Objektschilder am Ölper Holz, am Lammer Holz und am Broitzemer Holz weisen auf die Braunschweiger Landwehr hin.
Drei weitere BLIK-Schilder erinnern seit kurzem an eine Braunschweiger Besonderheit: die mittelalterliche Landwehr. Unterstützt wurde das Vorhaben von der Schwabe-Stiftung Kuchelberg. Die neuen Standorte befinden sich am Ölper Holz, am Lammer Holz und am Broitzemer Holz. Sie ergänzen die bestehenden Hinweistafeln an der Landwehr Rühme und Lamme sowie am Gliesmaroder Turm, am Mascheroder Holz, am Ölper Turm, am Rautheimer Holz, am Rothenburger Turm und am Wendenturm.
Die einheitlichen, quadratischen und braun gefärbten Objektschilder weisen auf Braunschweiger Kulturdenkmale und Persönlichkeiten im Stadtgebiet hin. Weit mehr als 150 dieser Schilder existieren bereits. Die Idee dazu hatten Prof. Dr. Heiner Erke (TU Braunschweig) und Claudia Albrecht (Albrecht Design) bereits 1995. Sie entwickelten das Konzept „Braunschweiger Leit- und Informationssystem für Kultur“ (BLIK) zusammen mit der Stadt Braunschweig. Verantwortlich für die Schilder ist das städtische Referat Stadtbild und Denkmalpflege.
Die Braunschweiger Landwehr wurde Ende des 14. Jahrhunderts auf Beschluss des Rates der Stadt Braunschweig angelegt. Mit Zustimmung der welfischen Landesherrn, des Klosters Riddagshausen und des Stifts St. Blasius schützte sie so ihre Weiden und Ländereien. Dabei wurden natürliche Wasserläufe und Feuchtgebiete genutzt. Es wurden Doppelwälle aufgeschüttet, die mit undurchdringbarem Strauchwerk bepflanzt wurden. Dort, wo Straßen die Landwehr kreuzten, wurden Wachtürme aufgestellt.
Die Landwehr zwischen Raffturm und Ölper Turm ist mit ihren verfüllten Gräben in Luftbildern immer noch gut zu erkennen. Ein 35 Meter langer Abschnitt der Landwehr in Sichtweite der alten Zollstation Raffturm wurde 2018 rekonstruiert und vermittelt einen Eindruck vom einstigen Blick auf das mittelalterliche Braunschweig. Daneben ist die Landwehr aber auch im Lammer Holz und in den Wäldern von Mascherode noch gut erkennbar.
Hintergrund für die Anlage der Landwehr waren zunehmende räuberische Überfälle von Landesfürsten aufgrund massiver Ernteausfälle durch Überflutungen und daraus resultierender Armut. „Da kamen zum Beispiel 1382 Jan und Bertfeld von Oberg und ihre Helfer über Woltorf, Zweidorf, Leiferde, Veltenhof und Ölper mit ‚rove unde brande‘. Sie drangen in die Dörfer ein, raubten das Vieh, nahmen das gesamte Hab und Gut, steckten die Häuser in Brand, und jeder konnte froh sein, wenn er mit dem Leben davonkam. Auf den Handelsstraßen wurden die Wagenzüge der Kaufleute überfallen. Auch vor den Toren Braunschweigs war man sich vor Raub und Mord nicht mehr sicher“, erinnert Stefan Holland, Ortsheimatpfleger von Ölper, an die gefährlichen Zeiten ohne Landwehr.
Es entstanden mit dem Wendenturm, dem Ölper Turm, dem Raffturm, dem Rothenburger Bergfried, dem Rüninger Turm, dem Schöppenstedter Turm und dem Gliesmaroder Turm sieben Wachtürme. Später wurden sie zu Zollstationen erweitert. „Man merkte sehr schnell, dass neben den Bauern und Anwohnern auch der gesamte Warenverkehr von und nach Braunschweig die Schlagbäume an den Wehrtürmen passieren musste und es sich hier anbot, Wegzoll zu kassieren.
