Musika­li­sche Hilfe­stel­lung fürs Fröhlich­sein

Die Gruppe „Das musikalische Bächlein“ mit Leiter Johannes Rohr (rechts) und Betreuer Roland Heisel beim Besuch der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg. Foto: Heidberg Aktiv
Die Gruppe „Das musikalische Bächlein“ mit Leiter Johannes Rohr (rechts) und Betreuer Roland Heisel beim Besuch der Klavierfabrik Grotrian-Steinweg. Foto: Heidberg Aktiv

AWO-Stadt­teil­pro­jekt „Heidberg Aktiv“ bietet Chor- und Instru­men­tal­un­ter­richt für Kinder.

Das integra­tive AWO-Stadt­teil­pro­jekt „Heidberg Aktiv“ nutzt Musik zur Förderung des inter­kul­tu­rellen Mitein­an­ders von Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren. Neben dem Kennen­lernen verschie­dener Instru­mente und unter­schied­li­cher Musik­rich­tungen steht die Freude am gemein­samen Musizieren im Vorder­grund. „Die Kinder gehen nach dem Kurs auf jeden Fall fröhli­cher weg, als sie gekommen sind“, sagt Alena Timofeev, Leiterin des Stadt­teil­pro­jekts.

Chor- und Instru­men­tal­un­ter­richt laufen unter dem Titel „Das musika­li­sche Bächlein“. Der Kursus findet zweimal wöchent­lich, jeweils montags und freitags, statt und wird von Johannes Rohr, Musiker und langjäh­riger Leiter des Chores „Kalinka“, geleitet. Unter­stützt wird er von Roland Heisel, der bei den Proben hilft und die Kinder zu Auftritten und bei Ausflügen begleitet. Beide sind Rentner und engagieren sich ehren­amt­lich. Gespro­chen wird während der Proben deutsch, gesungen werden aber inter­na­tio­nale Lieder, darunter auch russische, weil Johannes Rohr einst als Spätaus­siedler nach Deutsch­land kam.

„Das musika­li­sche Bächlein“ ist ein Projekt, das insbe­son­dere benach­tei­ligten Kindern des Stadt­teils offen steht, deren Familien staat­liche Sozial­leis­tungen erhalten. Zurzeit nehmen vor allem Kinder aus der städti­schen Flücht­lings­ein­rich­tung Melverode teil. Ermög­licht wird der Kursus seit 2018 von der Richard Borek Stiftung.

„Viele der teilneh­menden Kinder kennen noch keine festen Struk­turen. Einige von ihnen sind noch nie zur Schule gegangen. Das Projekt fokus­siert also nicht nur auf musika­li­sche Bildung, sondern erfüllt auch erzie­he­ri­sche Wirkung. Wir geben Hilfe­stel­lung, damit die Kinder in ihrer neuen Umgebung gut ankommen können“, erläutert Alena Timofeev.

Eine besondere Rolle dabei spielen die Auftritte, die der Chor regel­mäßig absol­viert. „Die Kinder trauen sich, öffent­lich aufzu­treten. Sie erhalten viel Lob und Anerken­nung. So steigt auch ihr Selbst­wert­ge­fühl. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt des Konzepts“, meint die Leiterin des AWO-Stadt­teil­pro­jekts „Heidberg Aktiv“. Johannes Rohr war mit der Idee für „Das musika­li­sche Bächlein“ auf sie zugekommen und hat es entwi­ckelt.

Der nächste Auftritt des Chores ist für das Stadt­teil­som­mer­fest im Heidberg am 31. August geplant. Zuletzt stand der Kinder­chor beim Sommer­fest in der Flücht­lings­un­ter­kunft Melverode auf der Bühne. Davor traten die Kinder unter Leitung von Johannes Rohr bereits beim Konzert für Vielfalt im vergan­genen März und bei der Veran­stal­tung „Heimat im Koffer“ im Mai 2019 auf.

Zum Konzept gehören zudem gemein­same Ausflüge. Dazu zählen beispiels­weise der Besuch eines Musik­mär­chens im Roten Saal des Schlosses, eine Führung durch das Museum für mecha­ni­sche Musik­in­stru­mente in Königs­lutter oder die Klavier­fa­brik Grotrian-Steinweg. Bis zum Abschluss des Projekts stehen noch der Besuch einer Kinder­oper und eine Überra­schungs­ak­tion vor Weihnachten auf dem Programm.

Kontakt:

Integra­tives Stadtteil-Projekt „Heidberg AKTIV“

Telefon: 0531–28 50 98 44

E‑Mail: heidberg-aktiv@awo-bs.de

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