Startseite Autor Beiträge von Elmar Arnhold

Elmar Arnhold

Verschwundene Kostbarkeiten, Folge 29: die Gördelingerstraße – Fachwerk, Patrizier und Kaufmannshäuser

Verschwundene Kostbarkeiten, Folge 28: Vom Kohlmarkt zum Brüdernkloster: die Schützenstraße

Verschwundene Kostbarkeiten, Folge 27: Der Straßenname fand schon im Jahr 1239 Erwähnung als „Vallersleverstrate“.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 26: Nach dem Krieg entstanden am Bohlweg Baulichkeiten von einer erlesenen Einfallslosigkeit.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 25: Die Fachwerkhäuser der Neustadt fielen in Gänze in Schutt und Asche.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 24: Bis zur Bombennacht vom 14. auf den 15. Oktober stand dort ein unverfälschtes Ensemble von Fachwerkhäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 23: Der Katharinenkirchhof mit seinem alten Baumbestand ist neben dem verkehrsumtosten Hagenmarkt eine kleine Oase.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 22: Möglicherweise war im 13. Jahrhundert dort das Goldschmiedehandwerk.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 21: Der Querschnitt der Straße Hagenbrücke wurde in den 1970er Jahren für den Verkehr mehr als verdreifacht.

Verschwundene Kostbarkeiten, Teil 20: Durch Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau ist der historische Stadtorganismus am ehemaligen Augusttor völlig überformt worden.

Von der „Schwarzen Schar“ in die Diplomatie

Dass Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten (1869 – 1934) ein einflussreicher Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik werden sollte, war 1891 nicht zu erwarten, als er als Offizier in das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17, der „Schwarzen Schar“ von Herzog Friedrich Wilhelm, eintrat. Gleichwohl berichtet Robert von Lucius in seinem Buch aus der Reihe „Zeitgeschichtliche Forschungen“ des Berliner Verlags Duncker & Humblot über seinen Großonkel, dass er bereits früh erste Einblicke in die hohe Diplomatie bekommen habe. Mit seinem Vater saß der kleine Hellmuth 1877, damals gerade sieben Jahre alt, mit dem späteren Reichskanzler Otto von Bismarck im Zug und verfolgte die Gespräche mit Freude. Später berichtete er davon in seinen „Bismarck-Erinnerungen“.
Grundlage dieser aufschlussreichen, zeitgeschichtlichen Biografie, die die diplomatischen Einsätze in Paris, Stockholm oder St. Petersburg beschreibt, aber eben auch Einblicke in das private Leben gewährt, ist der bisher unzugängliche schriftliche Nachlass Lucius von Stoedtens. Seine Enkelin hatte ihn dem Autoren Robert von Lucius, früher Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einschließlich vieler Briefe vermacht.
1898 wurde Freiherr Lucius von Stoedten zur Botschaft nach Paris aus Braunschweig abkommandiert. Er war nicht wie üblich über ein Studium in das Amt geholt worden, sondern als Offizier. Er tauschte die Uniform der berühmten Totenkopfhusaren gegen dunkle Anzüge. Und das mit Erfolg: Früher als andere bedachte er die Rolle der Wirtschaft für die deutsche Außenpolitik. Lucius verfügte auch dank seiner schillernden Persönlichkeit über ein herausragendes Netzwerk zu Politikern, Diplomaten, Unternehmern und Wissenschaftlern, sowie als Kunstsammler zu Künstlern von Rodin über Rilke bis zu Gerhart Hauptmann - Stoff für eine spannende Lektüre.

Fakten:
Hellmuth Freiherr Lucius von Stoedten – Diplomat zwischen Kaiserreich und Weimar
Robert von Lucius
Verlag Duncker & Humblot
Zeitgeschichtliche Forschungen (ZGF), Band 67
38 Abbildungen, 169 Seiten, 29,90 Euro