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Einsatz gegen illegale Graffiti geht weiter

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Wieder sauber: Fassade eines Wohnhauses an der Georg-Westermann-Allee und Durchgang von der Kannengießerstraße zum Parkplatz des einstigen Citypoints.

Illegale Graffiti sind ein permanentes Ärgernis, insbesondere in Großstädten, so auch in Braunschweig. Vollgeschmierte Hauswände, Straßenschilder und Zugwaggons sind ein fast alltägliches Bild. Dagegen geht in Braunschweig ein gut funktionierendes Netzwerk vor. Ihm gehören der Verein Graffiti-ex, die polizeiliche Ermittlungsgruppe Graffiti im Heidberg, die Stadt und die Richard Borek Stiftung an. Die Schmierereien sind keine Jugendsünde und kein Kavaliersdelikt, sondern Sachbeschädigungen, für die die Täter schadenersatzpflichtig sind und strafrechtlich verfolgt werden: Eine Studie des Deutschen Städtetags kommt bundesweit auf eine Schadenssumme von rund 200 Millionen Euro pro Jahr durch illegale Graffiti.

Regress und Haft drohen

Die Bundespolizei klärt in einem Flyer über die wichtigsten Folgen für die zumeist jugendlichen Täter auf:

  • Sprayer, die erwischt werden, können 30 Jahre lang nach der Tat für zivilrechtliche Regressforderungen der Opfer bezahlen.
  • Bei Verurteilung drohen im Rahmen der Jugendstrafe sechs Monate bis fünf Jahre Haft.

Weil ein sauberes Braunschweig ein wesentliches Anliegen der Richard Borek Stiftung ist, bringt sie sich stark ein in das von ihr initiierte Netzwerk. Aktuell wurden von ihr wieder zwei Schandflecke in der Stadt beseitigt. Mit Unterstützung der Stiftung wurden die Fassade eines Wohnhauses an der Georg-Westermann-Allee und der Durchgang von der Kannengießerstraße zum Parkplatz des einstigen Citypoints gereinigt.

Einzelprojekte gefördert

Die rechte Seite des gereinigten Durchgangs von der Kannengießerstraße zum Parkplatz des einstigen Citypoints. Foto: RBS

„Die Sprayer vergreifen sich gedankenlos an fremdem Eigentum und begehen Straftaten. Nicht selten sind private Eigentümer betroffen, die gerade erst die Fassade ihres Hauses für viel Geld saniert und neu gestrichen haben. Deswegen unterstützen wir private Einzelprojekte, dort, wo es sonst keine Lösung für eine schnelle Beseitigung geben würde, direkt“, erläutert Hans-Joachim Zeddies für die Richard Borek Stiftung. Dabei lehnt die Stiftung keineswegs Graffiti als Kunstform grundsätzlich ab. Voraussetzung ist jedoch, dass Eigentümer Graffiti-Künstler entsprechend beauftragt haben, wie das die Stiftung auch bereits getan hat.

Für die Entfernung illegaler Graffiti im öffentlichen Raum ist die Stadt zuständig. Für die Stadt sind Mitarbeiter der VHS Arbeit und Beruf GmbH unterwegs, um die Verschandlungen zu beseitigen. Dazu gehört auch das Entfernen von zigtausend Aufklebern jedes Jahr. Jahr für Jahr gibt es tausende Sachbeschädigungen im Stadtgebiet. Angezeigt werden rund zwei pro Tag. Die Aufklärungsquote liegt dank der 2003 erfolgten Spezialisierung der polizeilichen Ermittlungsgruppe deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Etwa jede dritte Tat wird aufgeklärt.

Graffiti-ex seit 1997

Dem 1997 gegründeten Verein Graffiti-ex gehören rund 300 Mitglieder an. Aus den Beiträgen werden die erforderliche Fassadensäuberungen durch Fachbetriebe finanziert. Die meisten Mitglieder sind mit einem Gebäude dabei, aber es gibt mit der Stadt Braunschweig, Wohnungsbaugesellschaften und der Technischen Universität auch große Beitragszahler. Eine Mitgliedschaft bei Graffiti-ex gilt quasi als Versicherung gegen Farbvandalismus.

Mehr unter: www.graffiti-ex-braunschweig.de

Zum Flyer der Bundespolizei: www.polizei-beratung.de/fileadmin/Medien/026-FB-Spruehende-Fantasie-kann-teuer-werden.pdf

 

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