Startseite Gesellschaft & Lebensstil Takashi Kunimoto und Sara Zorl...

Takashi Kunimoto und Sara Zorlu besetzen das Haus

Hausbesetzung, Teil 1 beim Sommerabend im Haus der Braunschweigischen Stiftungen. Foto: HdBS / Simon Wolter
von

Entscheidung gefallen: „Braun – Schweig nicht, Rede!“ und „Der Name dieser Person ist Robert.“ sind die Gewinner der ersten Runde.

Zweimal wird das Haus der Braunschweigischen Stiftungen in diesem Jahr noch besetzt. Aus mehr als 20 Einsendungen hat sich die Jury des Projekts „Hausbesetzung“ in diesem Jahr für Sara Zorlu mit „Braun – Schweig nicht, Rede!“ und Takashi Kunimoto mit „Der Name dieser Person ist Robert.“ entschieden. Beide Projekte nähern sich gesellschaftswirksamen, aber aus unterschiedlichen Perspektiven Lebensrealitäten. Ziel des Kulturprojekts ist es, Anliegen einer diversen Stadtgesellschaft, zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Sommerabend küsst Hausbesetzung

Rund 200 Besucherinnen und Besucher waren zu Gast beim „Sommerabend küsst Hausbesetzung“ im Haus der Braunschweigischen Stiftungen, bei dem die Sieger verkündet wurden. Die beiden Projekte werden im August und im September präsentiert. Genau der Termine stehen noch nicht fest. Da das Projekt langfristig angelegt ist, können sich alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die nächsten Hausbesetzungen Hoffnungen machen. Im Herbst wird es eine Ausschreibung für die ersten beiden Quartale 2022 geben.

Das Haus der Braunschweigischen Stiftungen will sich mit dem Projekt weiter öffnen als Impuls-, Kompetenz, Informations- und Begegnungszentrum. Für die „Hausbesetzer“ werden Räumlichkeiten und Infrastruktur für ihre Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Dabei kann es sich um Tages- oder Abendveranstaltungen oder auch ein ganzes Veranstaltungswochenende handeln.

Thema Obdachlosigkeit

Takashi Kunimoto setzt sich in seinem Film „Der Name dieser Person ist Robert“ mit dem Thema Obdachlosigkeit auseinander. Der Sozialwissenschaftler, Regisseur und Übersetzer ist seit 2016 mit Robert befreundet, der keine Wohnung hat und auf der Straße lebt. Wenn Takashi Kunimoto mit ihm zusammen ist, bemerkt er, dass es zwei Arten von Menschen gibt: diejenigen, die Robert zum Beispiel mit Essen und Geld helfen, und diejenigen, die Robert verletzen und achtlos an ihm vorbeigehen.
Die Vorführung soll im Freien stattfinden. Im Anschluss soll ein kurzer Vortrag über Obdachlosigkeit die Veranstaltung abrunden. Takashis Kunimotos Freund Robert wird zur Vorführung eingeladen.

Augenmerk auf der Diversität

Das Projektkonzept „Braun – Schweig nicht, Rede!“ von Sara Zorlu erstreckt sich über ein ganzes Wochenende (voraussichtlich 25./26. September). Genutzt werden soll das gesamte Gelände des Hauses der Braunschweigischen Stiftungen. Das dreigliedrige Konzept ist unterteilt in die Bereiche „Let‘ talk!“, „Let’s meet!“ und „Let’s relax!“. Bei der Wahl der Rednerinnen und Redner sowie der auftretenden Künstlerinnen und Künstler wird besonders Augenmerk auf Diversität gelegt. Ohne dass Kopftuch, Hautfarbe, Bartwuchs oder Behinderung direkt thematisiert werden müssen, soll die Bandbreite genau diese Themen unterschwellig behandeln. Sara Zorlu arbeitet als Architektin in Braunschweig. Nebenbei beschäftigt sie sich mit ihrem Instagram und Youtube-Account „sarasinorum myza“.

Das Projektteam: Ioannis Kaklamanos, Manja Liehr, Türkân Deniz-Roggenbuck.
Die Jury: Anna Lamprecht, Atay Küçükler, Jasmin Kruškić, Leah Nseke Ebanda, Medea Ngameni, Ngola Capitango, Niklas Steinhagen, Peter Schellberg, Rania Jemili.

Bilboard 2 (994x118 px)