Alle Stationen bekamen Gastronomie, Schlafmöglichkeiten für die Reisenden und für die Unterbringung der Zugtiere jeweils einen eigenen Pferdestall. Auf diese Weise erhielt dieses große, als Schutzanlage gedachte Bauwerk, eine noch größere wirtschaftliche Bedeutung“, erläutert Holland weiter. Die Initiative der Heimatpflege, mit den BLIK-Schildern die Erinnerung daran wachzuhalten, stärkt fraglos die Braunschweigische Identität.
Schon am 16. Juli 1945 erhielt das Staatliche Hochbauamt den Auftrag zum Wiederaufbau des Staatstheaters.
Im Juli vor 80 Jahren begann der Wiederaufbau des nach Bombentreffern ausgebrannten Staatstheaters. Wer heute das von 1856 bis 1861 errichtete Gebäude betritt, kann sich das Ausmaß der damaligen Zerstörungen gar nicht vorstellen. Das Große Haus wurde am 25. Dezember 1948 mit Mozarts Don Juan als eines der ersten deutschen Theater der Nachkriegszeit wieder eröffnet. In deutschen Theaterkreisen sprach man damals nicht nur wegen der kaum für möglich gehaltenen Restaurierung ehrfurchtsvoll vom „Braunschweiger Wunder“. Denn während überall die Besucherzahlen um mehr als die Hälfte zurückgegangen war, hatte er sich in Braunschweig gegenüber den besten Vorkriegszeiten bald verdreifacht. Nach dunklen Jahren war der Hunger nach Kultur in Braunschweig, der Stadt in der Lessings „Emilia Galotti“ (1772) und Goethes „Faust“ (1829) uraufgeführt worden waren, enorm.
Dabei war unmittelbar nach Kriegsende davon nicht auszugehen. Die Not der Menschen war groß, und das Staatstheater lag in Trümmern. Die damalige Situation rund um das Großen Haus schildert eine Broschüre, die die Gesellschaft der Staatstheaterfreunde in Braunschweig e.V. anlässlich des 50. Jahrestages der Wiedereröffnung (1998) herausgegeben hatte. Die Broschüre ist aktuell in einer Vitrine der Ausstellung „Neues Gesicht für eine zerstörte Stadt – Braunschweigs Nachkriegsjahrzehnte“ im Stadtarchiv zu sehen. „Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische“ wird sich mit dem damaligen Zustand der Fachwerkhäuser in Braunschweig einem zweiten Thema aus der Ausstellung widmen.
Das Staatstheater wurde in der für Braunschweig so verheerenden Bombennacht vom 14. auf den 15. Oktober 1944, in der 90 Prozent der Innenstadt in Schutt und Asche fielen, schwer getroffen und brannte in weiten Teilen aus. Vorstellungen hatte es bereits seit August 1944 nicht mehr gegeben. Bei Kriegsende im Mai 1945 war nicht klar, ob die Ruine überhaupt noch zum Wiederaufbau taugen würde. Aber der von der Militärregierung beauftragte Intendant Jost Dahmen übertrug bereits am 16. Juli 1945 dem Staatlichen Hochbauamt Braunschweig den Auftrag zum Wiederaufbau.
Wie gewaltig die Zerstörungen waren, schilderte Zeitzeuge und Dramaturg Paul Albrecht Schmücking in einer Programmheftbeilage zu „Jacobowsky und der Oberst“ im Januar 1949:
„Sonnabend, den 14. Oktober 1944… taghelle, unheimliche Nacht über Braunschweig. Bis in die Keller erdröhnte das Große Haus von den Einschlägen. Während die Löschvorbereitungen getroffen wurden, eilten wir in das Vorderhaus. Tiefes Dunkel herrschte im Zuschauerraum wie vor jeder Vorstellung. Wir suchten unter jeder Stuhlreihe nach Brandbomben, warfen einige noch glimmende Eindringlinge aus dem Treppenhaus heraus. Im Bühnenhaus versuchte man vergeblich, den Konzertflügel zu retten. Weiter griffen gierig die Flammen. Vom Schnürboden kam Feuerregen herab, Phosphor tropfte. Nirgendwo Wasser, kein Licht, nur noch erbarmungsloses Feuer. Mit einem Donnerschlag, wie aus einer höllischen Inszenierung, rasselten gleichzeitig Schnürboden und Bühnenboden auf die Tiefe der Unterbühne herab.“
Später schrieb Schmücking ein Buch mit dem Titel „1940 – 1954 im Staatstheater Braunschweig – Zeilen zur Erinnerung“ (1955), das die Ereignisse und Entwicklungen am Staatstheater in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit beleuchtet. Das Buch ist antiquarisch noch erhältlich.
