Trotz Corona wurden 59 Projekte einge­reicht

Sarah Suilmann (17) aus Holzminden untersucht die antibakterielle Wirkung handelsüblicher Mundspülungen. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/privat
Sarah Suilmann (17) aus Holzminden untersucht die antibakterielle Wirkung handelsüblicher Mundspülungen. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/privat

Während die Teilneh­mer­zahl der Jüngeren bei „Schüler experi­men­tieren“ zurück­ging, legten die Älteren bei „Jugend forscht“ kräftig zu.

Für die Jugend­li­chen und die Jury gleicher­maßen werden „Jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre) und „Schüler experi­men­tieren“ (bis 15 Jahre) im Rahmen des 33. Regio­nal­wett­be­werbs Braun­schweig zu einem riesigen Versuchs­aufbau. Aufgrund der Corona-Pandemie und des aktuellen Lockdowns werden sowohl die Präsen­ta­tion als auch die Juryge­spräche nur virtuell statt­finden können. Am Samstag, 27. Februar, wird der Wettbe­werb „Jugend forscht“ öffent­lich für Teilneh­me­rinnen und Teilnehmer, Eltern, Jurymit­glieder und Projekt­be­treue­rinnen und ‑betreuer um 9 Uhr eröffnet. Am Sonntag, 28. Februar, folgt „Schüler experi­men­tieren“. Voraus­sicht­lich um 18 Uhr wird es eine ebenfalls virtuelle, öffent­liche Feier­stunde geben. Die bundes­weit 56. Wettbe­werbs­runde steht unter dem Motto „Lass Zukunft da!“.

Der 1. Digital­wett­be­werb

„Es ist für alle Betei­ligten eine große Heraus­for­de­rung. Wir sind sehr froh, dass wir trotz des ersten Digital­wett­be­werbs annähernd so viele Projekte dabei haben wie im Vorjahr. Alle Teilneh­me­rinnen und Teilnehmer können diesmal besonders stolz sein, durch­ge­halten und es bis in den Wettbe­werb geschafft zu haben“, lobt Petra Aust, Leiterin des Regio­nal­wett­be­werbs Braun­schweig. Insgesamt werden 59 Projekte präsen­tiert. 2020 waren es 62 gewesen.

Marie (14) und Anna Werner (17) vom Gymnasium Kleine Burg wollen zusammen mit Anton Pietrek (16) von der IGS Franzsches Feld einen elektronischen Notruf für Rollstühle entwickeln. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/privat
Marie (14) und Anna Werner (17) vom Gymnasium Kleine Burg wollen zusammen mit Anton Pietrek (16) von der IGS Franz­sches Feld einen elektro­ni­schen Notruf für Rollstühle entwi­ckeln. Foto: Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung/privat

Auffällig ist jedoch die Verschie­bung zwischen „Jugend forscht“ und „Schüler experi­men­tieren“. Während die Anzahl der Projekte der Jüngeren von 37 (2020) auf 18 halbiert wurde, gab es bei den Älteren eine Zunahme von 24 auf 41 Projekte. Petra Aust führt den Rückgang bei „Schüler experi­men­tieren“ auf die durch die Pandemie schwie­ri­gere Betreuung durch Lehrkräfte zurück. Insgesamt sind 92 Schüle­rinnen und Schüler beteiligt. In der Jury sitzen 39 Experten für die Fachbe­reiche Arbeits­welt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwis­sen­schaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.

Motiva­tion zum Forschen

„2020 hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, zu forschen. Ohne Forschung hätten wir heute noch keine Antwort auf eine der wichtigsten Fragen des vergan­genen Jahres: Wie können wir uns wirkungs­voll gegen die COVID19-Pandemie zur Wehr setzen? Auch wenn jetzt die ersten Impfstoffe gefunden sind, ist es wichtig, weiter zu forschen und neue Erkennt­nisse zu erlangen“, motiviert Christoph Schulz, Vorstands­vor­sit­zender Braun­schwei­gi­sche Landes­spar­kasse, die jungen Forsche­rinnen und Forscher auch über den Wettbe­werb hinaus am Ball zu bleiben.

