ZeitOrte – Entdecken leicht gemacht

Das phæno in Wolfsburg. Foto ZeitOrte/Nina Leyer
Das phæno in Wolfsburg. Foto ZeitOrte/Nina Leyer

Aus dem von der EU geför­derten Touris­mus­pro­jekt für das Braun­schweiger Land ist eine Erfolgs­ge­schichte geworden.

ZeitOrte? Was sind eigent­lich ZeitOrte? Das Kunstwort ist aus der Not heraus geboren und subsum­miert unter dieser Marke besondere Reise­ziele zwischen Harz und Heide. Weil beispiels­weise die Autostadt in Wolfsburg oder das Mühlen­mu­seum in Gifhorn liegen und damit eben nicht auf dem Gebiet des früheren Herzog­tums Braun­schweig, sondern ein paar Kilometer hinter der histo­ri­schen Grenze, ist es politisch gegen­wärtig wohl nicht möglich, das Braun­schweiger Land als starkes identi­täts­stif­tendes Label zu vermarkten. Also heißt es: „ZeitOrte – Expedi­tion ins Zeitrei­se­land“. Sei es drum, www.zeitorte.de ist als Infor­ma­ti­ons­portal für Touristen in der „Region ohne Namen“ eine großar­tige Erfolgs­ge­schichte geworden, motiviert Auswär­tige zu kommen und wirkt für Einhei­mi­sche identi­täts­stif­tend.

Der Schul­ter­schluss mit den Touris­mus­or­ga­ni­sa­tionen der Städte und Landkreise, der Stiftung Braun­schwei­gi­scher Kultur­be­sitz, der Allianz für die Region GmbH und den Attrak­tionen und Besucher­ein­rich­tungen hat dem Projekt zu dieser Stärke verholfen. Durch die Vernet­zung wird nicht nur das regionale Touris­mus­mar­ke­ting gefördert, sondern das Braun­schweiger Land, auch wenn es offiziell so nicht heißen soll, als einheit­liche Region wahrnehmbar.

„ZeitOrte – Expedi­tionen ins Zeitrei­se­land “ wurde von 2010 bis 2012 aus Mitteln des Europäi­schen Fonds für Regionale Entwick­lung (EFRE) gefördert. Es ist gut inves­tiertes Geld, wie sich längst heraus­ge­stellt hat. Das Nieder­säch­si­sche Landesamt für Statistik weist konti­nu­ier­lich steigende Übernach­tungs­zahlen aus.

„ZeitOrte ist mittler­weile ein sehr großes Netzwerk geworden. Am Anfang waren es rund 40 Sehens­wür­dig­keiten, die sich unter der Bezeich­nung zusam­men­schlossen. Heute sind es schon106, und die Tendenz ist ungebro­chen steigend. Alle Betei­ligten signa­li­sieren starkes Interesse, die ZeitOrte als starke Säule des Regio­nal­mar­ke­tings weiter­zu­ent­wi­ckeln“, sagt Jan-Christoph Ahrens, Geschäfts­stel­len­leiter des Vereins Touris­mus­Re­gion Braun­schwei­ger­LAND, der als Projekt­träger fungiert.

Der Nutzwert der Homepage ist für all jene groß, die etwas über die Region erfahren und/oder Ausflüge gezielt planen wollen. Nicht selten sind es Fach- und Führungs­kräfte, die sich, bevor sie einen neuen Job antreten, über die Freizeit-Möglich­keiten rund um Braun­schweig und Wolfsburg infor­mieren und eine hohe Attrak­ti­vität konsta­tieren müssen.

Mehr als 100 ZeitOrte gibt es mittler­weile. Darunter neben den zu erwar­tenden Sehens­wür­dig­keiten wie den Burgplatz in Braun­schweig, den Kaiserdom in Königs­lutter oder das UNESCO-Welterbe-Trio mit Erzberg­werk Rammels­berg, Altstadt Goslar und Oberharzer Wasser­wirt­schaft auch das Heimat­mu­seum Schöningen, die Burg Lichten­berg in Salzgitter, das Schloss Blanken­burg, das Heimat­mu­seum Müden/Aller oder das Grenz­land­mu­seum Höten­s­leben.

Die „ZeitOrte“ sind übersicht­lich geglie­dert in sechs Katego­rien: Urzeit, Steinzeit, Mittel­alter & Renais­sance, Barock und Aufklä­rung, Indus­tria­li­sie­rung & Moderne sowie Gegenwart & Zukunft. Jeder „ZeitOrt“ wird auf einer eigenen, bebil­derten Seite beschrieben. Dazu gibt es die wichtigsten Fakten wie Kontakt, Öffnungs­zeiten, Eintritts­preise und besondere Angebote.

„Selbst Kenner der Region staunen, wie viele lohnens­werte Ausflugs­ziele auf eine Entde­ckung warten“, berichtet Ahrens von den Reaktionen auf die Homepage. Wer die Seite einmal aufge­rufen hat, kommt aus dem Stöbern gar nicht heraus und erhält eine Anregung nach der anderen für künftige Erleb­nis­touren in die Region.

„Die Bandbreite der ZeitOrte von der Urzeit mit dem Paläon in Schöningen über die Welfen im mittel­al­ter­li­chen Braun­schweig bis hin zum Science Center phæno in Wolfsburg macht unsere Region tatsäch­lich zu einem einma­ligen Zeitrei­se­land. Mit dem Konzept haben wir bestehende Reise- und Freizeit­an­ge­bote unserer Mitglieder aufge­griffen, mitein­ander kombi­niert und innovativ ausgebaut“, erklärt Jan-Christoph Ahrens den beschrit­tenen Erfolgsweg.

Die Seite ist sehr stark service­ori­en­tiert. Auf ihr sind beispiels­weise auch eine Reihe von Pauschal­an­ge­boten von Städte­reisen, Wochen­end­reisen und Kurzur­laube sowie Gruppen- und Busreisen buchbar. Das Besondere ist, dass sich auch sehr indivi­duell gestal­tete Reisen bequem vom heimi­schen Computer aus unter der Rubrik „Mein Reise­planer“ zusam­men­stellen lassen. „ZeitOrte“ unter­breitet nach den dabei angegeben Wünschen ein spezi­elles Reise­an­gebot. Hotels und Unter­künfte sind darüber hinaus auch einzeln buchbar. Für Touristen wie Einhei­mi­sche inter­es­sant ist beispiels­weise auch eine Übersicht über die Badeseen in der Region.

Die ZeitOrte werden auch im Reise­führer „Merian live!“ vorge­stellt (ISBN 978–3‑8342–1533‑8, 11,99 Euro). Neu erschienen ist darüber hinaus der kulina­ri­sche Reise­führer „Merian guide“ (ISBN 978–3‑8342–1915‑2 / 11,99 Euro).

Videos von „ZeitOrten“

Schloss Blanken­burg: https://www.der-loewe.info/die-spaete-rettung/
Grenz­land­mu­seum Höten­s­leben: https://www.der-loewe.info/blick-zurueck-auf-den-schrecken-der-mauer/

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