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Kunstausstellung zum Thema „Würde“

Dieses Foto steht symbolisch für die Ausstellung „Würde“. Foto: Yvonne Salzmann
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Regionale Künstlerinnen und Künstler zeigen in der Villa von Amsberg vom 12. Mai bis zum 16. Juni Fotografien, Gemälde, Objekte und Videos vom menschlichen Miteinander.

Die Villa von Amsberg in Braunschweig wird vom 12. Mai bis zum 16. Juni erneut zu einem Kunst- und Kulturort. Gezeigt wird die von der hiesigen Fotografin Yvonne Salzmann konzipierte Ausstellung „Würde – eine interaktive Kunstausstellung in Bild und Tat“. Rund 20 Künstlerinnen und Künstler aus der Region zeigen ihre Fotografien, Gemälde, Objekte und Videos. „Das grundsätzliche Anliegen der Ausstellung ist es, ein Bewusstsein für ein anderes würdevolles Miteinander zu entwickeln und durch Kunst und Beteiligung für andere sicht- und erlebbar zu machen“, erläutert Yvonne Salzmann. Zu der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Zu den Förderern zählt die Braunschweigische Stiftung.

Schulklassen im Fokus

Erreicht werden soll eine breite Zielgruppe, die sich mit dem Thema „Würde“ beschäftigen will, aber besonders im Fokus stehen Schulklassen. „Wir freuen uns, wenn sie mit ihren Lehrern kommen und den Unterricht in Fächern wie Kunst, Religion oder Werte und Normen in die Ausstellung verlegen, sich anregen lassen und in die Diskussion über das Thema kommen“, sagt Yvonne Salzmann. Im Grundgesetz steht verankert: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Aber wie wird dieser Artikel tatsächlich gelebt? Und was genau ist eigentlich Würde? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach.

Bereits eingebunden sind Schülerinnen und Schülern der Realschule Georg-Eckert-Straße in Braunschweig. Sie führen blinde und sehbehinderte Menschen durch die Ausstellung. Im Anschluss findet ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch statt. Für alle Besucher stehen während der gesamten Ausstellungsdauer Blindenmasken zur Verfügung. Sie können sich so ebenfalls „blind“ von ihren Begleitern durch die Ausstellung führen und sich die Werke beschreiben lassen, um zu erfahren, wie es sich anfühlt, nicht sehen zu können.

Inspiration durch Vortrag im Dom

Inspiriert wurde Yvonne Salzmann von dem Vortrag des renommierte Neurobiologen Gerald Hüther im November des vergangenen Jahres im Braunschweiger Dom. Sein zentraler Satz zum Thema „Würde“ lautet: „Wir alle wollen in Würde sterben, aber sollten wir nicht erst einmal in Würde leben?“ Ohne inneren Kompass, so meint er, drohe den Menschen, in einer immer komplexer werdenden Welt die Orientierung verloren zu gehen.

Initiative „Würdekompass“

Hüther ist Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung, die auch die Initiative Würdekompass unterstützt. Die Akademie ist als gemeinnützige Genossenschaft konzipiert. Sie besteht aus einer zentralen Koordinationsstelle in Göttingen und wird schrittweise durch den Aufbau regionaler Koordinationsstellen in Österreich und in der Schweiz erweitert. „Kein Mensch kann die in ihm angelegten Potentiale entfalten, wenn er in seiner Würde von anderen verletzt wird oder er gar selbst seine eigene Würde verletzt“, wird Hüther auf der Seite des Würdekompass` zitiert. Die Initiative bezeichnet sich als eine Bewegung von interessierten Menschen zur Stärkung des Empfindens, der Vorstellung und des Bewusstseins menschlicher Würde, nicht in der Theorie, sondern im täglichen Zusammenleben.

In diesem Sinn haben sich die Künstlerinnen und Künstler dem Thema genähert. Eine Jury wählte in einem Bewerberverfahren die Werke aus, die es in die Ausstellung geschafft haben. Darüber hinaus werden aber auch Arbeiten der Outsider-Art aus der Villa Luise gezeigt. Im Rahmen des Kunstunterrichts an der Caritas Fachakademie für Sozialpädagogik in Bamberg haben sich Studierende künstlerisch mit dem Thema „Würde“ auseinandergesetzt. Entstanden sind Bilder und Plakate, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt werden.

Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler: Roberta Bergmann (Fotobuch ‚alterserscheinungen), Amelie Buerhop (Objekt), Michael Bruns (Malerei), Holger Denecke (Malerei), Gordon Endt (Objekt Bronzestatur Audio), Ute Ewe (Objekt), Danny Gmerek (Malerei), Maren Goldenbaum-Henkel (Malerei), Thomas Hoops (Malerei), Claudia Gropp (Holzschnitt), Birte Hennig (Fotografie), Timo Hoheisel (Installation), Christoph Jorda (Fotografie), Sybille Kautz (Malerei), Manuela Karin Knaut (Installation), Elke König (Malerei), Klaus G. Kohn (Fotografie), Katharina Kühne (Objekt), Takashi Kunimoto (Film), Vera Oldekopp (Malerei), Sibylle Reichel (Faltobjekt), Bernd Schulz und Mai Kraft (Fotografie), Iris R. Selke (Installation und Fotografie), Christoph Stark (Malerei), Maike Strautz (Malerei), Hans Jürgen Thoms (Malerei), Karsten Thormaehlen (Fotografie), Beate Maria Wörz (Installation), Peter Ziegeler (Malerei).

Die Jury: Lars Eckert (Maler und Dozent an der Bundesakademie für kulturelle Bildung), Dr. Jule Hillgärtner (Direktorin Kunstverein Braunschweig e. V.), Barbara Hofmann-Johnson (Leiterin des Museums für Photographie Braunschweig), Dr. Ute Maasberg (Kunsthistorikerin), Rosi Marx (Malerin und Mitglied des BBK Braunschweig) Lilo Seehausen (Initiative Würdekompass).

Das komplette Programm unter: www.die-braunschweigische.de

Nach der Ausstellung in Braunschweig können andere Würdekompass-Gruppen oder Interessierte die Wanderausstellung in ihre Stadt holen und ein eigenes angepasstes Begleitprogramm dazu anbieten.

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