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Ein „rollendes Automuseum“ auf dem Schlossplatz

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Der legendäre Rallye-Weltmeister Walter Röhrl kam im Porsche 911 S vorgefahren und machte seinem Ruf als Sportidol alle Ehre.

Porsche 356 A 1600, Baujahr 1957, vor dem Schloss. Foto: Der Löwe

Mit der Olympia Rallye 1972 Revival 2022 von Kiel nach München machte ein „rollendes Automuseum“ Station auf dem Braunschweiger Schlossplatz. Früh morgens waren bereits viele Autofans gekommen um die 197 Teams der Oldtimer Rallye mit 44 verschiedenen Fahrzeug-Marken aus sechs Nationen und 175 unterschiedlichen Fahrzeugtypen zu begrüßen. Der Tross war aus Wolfsburg kommend über Kastanienallee, Museumsstraße und Georg-Eckert-Straße zum Schlossplatz gekommen und verließ ihn über den Ritterbrunnen, Steinweg und die Jasperallee Richtung Reitlingstal. Etappenziel war Paderborn. An der Strecke standen immer wieder Passanten und fotografierten mit Begeisterung die Fahrzeuge, deren Baujahr zwischen 1950 und 1990 lagen.

Renault Alpine A110 1600 S, Baujahr 1972. Foto: Der Löwe

VW 1303 s Salzburg, Baujahr 1973. Foto: Der Löwe

Zehn Teilnehmer, die 1972 bereits die legendäre Rallye als Rennen von Kiel nach München (3.371 Kilometer) gefahren waren, sind auch bei der gemächlicheren Wiederauflage über 2.252 Kilometer (kalkulierter Schnitt 38 km/h) mit dabei. Einer von ihnen ist der zweimalige Weltmeister (1980, 1982) und viermalige Rallye Monte Carlo-Sieger Walter Röhrl. Auf Braunschweigs Schlossplatz fuhr er mit einem Porsche 911 S (Baujahr 1968).

Botschafter des Motorsports

Blick ins Cockpit von Walter Röhrls Porsche. Foto: Der Löwe

„Ich bin begeistert, dass Freunde des Rallyesports, Enthusiasten und Kenner der Materie dieses Projekt in die Hand genommen haben und die Veranstaltung t auf die Beine gestellt haben. Niemand kann sich der Magie und dem Charme dieser Veranstaltung entziehen und ich bin beeindruckt, wie viele diese wirklich einmalige Gelegenheit nutzen wollen. Gerne habe ich sofort meine Unterstützung und Teilnahme zugesagt und werde als Botschafter und Zeitzeuge mit dabei sein“, urteilt Röhrl über das Revival. Auf dem Schlossplatz stieg er nach der Sonderprüfung aus seinem Porsche aus, gab geduldig Autogramme, lächelte in viele Kameras und beantwortete gut gelaunt Fragen. Er wurde seinem Ruf als nahbares Sportidol, als wichtigster Botschafter des Motorsports in Deutschland einmal mehr gerecht. Das zu erleben, war eine wahre Freude.

Die legendäre Olympia-Rallye 1972, die größte Rallye, die je in Deutschland stattfand, war für Walter Röhrl ein entscheidender Wendepunkt in seinem Leben. Mit der Startnummer 23 fegte er mit seinem Ford Capri 2600 über die Konkurrenz hinweg. Das Ziel in München sah er zwar nicht, weil er in Führung liegend wegen eines Motorschadens ausgeschieden war, aber dafür erhielt er seinen ersten Profivertrag als Rallyefahrer bei Opel. „Nach dieser Rallye war nichts mehr wie vorher“, beschreibt Röhrl, dessen Popularität im Alter von 75 Jahren ungebrochen riesig ist.

Leyland Innocenti Mini Cooper 1300, Baujahr 1972. Foto: Der Löwe

Die Autos seiner Karriere

NSU Spyder Cabrio, Baujahr 1967. Foto: Der Löwe

Beim Revival fährt Röhrl unterschiedliche Autos, die im Laufe seiner Karriere wichtig waren: Ford Capri 2600, Porsche 911 S, Porsche 924 GTS, Opel Ascona 400 und den Audi Quattro. Mit dem Porsche 911 S, mit dem Röhrl auf den Schlossplatz fuhr, hatte der Regensburger 1970 an der Bavaria Rallye teilgenommen. Es war erst seine vierte Rallye überhaupt. Auf den ersten fünf Sonderprüfungen war er mindestens 25 Sekunden schneller als alle anderen, inklusive Sandro Munari. Der Italiener war damals einer der Schnellsten und wurde 1973 Europameister. Röhrl kam nicht ins Ziel, weil am Auto eine Welle brach, aber die Fachwelt horchte auf.

Lada 2105 VFTS, Baujahr 1985. Foto: Der Löwe

Fotos

 

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