Musik­the­rapie hilft auf der Frühchen­sta­tion

Musiktherapie stärkt die Bindung von Mutter und Kind nach einer Frühgeburt. Foto: Altonaer Kinderkrankenhau
Musiktherapie stärkt die Bindung von Mutter und Kind nach einer Frühgeburt. Foto: Altonaer Kinderkrankenhau

Bericht der Kroschke Kinder­stif­tung: Viele Projekte im Braun­schweiger Land unter­stützt

Musische Angebote wie Musik und Tanz, Theater­spiel und künst­le­ri­sche Aktivi­täten beein­flussen die Entwick­lung von Kindern positiv. Es werden kognitive und kreative Fähig­keiten gefördert, aber auch soziale und emotio­nale. Die Braun­schweiger Kroschke Kinder­stif­tung unter­stützt derartige Projekte seit dem 25-jährigen Bestehen der Stiftung im Jahr 2018 verstärkt, wie aus dem jüngsten Jahres­be­richt der gemein­nüt­zigen Stiftung hervor­geht.

Fokus auf musische Projekte

Die Kroschke Kinder­stif­tung hat in den Jahren 2018 und 2019 mehr als 660.000 Euro für Projekte in Norddeutsch­land ausge­geben, Schwer­punkte der Förderung sind das Braun­schweiger Land und die Region rund um Hamburg. Mehr als ein Drittel der Summe kamen musischen Projekten zugute. Von einer Musik­the­rapie profi­tieren bereits Frühge­bo­rene, das zeigen Erfah­rungen von Frühchen­sta­tionen in Hamburg und Lüneburg. Ziel ist es, den Kontakt­aufbau zwischen Eltern und den zarten Wesen zu verbes­sern, die meistens weniger als 1250 Gramm wiegen. Die abrupte Geburt wird oft als trauma­tisch empfunden, der für die Bindung so wichtige Kontakt­aufbau ist gestört. Musik­the­ra­peuten sorgen für eine harmo­ni­sche und wohltu­ende Atmosphäre, die sich von Eltern auf das Kind überträgt und die Entwick­lung des Säuglings fördert.

Sprach­the­rapie im Kinder­garten

Gut gefördert: Musik und Kunst im Braunschweiger Volkskindergarten. Foto: Philipp Ziebart/ BestPixels
Gut gefördert: Musik und Kunst im Braun­schweiger Volks­kin­der­garten. Foto: Philipp Ziebart/ BestPi­xels

Aber auch Kinder­gar­ten­kin­dern, die durch Krank­heiten, Krisen oder ihre familiäre Situation schwer belastet sind, kommt eine musische Förderung zugute. Unter­stützt von der Kroschke Kinder­stif­tung, hat sich im Braun­schweiger Volks­kin­der­garten eine Sprach­the­ra­peutin denje­nigen zugewandt, die Schwie­rig­keiten mit dem Sprechen haben. Eine Kunst­the­ra­peutin hat hier die Fähig­keiten von Mädchen und Jungen gefördert, damit sie die Umwelt über ihre Sinne besser wahrnehmen. Dieses Projekt wird fortge­setzt. Ebenfalls in einem Braun­schweiger Kinder­garten, in der Kita Siegmund­straße, gab es ein tanz- und bewegungs­päd­ago­gi­sches Angebot. Denn Bewegung ist für eine gesunde Entwick­lung Heran­wach­sender unerläss­lich. Auch in der Arbeit mit trauma­ti­sierten Kindern sind von der Kinder­stif­tung geför­derte Musik- und Kunst­the­ra­peuten tätig, etwa im Hamburger Trauma- und Thera­pie­zen­trum Ankerland in Hamburg. Im Jahres­be­richt findet sich ein ausführ­li­ches Interview mit dessen Leiter Dr. Andreas Krüger.

