden Kirchen im Braunschweiger Land, Teil 7: Die Martinikirche zeugt vom Stolz der Patrizier.

Der Film- und Kulturkritiker Georg Seeßlen erhält den Lessing-Preis für Kritik.

Von der „Schwarzen Schar“ in die Diplomatie

Dass Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten (1869 – 1934) ein einflussreicher Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik werden sollte, war 1891 nicht zu erwarten, als er als Offizier in das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17, der „Schwarzen Schar“ von Herzog Friedrich Wilhelm, eintrat. Gleichwohl berichtet Robert von Lucius in seinem Buch aus der Reihe „Zeitgeschichtliche Forschungen“ des Berliner Verlags Duncker & Humblot über seinen Großonkel, dass er bereits früh erste Einblicke in die hohe Diplomatie bekommen habe. Mit seinem Vater saß der kleine Hellmuth 1877, damals gerade sieben Jahre alt, mit dem späteren Reichskanzler Otto von Bismarck im Zug und verfolgte die Gespräche mit Freude. Später berichtete er davon in seinen „Bismarck-Erinnerungen“.
Grundlage dieser aufschlussreichen, zeitgeschichtlichen Biografie, die die diplomatischen Einsätze in Paris, Stockholm oder St. Petersburg beschreibt, aber eben auch Einblicke in das private Leben gewährt, ist der bisher unzugängliche schriftliche Nachlass Lucius von Stoedtens. Seine Enkelin hatte ihn dem Autoren Robert von Lucius, früher Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einschließlich vieler Briefe vermacht.
1898 wurde Freiherr Lucius von Stoedten zur Botschaft nach Paris aus Braunschweig abkommandiert. Er war nicht wie üblich über ein Studium in das Amt geholt worden, sondern als Offizier. Er tauschte die Uniform der berühmten Totenkopfhusaren gegen dunkle Anzüge. Und das mit Erfolg: Früher als andere bedachte er die Rolle der Wirtschaft für die deutsche Außenpolitik. Lucius verfügte auch dank seiner schillernden Persönlichkeit über ein herausragendes Netzwerk zu Politikern, Diplomaten, Unternehmern und Wissenschaftlern, sowie als Kunstsammler zu Künstlern von Rodin über Rilke bis zu Gerhart Hauptmann - Stoff für eine spannende Lektüre.

Fakten:
Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten – Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimar
Robert von Lucius
Verlag Duncker & Humblot
Zeitgeschichtliche Forschungen (ZGF), Band 67
38 Abbildungen, 169 Seiten, 29,90 Euro