Das Ausmaß der Zerstörung war immens. Foto: aus Broschüre der Gesellschaft der Staatstheaterfreunde (1998)
Erste Ideen, schon im Dezember 1945 wieder im Staatstheater spielen zu können, stellten sich rasch als illusorisch heraus. Immerhin waren zum Jahresende die Dachkonstruktionen und die Dachhaut fertiggestellt und im Mai 1946 die Rohbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Großen Anteil am zügigen Baufortschritt hatte die britische Militärregierung, die die Arbeiten durch Vergabe von Materialbezugsscheinen und Freistellung von Arbeitskräften förderte. Fehlende finanzielle und materielle Mittel führten allerdings dazu, dass das Theater nicht in der alten herzoglichen Pracht mit seinen beeindruckenden Gründerzeitdekorationen rekonstruiert werden konnte.
Blick in die ursprünglichen Zuschauerränge. Foto: aus Broschüre der Gesellschaft der Staatstheaterfreunde (1998)
Der mit der Gestaltung der Publikumsräume beauftragte Architekt Daniel Thulesius beschrieb in seinem Rechenschaftsbericht die architektonische Gestaltung als „vornehme Zurückhaltung und schlichte Eleganz“. Der Wiederaufbau des Großen Hauses sei, so schrieb er, ein Denkmal, das sich Braunschweiger Firmen, Handwerker und Arbeiter in schwerer Zeit gesetzt haben. Wirtschaftlich gelohnt hat es sich freilich für die meisten Handwerker angesichts der Währungsreform nicht.
Blick in die rekonstruierten Zuschauerränge. Foto: aus Broschüre der Gesellschaft der Staatstheaterfreunde (1998)
Das traf auch auf meinen Großvater zu. In seinen Erinnerungen schrieb mein Vater dazu:
„In diesem schwierigsten Zeitabschnitt wagte mein Vater zusammen mit Angelo Benedetti und Albert Bruhne den Schritt in die Selbstständigkeit. […] Der größte Auftrag indes dürfte nach 1945 der Wiederaufbau des Braunschweiger Staatstheaters gewesen sein, bei dem sie mit 10-15-köpfigen Stuckateurkolonnen aus dem Eichsfeld die gesamten Stuckarbeiten im Inneren ausgeführt haben. Mehrfach konnte ich dabei meinem Vater auf den riesigen Gerüsten zusehen. Pech war es, dass die Arbeiten, die unmittelbar nach dem Kriegsende 1945 begonnen hatten, mit der Währungsreform am 20. Juni 1948 abgeschlossen waren, so dass die Abrechnung zu der praktisch wertlosen Reichsmark vor Einführung der D-Mark erfolgte.“
So war die Freude über die ersten Vorstellungen im wieder hergerichteten Staatstheater getrübt. Sie wären übrigens ohne die tatkräftige Mithilfe der Bevölkerung gar nicht möglich gewesen. Für die Bühnenausstattung verfügte das Staatstheater bei durchschnittlich drei Premieren monatlich lediglich 1.500 D-Mark. Das reichte natürlich vorne und hinten nicht. Nach einem Aufruf im Programmheft meldeten sich aber viele Bürger, die ihre Unterstützung anboten.
