Weihnachten wird‘s wieder kuschelig in der Kloster­kirche

Der Bereich der alten Heizungsanlage in der Klosterkirche ist mit einem Bauzaun gesichert. Foto: Der Löwe
Der Bereich der alten Heizungsanlage in der Klosterkirche ist mit einem Bauzaun gesichert. Foto: Der Löwe

Arbeiten haben begonnen: Der Einbau einer neuen Heizungs­an­lage in dem fast 750 Jahre alten Bauwerk ist unumgäng­lich.

Der Bauzaun im Innern deutet schon daraufhin, dass in der Kloster­kirche Riddags­hausen größere Sanie­rungs­ar­beiten anstehen. Die Heizungs­an­lage, 45 Jahre alt, versagt ihren Dienst. Eine Welle am großen Venti­lator, der die heiße Luft in die Lüftungs­schächte drückt, ist gebrochen. Nichts geht mehr. Dazu kommen Undich­tig­keiten an mehreren Stellen im System, die bereits kleine Mengen Rauchgas ausströmen lassen. „Eine Reparatur wäre wohl theore­tisch möglich, aber auf Sicht absolut unwirt­schaft­lich. Eine neue Heizungs­an­lage ist erfor­der­lich“, erläutert Verena Mocha, Archi­tektin beim Staat­li­ches Bauma­nage­ment Braun­schweig.

Kirche bleibt offen

Die Abdeckungen der Heizungsschächte werden erneuert. Foto: Der Löwe
Die Abdeckungen der Heizungs­schächte werden erneuert. Foto: Der Löwe

Die Baulast an der Kloster­kirche trägt seit 2013 die Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz (SBK), weil sie seiner­zeit die Liegen­schaft von der Stadt Braun­schweig übernommen hat. Die Kosten für die neue Heizungs­an­lage sind erheblich, sie werden im mittleren bis hohen sechs­stel­ligen Bereich verortet. Die Ausbau- und Instal­la­ti­ons­ar­beiten sollen die Nutzung der Kirche in den nächsten Monaten aller­dings nicht gravie­rend beinträch­tigen. Gottes­dienste, Trauungen und Konzerte werden weiterhin wie geplant statt­finden können. „Ziel ist es, die neue Heizung zu Weihnachten in Betrieb nehmen zu können. Dann soll und muss es für die Besuche­rinnen und Besucher in der Kloster­kirche wieder kuschelig sein“, sagt Verena Mocha.

Flüssiggas statt Öl

Der Fachplaner Helmut Berling ist wie schon beim Kaiserdom in Königs­lutter, St. Marien­berg in Helmstedt oder zuletzt St. Nicolai in Braun­schweig-Melverode in Sachen Heizung und Lüftung an der Seite des Staat­li­chen Bauma­nage­ments. Er hat sich auf die Anlagen in Kirchen spezia­li­siert. Eingebaut wird statt der alten Ölfeu­er­an­lage eine moderne, schad­stoff­arme Flüssiggas-Anlage. Die Wegstrecke für einen Erdgas­an­schluss ist zu weit, als dass die Kosten dafür aufge­bracht werden sollten. Genutzt werden weiterhin die vierzehn Unter­flur­schächte, über die die erzeugte Wärme im Kirchen­schiff verteilt wird. Erneuert werden indes die Abdeckungen über den Auslässen im Boden. Zurzeit sind es noch aus Zink bestehende, unschöne und ebenfalls jahrzehn­te­alte Gitter.

Luftfeuch­tig­keit regulieren

Die neue Wärme­sta­tion wird auch Luftfeuch­tig­keit regulieren und so Schim­mel­bil­dung in dem rund 750 Jahre alten Bauwerk verhin­dern. Zuletzt hatte eine vor wenigen Jahren nachge­rüs­tete Regelung für ein akzep­ta­bles Raumklima gesorgt. Die Demontage der alten Anlage wird weitge­hend unbemerkt von der Öffent­lich­keit von statten gehen und den Betrieb nicht in größerem Maße stören. Erst zum Einbau der neuen Heizung wird auch außen an der Kloster­kirche zur Sicher­heit ein Zaun aufgebaut. Mögli­cher­weise wird später im Jahr für einen sehr begrenzten Zeitraum die Sperrung der Kirche notwendig.

 

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