Die „Kultur­routen des Europa­rats“

Blick in die Ausstellung im Kaiserdom Königslutter. Foto: Kaiserdom Königslutter

Wander­aus­stel­lung über das europäi­sche Kultur­erbe läuft im Kaiserdom Königs­lutter bis zum 28. August.

Die aktuell eröffnete Wander­aus­stel­lung „Kultur­routen des Europa­rats“ im Kaiserdom Königs­lutter unter­streicht das reiche Kultur­erbe Deutsch­lands und in Teilen auch des Braun­schweiger Landes. Sie infor­miert bis zum 28. August täglich von 9 bis 18 Uhr zu den Bereichen Kunst und Archi­tektur, Indus­trie­kultur, Religion, Geschichte, Archäo­logie, Handwerk und Musik.

Das Kultur­rou­ten­pro­gramm des Europa­rats wurde 1987 gegründet, um das kultu­relle Erbe Europas zu bewahren und eine gemein­same kultu­relle Identität aufzu­bauen. Seit seiner Gründung ist das Kultur­rou­ten­pro­gramm stetig gewachsen. Es zählt heute insgesamt 45 Kultur­routen, die durch 60 Länder führen. Es steht für die funda­men­talen Prinzi­pien des Europa­rats: Menschen­rechte, kultu­relle Vielfalt und Identität, Dialog und gegen­sei­tiger Austausch und Berei­che­rung über Grenzen und Jahrhun­derte hinweg.

Die Kultur­routen zeigen auf, wie das Erbe verschie­dener Länder und Kulturen Europas zu einer gemein­samen europäi­schen Identität beitragen kann. Sie unter­stützen authen­ti­sche, nachhal­tige und parti­zi­pa­tive kultu­relle Netzwerke.

Zu den für das Braun­schweiger Land bedeuten Routen zählen beispiels­weise die Europäi­sche Route der Zister­zi­en­ser­ab­teien, die Hanse, die Straße des Eisernen Vorhangs oder auch die Alvar Aalto Route. Der Ausstel­lungsort Kaiserdom ist Mitglied der Kultur­route TRANSROMANICA, dem europäi­schen Netzwerk romani­scher Bauwerke.

Einziges deutsches Bauwerk

Die TRANSROMANICA verbindet seit 2007 das gemein­same kultu­relle Erbe der Romanik in Europa. Der Kaiserdom, 1135 von Kaiser Lothar III. als Benedik­tiner-Abtei­kirche gestiftet, war von Anfang an Teil dieser histo­ri­schen Route und ist einziges Bauwerk aus Deutsch­land. Weitere „steinerne Zeugen“ des Mittel­al­ters finden sich in Öster­reich, Portugal, Spanien, Frank­reich, Italien, Serbien und Rumänien sowie in der Slowakei.

Die Romanik entwi­ckelte sich am Ende des 10. Jahrhun­derts als eine neue Richtung der Archi­tektur. Prächtige Kathe­dralen, fried­volle Klöster sowie herrliche Kirchen, Burgen und Dome sind wie der Kaiserdom Zeugen dieser wichtigen europäi­schen Ära. Das im Mittel­alter entstan­dene Europa bildet den Ursprung der heutigen Staaten­ge­mein­schaft.

Mehr unter: www.coe.int/de/web/cultural-routes

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