Braun­schweiger Forscher entdecken wichtiges Pflanzen-Gen

Sie gehören zum Team, das die Entdeckung gemacht hat: (von links) Nadiem Atiq, Dr. Maria João Pimenta Lange und Professor Theo Lange. Foto: TU Braunschweig/Annette Kaiser

Damit ist entschlüs­selt, wie Pflanzen Stress abbauen, zum Beispiel bei Trocken­heit. Nutznießer sollen Landwirte und Züchter sein.

Ein Team von Pflan­zen­bio­logen der Techni­schen Univer­sität (TU) Braun­schweig und des Julius-Kühn-Instituts Braun­schweig hat ein Gen entschlüs­selt, das den Stress­abbau in Pflanzen steuert. Das teilt die TU mit.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Plus-Artikel ist zuerst erschienen am 23.11.2023

So könnten Umwelt­ein­flüsse Stress auslösen, wodurch Wachstum und Vermeh­rungs­fä­hig­keit von Pflanzen einge­schränkt würden. Um sich besser an die Umgebungs­si­tua­tionen anzupassen, zum Beispiel bei sich wandelndem Klima, könnten Pflanzen durch Stress­re­gu­lie­rung ihre Überle­bens­chancen verbes­sern.

Ausge­klü­gelte Mecha­nismen

Pflanzen seien natur­gemäß an ihren Standort gebunden und könnten widrigen Umwelt­be­din­gungen nicht durch Migration entkommen. Daher hätten sie im Laufe der Evolution ausge­klü­gelte Mecha­nismen entwi­ckelt. So finde die Samen­kei­mung nur bei geeig­neten äußeren Bedin­gungen statt. Nach der Keimung müsse die Pflanze auch in der Lage sein, auf sich ändernde Umwelt­be­din­gungen wie zum Beispiel Trocken­stress (hervor­ge­rufen durch Wasser­mangel) zu reagieren. Solche Entschei­dungs­pro­zesse werden laut Mittei­lung über hormo­nelle Signal­wege gesteuert.

Die Forscher­gruppe um Professor Theo Lange (Techni­sche Univer­sität) und Dr. Pimenta Lange (Julius Kühn-Institut) habe nun die entschei­dende Funktion des Gens GAS2 in der Modell­pflanze Arabi­d­opsis entschlüs­selt. Das Gen steuere einen spezi­ellen Signalweg, über den das Stress­hormon Abscis­in­säure abgebaut werde. Dieser Signalweg ermög­liche die Samen­kei­mung und auch die Überle­bens­fä­hig­keit bei Stress.

Erkennt­nisse bereits veröf­fent­licht

Mit diesen Ergeb­nissen könnten neue Strate­gien entwi­ckelt werden, um die Keimung von Nutzpflanzen zu optimieren und gleich­zeitig ihre Resistenz gegenüber Stress­fak­toren zu erhöhen. Wichtig seien diese neuen, im Magazin „Nature Commu­ni­ca­tions“ veröf­fent­lichten Erkennt­nisse, etwa in der Landwirt­schaft und Pflan­zen­zucht, heißt es abschlie­ßend.

 

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