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Touristisch entdeckt: Die alte Grenze zwischen Braunschweig und Preußen

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Neue Naturerlebnisstation auf der neuen Fahrradstraße zwischen Blankenburgs Ortsteil Timmenrode und Thales Ortsteil Warnstedt.

Mit einer neuen, im vergangenen Herbst eröffneten Naturerlebnisstation erinnert der Regionalverband Harz (RVH) auf der zur Fahrradstraße umgebauten ehemaligen Kreisstraße 1360 zwischen Blankenburgs Ortsteil Timmenrode und Thales Ortsteil Warnstedt an die dort verlaufende ehemalige Grenze zwischen den früheren Ländern Braunschweig und Preußen. Die historische Landesgrenze, die heute in Sachsen-Anhalt liegt, wieder in Erinnerung zu rufen, geht auf eine Initiative von Ulrich Schmidt aus Timmenrode zurück, der sich nach Bekanntgabe der Umbaupläne im Jahr 2021 an den RVH wandte.

Kindgerechte Gemälde

Teil der Naturerlebnisstation sind drei großformatige Gemälde der Diplom-Theatermalerin Ines Alig-Petsch aus Schwenda, die in Augenhöhe von Kindern angebracht wurden. Eines der Bilder zeigt die Situation vor 1945 mit Grenzstein und Pferdefuhrwerk. Die Frage nach der Relevanz der historischen Landesgrenze wird am Beispiel der von Preußen verhängten Kornsperren und deren Auswirkungen auf das Herzogtum Braunschweig beleuchtet. Neben den Gemälden gibt es zahlreiche Informationstafeln, die unter anderem die Entstehung des Grenzverlaufes erläutern, die bis ins Mittelalter zurückreicht.

Ursprünglich sollte die östliche Grenze des Landes Braunschweig nach Ende des Zweiten Weltkriegs zur Westgrenze der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) werden. Die gemeinsame Gemarkungsgrenze der Gemeinden Timmenrode (Braunschweig) und Warnstedt (Preußen) wäre so zur innerdeutschen Grenze geworden. Aber es kam letztlich anders. Der östliche Teil des Landkreises Blankenburg mit Timmenrode wurde im Juli 1945 doch Teil der SBZ und schließlich auch bis zur Wiedervereinigung 1990 Teil der DDR.

Bund förderte Fahrradstraße

Der Zustand der Kreisstraße 1360 entsprach in dem Abschnitt zwischen Timmenrode und Warnstedt seit vielen Jahrzehnten nicht mehr den baulichen Ansprüchen einer Kreisstraße. Er war für den allgemeinen Fahrzeugverkehr nicht mehr zugelassen, sondern nur noch für landwirtschaftlichen Verkehr und Radfahrer. Die Verkehrsbedeutung war also nicht mehr gegeben, deswegen bot sich der Umbau zur Fahrradstraße an. Dafür wurde die etwa drei Kilometer lange von Kirschbäumen gesäumte Allee neu asphaltiert. Finanziert wurde das 640.000 Euro teure Projekt vorwiegend mit Bundesmitteln.

Der Regionalverband Harz ist ein Zusammenschluss der fünf Harz-Landkreise der Harzregion in den Ländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Welterbestadt Quedlinburg. Daneben gibt es mehr als 100 Fördermitgliedern. Seit dem Start im Jahr 1992 steht die interkommunale Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg an erster Stelle. Der RVH ist nicht nur einer der Träger des UNESCO Global Geoparks Harz ∙ Braunschweiger Land ∙ Ostfalen, sondern auch Träger von Naturparks im Harz.

Mehr unter: www.harzregion.de

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