Intendant Walter Bruno Iltz erinnerte sich dazu im Programmheft zu Wagners „Fliegenden Holländer“ im Februar 1949:
„Man möchte von mir wissen, woran es fehlt. Hier meine Antwort: an allem. Wir brauchen Möbel, Gartenstühle, spanische Wände, Gobelins, alte Lampen, Haushaltsgerät, Gläser aller Art, Bespannstoffe, alte Hüte, Schirme, Stöcke, alte Waffen, kurz, alles, was in alten und neueren Zeiten gebraucht, getragen wurde. Wir sind auch dankbar für die Angabe von Leihmöglichkeiten. Ein Braunschweiger schrieb mir, er würde gern seine Möbel einmal von der Bühne sehen… Wahrlich, es ist eine Lust, für dies Braunschweiger Publikum Theater zu spielen, mögen die Sorgen manchmal auch noch so schwer sein!“
Die Panoramatafeln auf der Plattform der Braunschweiger Quadriga erstrahlen wieder.
Sie ist eines der Wahrzeichen Braunschweigs: Die Quadriga thront über dem Mittelrisalit des wiederaufgebauten Teils des Braunschweiger Residenzschlosses. Doch nicht nur die Großplastik selbst lockt Besucher: Ein besonderes Erlebnis bietet die Besucherplattform direkt darunter.
Die Plattform ist über einen kombinierten Zugang aus Fahrstuhl und 48 Stufen erreichbar, der Eingang liegt rechts vom Portikus am Schlossplatz. Sie bietet einen der spannendsten Ausblicke auf die Figuren – und natürlich auch auf die Stadt. Aber sowohl Braunschweiger als auch Besucher von außerhalb fragen sich oft: Wie heißt eigentlich diese Kirche da? Und wozu gehört dieser Turm dort?
Um diese Fragen zu beantworten, wurden schon damals neben den vier weiteren Tafeln, die die Geschichte von Schloss und Figurengruppe erzählen, fünf gravierte Messingtafeln auf der Plattform angebracht. Diese Panoramatafeln geben Auskunft über die Gebäude, die Besucher von der Plattform aus sehen.
Über die letzten Jahre waren die Tafeln durch Wind und Wetter korrodiert. Pünktlich zu Sonnenschein und gutem Wetter waren sie vor wenigen Wochen für vier Tage verschwunden – sie wurden in dieser Zeit poliert und die Schrift und die Silhouetten wurden neu ausgelegt. Jetzt lassen sie sich wieder bewundern und erklären Besucherinnen und Besuchern den Ausblick auf die Stadt. Sie sind eine Einladung, die Quadriga zu besuchen und ihn zu genießen.
Mit über 9 Metern Höhe, 7,5 Metern Breite und fast 10 Metern Länge ist die Braunschweiger Quadriga die Größte Europas. Nach dem unglücklichen Schicksal der ersten Quadriga und der Zerstörung der zweiten Figurengruppe in der Nachkriegszeit wurde sie zwischen 2006 und 2008 aus Siliziumbronze auf Basis eines historischen Rietschel-Modells angefertigt und 2008 auf dem wiedererrichteten Schloss aufgestellt.
Die Plattform ist ganzjährig geöffnet, saisonal angepasst:
April–September: täglich 10 – 20 Uhr, letzter Einlass um 19:30 Uhr
Oktober–März: täglich 10 – 16:30 Uhr, letzter Einlass 16:00 Uhr
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Stadt Braunschweig sowie des Museums Residenzschloss Braunschweig.
Die Mittelaltersammlung wird vorübergehend aus der maroden Burg ins Herzog Anton Ulrich-Museum verlegt.
Zwei lange Jahre hat es gedauert, bis jetzt endlich eine Zwischenlösung für die Präsentation der Mittelaltersammlung aus der gesperrten Burg Dankwarderode gefunden wurde. Vom 5. März nächsten Jahres an werden im Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM) rund 80 Prozent der kostbaren Kunstwerke in eigens dafür hergerichteten Ausstellungsräumen wieder für Besucher zugänglich sein. Auch der originale Burglöwe wird dann im wahrsten Sinne des Wortes wieder aus der Versenkung auftauchen. Diesen Beschluss trafen das Land Niedersachsen und die Stadt Braunschweig, teilt das Herzog Anton Ulrich-Museum mit.
