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Willkommen zurück in der Heimat

Das Mädchen mit dem Weinglas“ von Johannes Vermeer van Delft. Foto: Herzog Anton Ulrich-Museum/Claus Cordes
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„Mädchen mit dem Weinglas“ von Vermeer hing ein halbes Jahr als Leihgabe in der Gemäldegalerie „Alte Meister“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

 Das „Mädchen mit dem Weinglas“ ist schmerzlich vermisst worden. Es war unterwegs bis nach Dresden, hat aber ihrer Heimat einen guten, öffentlichkeitswirksamen Dienst erwiesen. Seit Anfang August 2021 war das berühmte Ölgemälde, um 1659/60 vom holländischen Meister Johannes Vermeer van Delft (1632 –1675) gemalt, als Leihgabe in der Gemäldegalerie „Alte Meister“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und hat dort Besucherinnen und Besucher begeistert. Jetzt ist es wohlbehalten zurück an seinem angestammten Platz im Herzog Anton Ulrich-Museum und wartet auf all diejenigen, die es bei ihrem jüngsten Museumsbesuch vermisst haben.

Herzog Anton Ulrich (1633 – 1714) war der erste deutsche Fürst, der mit „Mädchen mit dem Weinglas“ ein Gemälde von Vermeer erworben hatte (um 1696). Das Museum wurde 1927 nach ihm benannt. Eröffnet wurde es 1754 von Herzog Carl I. (1713 – 1780) als erstes öffentlich zugängliches Museum überhaupt auf dem europäischen Kontinent, nur wenige Monate nach dem Britischen Museum in London. Den Grundstein für das Herzoglichen Kunst- und Naturalienkabinett hatte aber Anton Ulrich als leidenschaftlicher Sammler gelegt.

„Der Louvre hat kaum Besseres“

Das Herzog Anton Ulrich-Museum ist dank ihm eines der bedeutendsten Museen für Alte Meister. Nach mehreren Umzügen fanden Werke von Rembrandt, Rubens oder eben Vermeer schließlich im Jahr 1887 im im Stil der italienischen Renaissance errichteten Gebäude ihre dauerhafte Bleibe. Es ist ein Juwel für Braunschweig und wird viel beachtet. Das Museum gestaltete einst Architekt Oskar Sommer, ein Schüler von Gottfried Semper, gemeinsam mit dem damaligen Museumsdirektor Hermann Riegel. Heute werden in den Dauerausstellungen rund 4000 Kunstwerke aus 3000 Jahren Kunstgeschichte präsentiert. „Ein unglaubliches Schmuckstück in der Provinz. Der Louvre hat kaum Besseres“, lobte 2016 die überegionale Tageszeitung „Die Welt“.

Das Mädchen mit dem Weinglas“ von Johannes Vermeer van Delft. Foto: Herzog Anton Ulrich-Museum/Claus Cordes

Das Mädchen mit dem Weinglas“ von Johannes Vermeer van Delft. Foto: Herzog Anton Ulrich-Museum/Claus Cordes

Das „Mädchen im Weinglas“ wurde in Dresden im Rahmen der Ausstellung „Johannes Vermeer. Vom Innehalten“ präsentiert. Es war eines von zehn Gemälden des holländischen Malers, die in der Gemäldegalerie „Alte Meister“ der Staatlichen Kunstsammlungen präsentiert wurden. Vermeer schuf in seinem Leben lediglich 45 Gemälde, von denen 35 heute noch existieren. Er war eigentlich Kunsthändler und malte nur nach Auftrag. Berühmt wurde Vermeer für seine Genredarstellungen, vermeintliche Alltagssituationen wie das „Mädchen mit dem Weinglas“ oder „Junge Frau mit Wasserkanne am Fenster“, „Briefschreiberin und Dienstmagd“, „Briefleserin in Blau“ und weitere.

Unterschiedliche Interpretationen

Das „Mädchen mit dem Weinglas“ ist 78 Zentimeter hoch und 67,5 Zentimeter breit. Dargestellt ist eine junge Frau in einem kostbaren roten Seidenkleid, die auf einem Stuhl sitzend ein gefülltes Weinglas in der rechten Hand hält und lächelnd zum Betrachter des Bildes schaut. Der neben ihr stehende Mann beugt sich herab und will sie wohl zum Trinken animieren. Im Hintergrund sitzt ein weiterer, unbeteiligt wirkender Mann an einem Tisch. Das Werk wird oft als moralisierende Darstellung, als Versuch einer Verführung der jungen Frau interpretiert. Neuere Interpretationen heben aber auch die Kostbarkeit des roten Kleides hervor und sehen in der Geste des einen Mannes eher Anweisungen für richtiges Benehmen.

Das Bild zierte 2017 eine deutsche 70-Cent-Briefmarke, die im Rahmen der Serie „Schätze aus deutschen Museen“ herausgegeben worden war.

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Kontakt

Herzog Anton Ulrich-Museum
Museumstraße 1
38100 Braunschweig

Telefon: 0531 1225 – 0
E-Mail: info.haum@3landesmuseen.de
Internet: https://3landesmuseen-braunschweig.de/herzog-anton-ulrich-museum

Eintritt

  • Erwachsene: 9 Euro (ermäßigt 7 Euro),
  • Kinder (6–17 Jahre): 2 Euro.

Das Tagesticket im Herzog Anton Ulrich-Museum gilt auch für den Besuch der Burg Dankwarderode.

 

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