Erzie­hungs­kom­pe­tenz fördern

Ein weiterer wichtiger Förder­schwer­punkt der Kinder­stif­tung ist die Gesund­heits­vor­sorge, dafür wurden im Berichts­zeit­raum rund 180.000 Euro ausge­geben. Zu diesem Schwer­punkt zählen Projekte aus den Bereichen gesunde Ernährung und Bewegung, es geht um die Förderung von Erzie­hungs­kom­pe­tenzen, aber auch um die gezielte Unter­stüt­zung von Geschwis­tern schwerst­kranker Kinder, die mit ihrem Bedürf­nissen oft hintenan stehen. Für diese Geschwis­ter­kinder hat die Kinder­stif­tung Reit- und Fußball­camps gefördert, bei denen sich – anders als in ihren Familien – alles nur um sie dreht. Ein weiteres wichtiges Projekt, das im Bericht ausführ­lich darge­stellt wird, ist die Finan­zie­rung einer Küche für eine thera­peu­ti­sche Wohnge­mein­schaft des CJD Braun­schweig. Dort sollen Mädchen und junge Frauen mit Essstö­rungen (Mager­sucht und Bulimie) einen gesunden Umgang mit Lebens­mit­teln und Essen erfahren. Die Wohnge­mein­schaft ist als Brücke zwischen Klinik und selbst­stän­diger Lebens­ge­stal­tung gedacht. Im Stadt­garten Bebelhof hat die Stiftung Workshops gefördert, deren Ziel eine gesunde Ernährung ist, ihr Thema „Reiche Ernte, gesunde Ernährung“.

Fußball­tur­nier für Hörge­schä­digte

Fast 200.000 Euro kamen im Berichts­zeit­raum kranken und behin­derten Kindern zugute. So wurde eine Ferien­frei­zeit des Vereins Libero unter­stützt, damit dieser eine 1:1‑Betreuung für neuro­lo­gisch kranke Kinder anbieten konnte. Ein alljähr­li­ches, deutsch­land­weites Fußball­tur­nier hat am Landes­bil­dungs­zen­trum für Hörge­schä­digte bereits Tradition. Die Kinder­stif­tung unter­stützt diese Veran­stal­tung seit Jahren, um den Austausch der jungen Kicker zu fördern. Denn viele hörge­schä­digte Kinder leben eher für sich, es fällt ihnen schwerer, Freund­schaften zu knüpfen. Auch davon ist im Jahres­be­richt zu lesen. Ein weiterer Projekt­partner war in den beiden Jahren der Verein „So viel Freude“, der mit Unter­stüt­zung der Kinder­stif­tung Kicker­ti­sche für Kliniken in ganz Norddeutsch­land angeschafft hat. Das ist eine willkom­mene Abwechs­lung im oft langwei­ligen Klinik­alltag junger Patienten. Und Kinder mit Handicaps hatten die Möglich­keit in ihrem eigenen Tempo, schwimmen zu lernen – ein Projekt, das zusammen mit der „Budnianer Hilfe“ aus Hamburg reali­siert wurde.

Liebevoll illustriert: Das Buch gilt der Prävention sexueller Gewalt. Foto: Kroschke Kinderstiftung.
Liebevoll illus­triert: Das Buch gilt der Präven­tion sexueller Gewalt. Foto: Kroschke Kinder­stif­tung.

In der Broschüre gibt es kurze Berichte über weitere gelungene Projekte, etwa über ein liebevoll illus­triertes Kinder­buch über Geheim­nisse – dabei handelt es sich um einen Beitrag zur Präven­tion sexueller Gewalt. Darüber hinaus geht es um Verän­de­rungen im Vorstand der Kinder­stif­tung, eine knappe Übersicht aller geför­derten Vorhaben sowie einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben und die Entwick­lung des Spenden­auf­kom­mens. Das Grußwort stammt von Dr. Carola Reimann, der nieder­säch­si­schen Minis­terin für Soziales, Gesund­heit und Gleich­stel­lung.

Die Online-Version des Jahres­be­richts findet Sie auf der Webseite der Kroschke Kinder­stif­tung.

Das könnte Sie auch interessieren