Knud Maywald, Vorsit­zender des Vorstandes der Öffent­li­chen Versi­che­rung, erinnert in dem Zusam­men­hang an die Rolle Braun­schweigs als Stadt der Forschung. „Im April erhielt die Genfor­scherin Emmanuele Charpen­tier, die teilweise hier bei uns geforscht hat, den Nobel­preis für Chemie. Und auch sonst tauchten während der Pandemie plötzlich überall Experten aus Braun­schweig auf“, sagt er.

Fahrrad-taugliche Feinstaub­mess­sta­tion

Die Jugend­li­chen beschäf­tigen sich im Wesent­li­chen mit Alltags- und Zukunfts­fragen. Astrid Ksinsik (19) von der Hoffmann-von-Fallers­leben-Schule will beispiels­weise heraus­finden, ob sich Batterien aus nachwach­senden Rohstoffen herstellen lassen. Dazu führt sie Experi­mente mit Batterien durch, deren Elektro­lyte aus Kaffee, grünem Tee, Rotwein und Kakao bestehen. Neben dem experi­men­tellen Teil beschäf­tigt sie sich mit der Umwelt­pro­ble­matik bei herkömm­li­chen Batterien und Akkumu­la­toren.

Julian Mossakowski (16) und Leo Schoss (15) vom Martino-Katharineum wollen ein Parkett mit einem Bindemittel ohne gesundheitsgefährdende Eigenschaften produzieren. Foto: Die Braunschweigische Stiftung/privat
Julian Mossa­kowski (16) und Leo Schoss (15) vom Martino-Katha­ri­neum wollen ein Parkett mit einem Binde­mittel ohne gesund­heits­ge­fähr­dende Eigen­schaften produ­zieren. Foto: Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung/privat

Von der Ricarda-Huch-Schule kommen Christina Marie Suttrop (15) und Jasper Fynn Wilmes (13). Sie wollen ermitteln lassen, welcher der jeweils gesün­deste Schulweg ist. Dafür haben sie eine mobile, fahrrad-taugliche Feinstaub­mess­sta­tion (FSM) entwi­ckelt. Es soll eine frei zugäng­liche Software entstehen, mit der sich die Schulwege ermitteln lassen, die am wenigsten feinstaub­be­lastet sind.

Mikro­plastik im Kinder­zimmer

Um Mikro­plastik im Kinder­zimmer sorgt sich dagegen Felix Bielert (13) vom Wilhelm-Gymnasium. Er hat einen Legostein mit dem mit dem Mikroskop unter­sucht. In seinem Projekt hat er eine Maschine gebaut, mit der sich das Spielen mit Plastik­spiel­zeug simulieren lässt. Unter dem Mikroskop stellt er den Abrieb fest.

Und die Corona-Pandemie hat der erst elfjäh­rige Dominik Kultys von der Hoffmann-von-Fallers­leben-Schule zum Anlass seiner Forschungen genommen. Er hat einen Sensor entwi­ckelt, der den genauen Abstand von 1,5 Metern ermitteln kann.

Allen Teilneh­me­rinnen und Teilneh­mern ist nicht nur gemein, dass sie unheim­lich kreativ und fleißig waren, sondern auch, dass sie sich auf die besondere Online-Präsen­ta­tion einlassen und vorbe­reiten müssen. Eine Struktur ist dafür besonders wichtig: Frage­stel­lung, Experi­ment, Ergebnis, Inter­pre­ta­tion – so lautet die Reihen­folge im Groben. Mehr gibt es im Video-Tutorial zum Online-Juryge­spräch.

„Jugend forscht“ und „Schüler experi­men­tieren“ sind die größten natur­wis­sen­schaft­li­chen Jugend­wett­be­werbe in Europa.

Weitere Infor­ma­tionen finden Sie auf der Jugend forscht-Webseite.

Kontakt:

Die Braun­schwei­gi­sche Stiftung
Insa Heinemann
Telefon: 0531 27359–18
E‑Mail: pb.braunschweig@wv.jugend-forscht.de

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