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Kar-Gottesdienst aus dem Kaiserdom auf NDR Info

In der Apsidenkuppel mit Christus und den beiden Schutzpatronen des Kaiserdoms Petrus (links) mit dem „Schlüssel zum Himmelreich“ und Paulus mit Buch. Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp
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Pröpstin Martina Helmer-Pham Xuan predigt über das Wortpaar Leiden und Leben.

Der Norddeutsche Rundfunk überträgt am Karfreitag von 10 Uhr an auf NDR Info den Radiogottesdienst aus dem Kaiserdom in Königslutter. Über das Wortpaar Leiden und Leben wird Pröpstin Martina Helmer-Pham Xuan predigen. Zur Propstei Königslutter der Ev. luth. Landeskirche in Braunschweig gehören 23 Gemeinden mit wunderschönen Dorfkirchen entlang des Elms.

Im Mittelpunkt des evangelischen Gottesdienstes wird das vierte der Gottesknechtslieder aus der sogenannten Großen Jesajarolle stehen. Die Pergamentrolle stammt wahrscheinlich aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.. Sie wird im Israel-Museum in Jerusalem aufbewahrt. Die Gottesknechtslieder bilden vier zusammengehörige Texte. Die ersten Christen haben in der alttestamentlichen Geschichte von dem leidenden Gerechten einen Hinweis auf die Passion Jesu gesehen – und seinen Tod am Kreuz.

Bach und Händel

Die musikalische Leitung des Gottesdienstes im Kaiserdom hat Propsteikantor Matthias Wengler, er spielt Klavier und Orgel im Gottesdienst. Die Furtwängler-Orgel aus dem Jahr 1892 ist sie mit ihrem sinfonischen Klang und ihrem imposanten Volumen ein viel beachtetes und hoch gelobtes Instrument für Kirchenmusik.

Das Mittelschiff mit Blick auf die Furtwängler-Orgel. Foto: SBK / Andreas Greiner-NappAußerdem sind das Streichquintett der Camerata Instrumentale Berlin sowie Eike Christian Schäfer an der Oboe beteiligt. Als Solisten singen Francisca Prudencio (Sopran), Antje Siefert (Mezzosopran) und Marco Vassalli (Bariton). Zu hören sind Stücke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Weitere Mitwirkende im Gottesdienst sind Pfarrerin Ann-Kathrin Rieken, Propsteidiakon Niels Respondek, Daniela Schweer, Adrian Brietzke und Joshua Pham Xuan.

Heinrich der Löwe vollendete den Bau

Die Kaiserdom genannte ehemalige Abteikirche St. Peter und Paul in Königslutter zählt zu den herausragenden Bauwerken der Romanik in Deutschland. Sie ist Eigentum der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und gilt als Gegenstück zum Dom in Speyer. Der Kaiserdom war Mitte des 12. Jahrhunderts mit 65 Metern Länge und 58 Metern Höhe das größte Bauwerk Norddeutschlands. Den Bau in Auftrag gegeben hatte Kaiser Lothar von Süpplingenburg. Die Fertigstellung erlebte er nicht mehr. Heinrich der Löwe vollendete den Bau seines Großvaters im Jahr 1170.

Der Stifter Kaiser Lothar von Süpplingenburg (1075 – 1137). Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp

Der Stifter Kaiser Lothar von Süpplingenburg (1075 – 1137). Foto: SBK / Andreas Greiner-Napp

Das Grabmal des Kaisers und seiner Gemahlin Richenza ist heute in der Westkapelle zu besichtigen. Der Kreuzgang des Kaiserdoms gilt als einer der schönsten in Deutschland. Die prächtige Ausmalung aus dem 19. Jahrhundert wird dem Direktor des Germanischen Museums in Nürnberg, August von Essenwein, zugeschrieben. Der Kaiserdom wurde von 2001 bis 2010 aufwändig saniert.

Herausragendes Bildhauerwerk

Die Kirche ist mit herausragendem Bildhauerwerk der deutschen Romanik versehen. Marien- und Löwenportal orientieren sich an den großen Portalanlagen oberitalienischer Kirchen wie in Modena oder Verona. Die Orgel des Kaiserdoms gilt als herausragendes Klangdenkmal. Sie wurde 1892 von Furtwängler & Hammer gebaut.

Am Gründonnerstag feiert das Christentum das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Am Karfreitag wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag ist Grabesruhe, und am dritten Tag, dem Ostersonntag, wird schließlich die Auferweckung Jesu Christi von den Toten gefeiert.

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