Initia­tive „Hey, Alter!“ braucht Unter­stüt­zung von Firmen

Das ehrenamtliche Team von „Hey, Alter!“ mit Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, HvF-Schulleiterin Ilona Gerhardy-Grotjan und Lehrkraft Fred Lorenz (links). Foto: Bernward Comes / Braunschweiger Zeitung

Das Team von „Hey, Alter! Alte Rechner für junge Leute“ stattet Schüler mit digitaler Technik aus und sorgt so für mehr Chancen­gleich­heit.

Munter weht die blaue Fahne vor dem Torhaus Nord im Wind: „Hey, Alter!“ steht darauf und erinnert daran, dass hier Menschen sitzen und ehren­amt­lich an Rechnern schrauben, damit bald möglichst alle Schüler und Schüle­rinnen in der Stadt ein Laptop oder ein Tablet zur Verfügung haben.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl­ar­tikel ist zuerst erschienen am 5.5.2023

Die Fahne war lange geplant, gehisst wurde sie nun, weil beson­derer Besuch erwartet wurde: Oberbür­ger­meister Thorsten Kornblum infor­mierte sich über das Projekt. Der Verein nutzte die Gelegen­heit für eine klare Botschaft: „Zuletzt wurden weniger Geräte gespendet. Wir bräuchten mehr“, sagt Lars Andresen vom Verein und zeigt auf einige leere Regal­fä­cher. Mund-zu-Mund-Propa­ganda ist gefragt, und ein guter Draht zu Unter­nehmen, damit diese Wind davon bekommen, dass sie nicht mehr benötigte Rechner spenden können.

„Homeschoo­ling“ ist zum Glück vorbei – aber Rechner werden weiter benötigt

„Wir tun das nicht für uns“, verdeut­licht Moritz Tetzlaff: „Wir tun das für die Kinder und Jugend­li­chen.“ Dem Verein würde es helfen, wenn er für das Torhaus keine Miete zahlen müsste, wandte sich Tetzlaff an den Oberbür­ger­meister. Über eine insti­tu­tio­nelle Förderung könne man durchaus mit den Fraktionen sprechen, so Kornblum.

Zu Beginn der Pandemie im Mai 2020 ist das Projekt „Hey, Alter!“ aus der Not heraus entstanden: Tetzlaff und Martin Bretschneider riefen spontan zu Rechner-Spenden auf, arbei­teten die ausran­gierten Geräte auf und verschenkten sie an Schüler und Schüle­rinnen, die kein eigenes hatten – damit auch diese am Homeschoo­ling teilnehmen konnten.

„Homeschoo­ling“ mutet inzwi­schen wie ein Albtraum-Begriff aus vergan­genen Zeiten an. Laptops und Tablets für Kinder und Jugend­liche aber werden nach wie vor dringend benötigt. „Damit am Ende alle eins haben“, heißt es auf der Inter­net­seite des Vereins. Das Potenzial ist riesig: In vielen Firmen liegen Rechner herum, die nicht mehr dem neuesten Stand entspre­chen und abgeschrieben sind – sie werden dort nicht mehr gebraucht, sind aber noch gut genug, damit Schüler im Internet recher­chieren, Texte verfassen und ihre Hausauf­gaben erledigen können.

2180 Rechner wurden in Braun­schweig schon aufbe­reitet und verteilt

Und so appel­liert der Verein insbe­son­dere an große Firmen, ausran­gierte Laptops und Tablets sowie funkti­ons­tüch­tiges Zubehör wie Kameras, Lautspre­cher und Mikrofone für Schüler zu spenden. Der Braun­schweiger Verein hat mittler­weile Ableger in 35 Städten und Regionen, von Aachen bis Cottbus, von Hamburg bis München. Sie alle organi­sieren sich selbst vor Ort, aus Braun­schweig kommen die Idee und Start­hilfe. Mehr als 14.000 gespen­dete Rechner sind bundes­weit mittler­weile von ehren­amt­li­chen Teams aufbe­reitet und verschenkt worden, allein in Braun­schweig sind es rund 2180.

Erst kürzlich wurden 25 moderne Tablets an die Schul­lei­terin der Hoffmann-von-Fallers­leben-Schule übergeben, Ilona Gerhardy-Grotjan, und an ihren Kollegen Fred Lorenz. Gedacht sind sie für geflüch­tete Jugend­liche aus der Ukraine und aus anderen Ländern. Die Schul­lei­terin sagt: „Die Sprach­bar­rieren sind groß. Mit Hilfe der Tablets können die Schüler und Schüle­rinnen Texte und Gesagtes direkt in ihre Mutter­sprache übersetzen lassen.“

So können Sie helfen

  • Gebraucht werden insbe­son­dere funkti­ons­tüch­tige Laptops, die mindes­tens einen 2 GHz Dual Core Prozessor und 4 GB RAM haben. Kompo­nenten wie Kameras, Mikrofone, Lautspre­cher und Monitore sollten funkti­ons­fähig sein.
  • Annahme der Geräte: immer donners­tags von 17 bis 19 Uhr im „Torhaus Nord“, Am Wendentor 2 in Braun­schweig. Kontakt für Fragen: braunschweig@heyalter.com oder per Telefon (0531) 38822499 (Dienstag und Donnerstag zwischen 14 und 18 Uhr).
  • Schüler und Schüle­rinnen erhalten die Geräte über ihre Schule. Sie können sich bei Bedarf aber auch direkt an den Verein wenden: schule@heyalter.com

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl­ar­tikel ist zuerst erschienen am 5.5.2023 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article238309267/Hey-Alter-in-Braunschweig-braucht-Support-von-Firmen.html

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