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Stiftungen sind verlässliche Partner in der Krise

Auch die Sommernacht am Kaiserdom in Königslutter musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Foto: SBK/Andreas Greiner-Napp
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Flexible Hilfe, schnelles Reagieren, neue Fördertöpfe – auch in der Corona-Pandemie läuft die Unterstützung weiter.

Die Corona-Pandemie hat auch für Stiftungen weitreichende Folgen. „Die Infektionsschutzmaßnahmen nehmen ungeahnt starken Einfluss auf das Leben in der Stiftung und führen zu einer tiefgreifenden Umstellung beim Umgang mit Förderprojekten, bei der Zusammenarbeit zwischen Kollegen und der Durchführung von Veranstaltungen“, fasst Fabian Bruns, bei der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, stellvertretend zusammen.

Erheblich mehr Förderanträge

Durch das COVID-19-Sonderprogramm des Landes „Niedersachsen dreht auf“ gingen bei der SBK erheblich mehr Förderanträge als noch 2019 ein. „Außerdem werden sämtliche Förderprojekte die verschoben werden mussten, auch im Folgejahr von der SBK unterstützt und betreut“, versichert Fabian Bruns. Zu den ausgefallenen Veranstaltungen zählen vor allem auch die eigenen Reihen wie die Walkenrieder Kreuzgangkonzerte oder die Sommernacht am Kaiserdom.

Neuer Corona-Fördertopf

Die Braunschweigische Stiftung hat mit Blick auf ihre Projektpartner schnell reagiert und versucht, mit geeigneten Maßnahmen die laufenden Projekte und ihre Träger zu unterstützen. „Wir haben die Kriterien für unsere Förderungen angepasst. Damit sicherte der Vorstand bereits laufende Projekte mit maximaler Flexibilität ab. Viele unserer Projektpartner haben diese Möglichkeit genutzt und Projekte verschoben oder eben teilweise umgesetzt. Um auf wichtige und unmittelbare Probleme reagieren zu können, hat der Vorstand außerdem ein Corona-Budget zur Verfügung gestellt. Aus diesem speziellen Fördertopf konnten im vergangenen Jahr viele spontane und corona-angepasste Projekte in Kunst und Kultur trotzdem laufen. Das war ein echter Erfolg“, berichtet Susanne Schuberth, stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle und Fachreferentin für Projektmanagement bei der Braunschweigischen Stiftung.

Geringeres Spendenaufkommen

Die Corona-Krise hat auch die die Arbeit der Kroschke Kinderstiftung in vielen Bereichen grundlegend verändert. Das betraf insbesondere auch die Einnahmesituation. „Durch die Kontaktbeschränkungen gab es weniger Feiern und Jubiläen mit vielen Gästen und somit auch weniger Anlässe zum Spenden. Dank der zuverlässigen Zuwendungen durch die Unternehmen der Stifter Klaus Kroschke und Christoph Kroschke kann die Arbeit der Stiftung dennoch weitergeführt werden“, erläutert Rosemarie Garbe, bei der Kroschke Kinderstiftung zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.

Corona-Studien unterstützt

Auch bei der Kroschke Kinderstiftung wurde weitgehend alles digital organisiert. „ Eine Vorstandssitzung mit persönlicher Anwesenheit aller Mitglieder war im vergangenen Jahr nur einmal möglich. Auch die Inhalte der Arbeit haben sich verändert: So hat die Stiftung mit rund 76.000 Euro gleich zwei Studien am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gefördert, in denen es um Covid19 geht. Bei der sogenannten COPSY-Studie liegen jetzt die Ergebnisse aus der zweiten Befragungsrunde vor. Danach haben sich durch die Pandemie die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland weiter verschlechtert. Die Studie ist bundesweit die erste und international eine der wenigen Längsschnittstudien dieser Art.“

Persönliche Gespräche fehlen

Um den erhöhten Arbeitsaufwand meistern und den Geschäftsbetrieb auch bei möglichen Infektionen aufrecht erhalten zu können, bildeten die Mitarbeiter der SBK Teams, die im Schichtbetrieb abwechselnd im Haus der Braunschweigischen Stiftungen und im Homeoffice arbeiten. Der neue digitale Arbeitsalltag läuft mittlerweile reibungslos, ist aber dennoch ungewohnt. „Was sich nicht digital ersetzen lässt, ist das persönliche Gespräch mit Antragstellern, Künstlern und Stipendiaten bei einer Tasse Kaffee und die fehlenden Kollegen in den leeren, stillen Büros“, sagt Fabian Bruns von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Einig sind sich die Stiftungen darin, dass sie auch in dieser schwierigen Situation zu ihrer Verantwortung stehen und ihr gerecht werden wollen. „Dabei wollen wir nicht nur eine finanzielle Unterstützerin von Projekten sein, sondern sind auch als Beraterin und Vermittlerin weiterhin sehr aktiv tätig“, meint Susanne Schuberth von der Braunschweigischen Stiftung.

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