Einblicke in die „gläserne Stadt“

Jugendliche lernen viel über das Entsorgungskonzept bei Alba. Foto: Die gläserne Stadt

Ziel ist es, Jugend­li­chen zu erklären, wie das öffent­liche Leben in einer Kommune funktio­niert.

Unter dem Motto „Braun­schweig erleben – Braun­schweig verstehen“ bringt das Projekt „Die gläserne Stadt“ jungen Menschen kommunale Prozesse, Struk­turen und Abläufe näher. Das Jugend­werk der AWO Braun­schweig hat dazu mehrere Insti­tu­tionen gewonnen, die den Jugend­li­chen Einblicke in ihre tägliche Arbeit gewähren. In einem zweiten Teil werden die Eindrücke der Besuche weiter vertieft.

„Die gläserne Stadt“ richtet sich an alle Schüle­rinnen und Schüler von der sechsten Jahrgangs­stufe an und aller Schul­formen, an junge Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, Jugend­gruppen, Vereine und Wohngruppen. Die Teilnahme an dem Projekt ist kosten­frei. Unter­stützt wird es unter anderem von der Richard Borek Stiftung.

Mehr Verständnis für Abläufe

Radio Okerwelle gewährt spannende Einblicke. Foto: Die gläserne Stadt

Hinter­ge­danke der „gläsernen Stadt“ ist es, dem zunehmend destruk­tiven Umgang mit öffent­li­chen Einrich­tungen beispiels­weise durch Behin­de­rung von Einsatz­kräften oder durch Belei­di­gungen gegenüber Akteuren des öffent­li­chen Lebens entge­gen­zu­wirken. Leider geschieht dies längst nicht mehr nur online, sondern zunehmend auch im täglichen Mitein­ander.

Ziel ist es, den Jugend­li­chen zu erläutern, wie das öffent­liche Leben in einer Stadt funktio­niert und auch ihnen die Menschen vorzu­stellen, die ihre Arbeit für und in der Öffent­lich­keit erledigen. „Seit April 2021 hat bereits eine große Anzahl junge Menschen aus Braun­schweig und Umgebung an diesem demokra­tie­för­dernden Projekt teilge­nommen. Sie erleben das Stadt­leben aus einer ganz neuen Perspek­tive und verstehen es besser“, sagt Anna Wesch­nowsky, die Projekt­ko­or­di­na­torin „Die gläserne Stadt“.

Den Zielgruppen angepasst

Als Praxis­bei­spiele werden Entsor­gung, Notruf, Politik, Justiz, Medien, Mobilität und Versor­gung angeboten. Die einzelnen Bereiche können indivi­duell absol­viert oder auch kombi­niert werden und sind der Zielgruppe entspre­chend den Bedürf­nissen und Inter­essen angepasst.

Am Redner­pult im Sitzungs­saal des Rathauses. Foto: Die gläserne Stadt

Die Jugend­li­chen entwi­ckeln durch das Projekt eine erhöhte Identi­fi­ka­tion mit ihrer Stadt, lernen Parti­zi­pa­ti­ons­mög­lich­keiten kennen, örtliche Struk­turen schätzen und bauen Fähig­keiten wie Eigen­ver­ant­wor­tung und Selbst­prä­sen­ta­tion aus. Es soll die jungen Menschen in ihrer Bildung, Haltung und Entwick­lung zu einer selbst­stän­digen und reflek­tierten sowie werte­be­wussten Persön­lich­keit unter­stützen.

Während eines Projekt­tags bekommt eine Gruppe zunächst eine Einfüh­rung in den Themen­be­reich. lm Anschluss daran erfolgt der Besuch bei einer der teilneh­menden Insti­tu­tionen des städti­schen Zusam­men­le­bens. Nachdem sich die Teilnehmer intensiv mit der besuchten Einrich­tung ausein­an­der­ge­setzt haben, werden beispiels­weise Erklär­vi­deos, Podcasts, Zeitungs­ar­tikel oder Infopla­kate erstellt.

Kosten­freie Demokratie-Rallye

Unter der Überschrift „Die gläserne Stadt“ wird auch eine kosten­freie Demokratie-Rallye angeboten. Auch hierbei liegt die Mindest­teil­neh­mer­zahl bei zehn Personen. Bei der Rallye geht es darum, die Mitge­stal­tungs­mög­lich­keiten in der Stadt Braun­schweig kennen­zu­lernen und zu verstehen. Dazu müssen verschie­dene Frage­stel­lungen gelöst werden. Es wird auch vermit­telt, welche unter­schied­li­chen Persön­lich­keiten die Stadt schon entschei­dend verändert haben. „Die Rallye wird dich die Stadt mit anderen Augen sehen lassen und langfristig in ein völlig neues Licht rücken. Denn Braun­schweig ist so viel mehr, als du dir vorstellen kannst!“, heißt es im Prospekt zu der Rallye.

Infos:
Das Bezirks­ju­gend­werk der AWO Braun­schweig ist ein gemein­nüt­ziger Verein zur Förderung der Jugend­hilfe. Zum Bezirk Braun­schweig zählen neun Kreis­ver­bände zwischen Harz und Heide. Das Bezirks­ju­gend­werk berät inhalt­lich und unter­stützt die Kreis­ver­bände in Fragen der Kinder- und Jugend­ar­beit. Ein Schwer­punkt liegt in der Aus- und Fortbil­dung wie zum Beispiel Quali­fi­ka­tion als Jugend­gruppen- oder Seminar­leiter. Zudem liegt der Fokus in der politi­schen Bildungs­ar­beit und bei Angeboten von Kinder- und Jugend­frei­zeiten.

Kontakt:
Bezirks­ju­gend­werk der AWO Braun­schweig e.V.
Schlossstr. 8
38100 Braun­schweig
E‑Mail: glaesernestadt@jw-braunschweig.de
Website: www.jw-braunschweig.de

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