Startseite Gesellschaft & Lebensstil Trubel rund um den Kaiserdom

Trubel rund um den Kaiserdom

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Domfest in Königslutter startet nach zweijähriger Corona-Zwangspause mit „echter“ Mittelalter-Atmosphäre am 26. Juni wieder durch.

Nach der langen Corona-bedingten Pause gibt es endlich wieder ein Domfest in Königslutter. Am 26. Juni, von 11 bis 18 Uhr, verwandelt sich das sonst so beschaulich-ruhige Umfeld des Kaiserdoms in einen quirligen Marktplatz. An fast 30 Ständen werden die unterschiedlichsten Waren angeboten. Dazu gibt es ein attraktives Rahmenprogramm (s.u.). Das Domfest gilt als traditionsreiche „Institution“ in Königslutter. Es ist bei den „Lutteranern“ und bei vielen Menschen im Braunschweiger Land sehr beliebt. Eintritt ist frei.

Die ehemalige Abteikirche St. Peter und Paul in Königslutter, wegen ihrer Stifter Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg und Kaiserin Richenza Kaiserdom genannt, zählt zu den herausragenden Bauwerken der Romanik in Deutschland. Sie ist allemal einen Ausflug wert – erst recht, wenn das Domfest stattfindet. Der Kaiserdom ist Teil der europäischen Kulturroute TRANSROMANICA, die das gemeinsame kulturelle Erbe der Romanik mehr als neun europäische Länder hinweg verbindet. Das imposante Bauwerk ist Eigentum der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Spannendes für Groß und Klein

Kulturmanager Norbert Funke ist sich sicher, dass beim Domfest für jeden etwas dabei sein sollte. „Das Domfest ist ein Fest für die ganze Familie“. Unter dem Titel „Brauchen wir eine neue Arche?“ haben der Außerschulische Lernort und die Stiftskirchengemeinde Aktionen den Umwelt- und Klimaschutz in den Fokus gestellt.

Am Stand des Naturparks wird Murmur Silberzunge spannende Sagen und Geschichten erzählen. Eine Attraktion für Groß und Klein ist das Ritterlager, mit dem die Gruppe planta genista und die Welfischen Ministralen für eine authentische Mittelalter-Atmosphäre sorgen. Das gastronomische Angebot ist vielfältig: Kaffee und Kuchen, türkische und afrikanische Spezialitäten, Eis und Pofferties. Auch das AWO-Psychiatriezentrum ist mit Speisen und Aktionsständen an der Kaiser-Lothar-Linde beteiligt. Musik des Mittelalter-Ensembles porterra und der Band Praisentation runden das Programm des Domfestes ab.

Bedeutender Wallfahrtsort

„Das Domfest ist bunt und vielfältig. Das Verbindende ist der Kaiserdom, um den herum sich alles abspielt – ganz wie im Mittelalter“, sagt Funke. Wegen zahlreicher Reliquien und eines angeblich wundertätigen Marienbildnisses, vor allem aber wegen der päpstlichen Berechtigung zur Gewährung großzügiger Ablässe, entwickelte sich Königslutter im Mittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Alljährlich strömten am Peter- und Paulstag (29. Juni), dem Festtag der beiden Namenspatrone der Kirche, tausende Pilger an den Elm („Luttersche Fahrt“). Viele kamen von weit her, etwa aus Thüringen, dem Rheinland oder von der Ostsee.

1542 wurde durch Johannes Bugenhagen die Reformation in Königslutter eingeführt. Bis zur Auflösung 1809 standen dem Kloster fortan evangelische Äbte vor. Sie waren seit dem 17. Jahrhundert gleichzeitig Professoren an der Universität Helmstedt. Von 1861 bis 1865 wurde auf dem ehemaligen Wirtschaftsgelände (südlich der Klausur) die Herzogliche Heil- und Pflegeanstalt gegründet. Dort ist heute das AWO-Psychiatriezentrum untergebracht.

Das Programm:

  • 9.30 Uhr: Festgottesdienst im Kaiserdom
  • 11 – 18 Uhr: Markt und Aktionen (rund um den Kaiserdom)
  • 11 -18 Uhr: Mittelalterlager (am Kreuzgang)
  • 13 Uhr: Kurzführung durch den Kaiserdom (kostenfrei)
  • 14 Uhr: Andacht „Brauchen wir eine neue Arche?“
  • 15 Uhr: Band Praisentation (Refektorium)
  • 15 Uhr: Kurzführung durch den Kaiserdom (kostenfrei)
  • 16 Uhr: Kurzführung durch den Kaiserdom (kostenfrei)
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