Gegenwärtig liefen dafür bereits die Vorbereitungen der Ausstellungsräume an der Museumsstraße sowie die finalen Planungen für den Transport der wertvollen Objekte. Der Knappensaal der Burg war seit 1963 Ausstellungsraum der Sammlung mittelalterlicher Kunst. Seit 1989 wurde er auch die Bleibe für den von Heinrich dem Löwen um 1166 als Gerichts- und Herrschaftsmal auf dem Burgplatz errichteten bronzenen Burglöwen. Der Bronzeguss war ehemals vergoldet und gilt als ein Hauptwerk der romanischen Plastik. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Löwe in Braunschweig gegossen worden und die erste monumentale Freifigur nördlich der Alpen. Er ist der Kern der Braunschweigischen Identität. Auf dem Burgplatz befindet sich eine Kopie des Originals.
Die Existenz des originalen Burglöwen verdankt die Stadt dem einstigen Landeskonservator Kurt Seeleke (1912 – 2000). Neben anderen wertvollen Kunstschätzen rettete er den Löwen während des Zweiten Weltkriegs, indem er ihn 1943 unabgestimmt in einem Bergwerksstollen im nahegelegenen Rammelsberg bei Goslar unterstellte und nicht wie es die NSDAP-Führung wollte nach Schlesien überführte. Das Wahrzeichen Braunschweigs kehrte im Oktober 1945 Löwe wohlbehalten zurück.
Die Mittelaltersammlung soll perspektivisch in die Burg Dankwarderode zurückkehren. Nähere Angaben machte das HAUM in seiner Pressemitteilung nicht. Unverändert bleibt die Außenstelle des Herzog Anton Ulrich-Museums, wie es heißt, „auf unbestimmte Zeit“ geschlossen. Grund dafür ist der bauliche Zustand der Burg. Aufgrund erheblicher Mängel musste das historische Gebäude im Sommer 2023 geschlossen werden.
Zum Schutz des Kulturguts ist der Transfer der gesamten Kunstsammlung unumgänglich. Neben dem Burglöwen, einer Bronzeplastik von europäischem Rang und Wahrzeichen der Stadt Braunschweig, zählen bedeutende Objekte wie das Blasius-Armreliquiar aus dem 11. Jahrhundert, der „Kaisermantel Ottos IV.“ (um 1200) oder der „Domaltar“ (1506), zu den bedeutendsten Werken.
Die Kosten für den Umzug trägt das Land. Veranschlagt sind 190.000 Euro. Die Gestaltung der Interimsausstellung wird zudem rund 200.000 Euro benötigen. Diese Summe wird von Förderern aufgebracht. Dazu zählen die Braunschweigische Landessparkasse, der Niedersächsische Sparkassenstiftung, der Braunschweigische Stiftung und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie die Öffentliche Versicherung Braunschweig.
Video: Die Burg Dankwarderode
Im Sommer soll die Deutsche Bank Immobilien ihre neuen Geschäftsräume beziehen.
Der letzte Bauabschnitt zur Rettung des bedeutendsten Braunschweiger Fachwerkensembles steht unmittelbar vor dem Abschluss. Noch in diesem Sommer wird der Bauherr, die Borek Immobilien GmbH & Co. KG, das Erdgeschoss des Gebäudes Ackerhof 2 an den Mieter Deutsche Bank Immobilien übergeben. Im ersten Obergeschoss entstehen zwei weitere Wohnungen zur Vermietung. Das ursprüngliche Nutzungskonzept hatte die Ansiedlung einer attraktiven Gastronomie vorgesehen, um das Gebäude der Allgemeinheit zugänglich zu machen, doch das ließ sich nach den Corona-Jahren nicht mehr realisieren.
„Wir sind froh, das Projekt nach mehr als zehn Jahren nun erfolgreich zum Abschluss gebracht und vermarktet zu haben. Die denkmalgerechte Sanierung war insgesamt sehr aufwändig, aber sie hat sich gelohnt. Mit dem Fachwerk-Ensemble Ackerhof/Ölschlägern/Langedammstraße konnten wir ein Herzstück der charakteristischen Fachwerkbebauung des Magniviertels erhalten“, freut sich Christoph Borek, Geschäftsführer der Borek Immobilien.
Das Hauptgebäude Ackerhof 2 war im Jahr 1432 errichtet worden. Darauf weist die entsprechende Inschrift in römischen Ziffern (M D CCCC XXX II) auf einem Balken hin. Nach eingehenden Untersuchungen des renommierten Bauhistorikers Elmar Arnhold handelt es sich damit um das älteste durch Inschrift datierte Fachwerkhaus Deutschlands. Die weiteren Häuser des Ensembles, die an der Langedammstraße und am Ölschlägern erhalten und saniert wurden, stammen aus den Jahren 1517, 1645 und 1647.
Seit dem 19. Jahrhundert wurde im ganzen Haus Ackerhof 2, vor allem im Erdgeschoss, immer wieder umgebaut. Zuletzt war das Zoogeschäft Adam dort beheimatet. 2013 erwarben die Borek Immobilien das gesamte Ensemble. Zunächst war die Bausubstanz gesichert worden, um den weiteren Verfall der historisch bedeutenden Häuser zu stoppen. Die Bauarbeiten hatten dann acht Jahre später begonnen. Gegenwärtig wird der Innenausbau als letzter Schritt nach den Wünschen des Mieters gestaltet.
Die aufwändig restaurierte Inschrift an der Nordfassade lautet: „ANNO D M CCC XXX II“. Foto: Der Löwe
Die Gebäude hatten den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Sie stehen somit symbolhaft für das „mittelalterliche Braunschweig“, das vor allem in der Bombennacht vom 14. auf den 15. Oktober 1944 im Feuersturm verbrannte. Braunschweig zählte weltweit zu den bedeutendsten Fachwerkstädten. Doch von den ehemals 2.000 Fachwerkbauten im Stadtgebiet blieben nur knapp 100 erhalten. Das älteste, allerdings undatierte noch stehende Fachwerkhaus Braunschweigs ist das Spohrhaus (1357) gefolgt vom Gebäude Echternstraße 8 (1391).
Timejump: Blick auf Ackerhof 2 und die Langedammstraße
Geschichte(n) von nebenan, Folge 2: Juni 1945 wurden die für den Flugbetrieb erforderlichen Anlagen demontiert.
Braunschweig hatte vor und während des Zweiten Weltkriegs große Bedeutung für die deutsche Luftfahrt. Nachdem es auf dem Flugplatz in Broitzem bereits 1917 ersten Flugbetrieb gegeben hatte, folgte 1929 die Ansiedlung der Deutschen Verkehrsfliegerschule, die zuvor ihren Standort in Berlin gehabt hatte. Von 1934 bis 1945 übernahm das Reichsluftfahrtministerium den Platz für militärische Zwecke. Die zivile Luftfahrt wurde 1936 zum neuen Flughafen Waggum verlagert. In Broitzem aber wurden Kasernen, Hallen und Wohnungen gebaut.
Der Fliegerhorst erstreckte sich in südwestlicher Richtung vom Kasernengelände mit dem ehemaligen Empfangsgebäude (heute Gemeinschaftshaus Weststadt) bis zur Gaststätte „An der Rothenburg“. Nach 1945 entstand auf dem ehemaligen Rollfeld wieder Acker- und Gartenland. 1960 erfolgte der erste Spatenstich für die neue Weststadt.
Der Wolfenbütteler Motorrad-Enthusiast Carl-Heinrich „Ente“ Stiddien
Allenthalben wird beklagt, dass die heutige Zeit keine wirklichen Originale mehr hervorbringen würde. Vielleicht stimmt das sogar angesichts des konformistischen Einflusses von Social Media. Aber wir wollen das hier nicht verteufeln, sondern uns einem Menschen widmen, der so eigen gelebt hat und lebt, wie es ihm die finanziellen Möglichkeiten ermöglichten und es ihm in den Sinn kam. Die Rede ist von Carl-Heinrich Stiddien, besser bekannt unter dem Spitznamen „Ente“, jedenfalls bei den Motorradfahrern im Braunschweigischen und darüber hinaus. Ja, der 77 Jahre alte gebürtige Wolfenbütteler ist ein Original wie es im Buche steht – liebenswert, bescheiden, authentisch.
Die Arbeitsgruppe der Heimatpfleger in der Braunschweigischen Landschaft macht mit Informationstafeln auf historisch und touristisch besondere Orte aufmerksam.
Die 162 Jahre alte Dettumer Windmühle gilt als ein bedeutendes technisches Denkmal und als ein Wahrzeichen der Region. Die Arbeitsgemeinschaft Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft würdigt das mit einer ihrer beliebten Hinweistafeln, die jetzt enthüllt wurde. Die Tafel wurde in Kooperation mit dem Verein zur Erhaltung der Dettumer Windmühle e.V. betextet und gestaltet.
Herzogliches Kalenderblatt, Folge 8: Vor 65 Jahren wurde das historische Braunschweiger Residenzschloss abgerissen.
In diesem Jahr jährt sich in Braunschweig der städtbauliche Sündenfall zum 65. Male: der Abriss der Ruine des Residenzschlosses. Nur fünf Jahre später wäre das Schloss aufgrund einer den Bauten des 19. Jahrhunderts gewogeneren Haltung erhalten geblieben, wie z. B. in Braunschweig der große Empfangsbau des Alten Hauptbahnhofes, der in den Neubau der NORD/LB einbezogen wurde. Carl Theodor Ottmers Hauptwerk wäre gerettet gewesen.Wie kam es damals zu der in Westdeutschland einzigartigen Fehlentscheidung?
Ein Stück braunschweigische Automobilgeschichte: Jahrzehntelang fuhr der „herzogliche Ober-Chauffeur“ Wilhelm Schmidt den deutschen Hochadel, unter anderem auch den letzten Braunschweiger Herzog. In seinem Nachlass befindet sich der erste Führerschein der Löwenstadt.
Sichtlich stolz steht Wilhelm Schmidt vor seinem frühen Automobil, im Hintergrund das Braunschweiger Schloss. Die Uniform weist ihn als „herzoglichen Fahrer“ aus. Wie die Zeitung „Wochenend“ in Schmidts Todesjahr 1951 schrieb, sei er „fast sein ganzes Leben nicht mehr hinter dem Steuerrad hervorgekommen“: Er fuhr die Reichen und Mächtigen durch die Welt und erhielt Braunschweigs Führerschein Nummer 1.
Objektschilder am Ölper Holz, am Lammer Holz und am Broitzemer Holz weisen auf die Braunschweiger Landwehr hin.
Schon am 16. Juli 1945 erhielt das Staatliche Hochbauamt den Auftrag zum Wiederaufbau des Staatstheaters.
Der Verein Forum Industriekultur sorgt vom 18. bis. 20. Juli im Rahmen der „WRG Kulturtage“ in und am Braunschweiger Kontorhaus am Jödebrunnen für vielfältige Unterhaltung und Information.
Objekt des Monats, Folge 17: Das Tafelservice Herzog Carls I. und das Holländische Service.
Vor 20 Jahren, im Juni 2005, fand die Erstbesichtigung von Objekten der Welfenauktion in Amsterdam statt. Wie ein bedeutender Teil historischer Objekte zurück nach Braunschweig kam.
Noch bis Ende August 2025 ist im Schlossmuseum Braunschweig die Sonderausstellung "ResidenzWechsel. Die Verlegung des Hofes von Wolfenbüttel nach Braunschweig" zu sehen. Kunsthistoriker und Co-Kurator Dr. Bernd Wedemeyer führt am Sonntag, den 13. Juli um 15. Uhr durch die Ausstellung.
Christoph Meyns tritt nach elf Jahren als Landesbischof der Landeskirche Braunschweig dankbar in den Ruhestand. Im Interview spricht er über den Zustand der Landeskirche, Herausforderungen des evangelischen Glaubens und darüber, was er an Braunschweig vermissen wird.
Die Panoramatafeln auf der Plattform der Braunschweiger Quadriga erstrahlen wieder.
Frisch ausgezeichnet beim Deutschen Orchesterwettbewerb 2025 in Wiesbaden zeigt das Blockflötenorchester „Recording Generations“ der Städtischen Musikschule Braunschweig sein Wettbewerbsprogramm am Sonntag, 29. Juni, um ...
Herzogliches Kalenderblatt, Folge 9: Am 16. Juni 2025 jährte sich zum 210. Male der Tod von Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Schwarze Herzog.
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