Am 19. Mai findet der 47. Internationale Museumstag mit vielfältiger Beteiligung im Braunschweigischen statt.
Unter dem Motto „Museen mit Freude entdecken“ findet der Internationale Museumstag am 19. Mai statt. Viele Museen in der Region beteiligen sich und gewähren an diesem Tag freien Eintritt. Der Internationale Museumstag findet bereits zum 47. Mal statt. Er wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM für den 18. Mai ausgerufen und in Deutschland an einem nahegelegenen Sonntag zelebriert. Ziel des Museumstages ist es, auf die Museen in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen und Besucher einzuladen, die Vielfalt der Museen zu entdecken.
In Deutschland wird der Internationale Museumstag vom Deutschen Museumsbund bundesweit koordiniert und in enger Kooperation mit den Museumsverbänden und -ämtern der Länder auf regionaler Ebene sowie den Museen vor Ort umgesetzt. Ausführliche Informationen sind hier zu finden.
Braunschweigisches Landesmuseum St. Ulrici: Das Familienmuseum (Schützenstraße 21a, 38100 Braunschweig) bietet Mittelalter zum Mitmachen. Von 12 bis 17.30 Uhr können Besucher an Familienrallyes und historischen Rundgängen durch die Brüdernkirche teilnehmen oder an der Bastelstation kreativ werden. Dort können zwischen 12 und 17 Uhr Schatzkästchen gebastelt oder Kerzen aus Bienenwachs hergestellt werden.
Braunschweigisches Landesmuseum Hinter Aegidien: Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellungen „Ein Teil von uns. Deutsch-jüdische Geschichten aus Niedersachsen“ und „New Realities – Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet“ werden angeboten. Zudem werden um 14 und 15.30 Uhr kurze Spaziergänge durch den Garten von Hinter Aegidien angeboten. Von 10 Uhr an lädt die Mitmach-Ausstellung „Unsichtbare Welten“ ein. Musikalisch abgerundet wird der Tag mit Konzerten der Band Blue Spring Trio der Städtischen Musikschule. Die Auftritte finden jeweils um 14 und 16 Uhr als Open-Air-Veranstaltung zum Auftakt der Reihe „Landesmuseum Live“ im Garten statt.
Herzog Anton Ulrich-Museum: Von 11.30 Uhr an leiten Kunsthistoriker durch die geschichtsträchtigen Räume. Interessierte haben dabei die Wahl zwischen fünf unterschiedlichen Kurzführungen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Thema „Wasser“. An der Kreativstation in den Räumen der Museumspädagogik können Gäste von 11.30 bis 17 Uhr ihren künstlerischen Ideen freien Lauf lassen.
Staatliches Naturhistorisches Museum: Besucher können sich bei unterschiedlichen Führungen und Aktionen sowohl wissenschaftlich als auch spielerisch beteiligen. Bereits von 9 Uhr an haben Kinder hier die Möglichkeit, an einem Urzeit-Parcours teilzunehmen. Zudem werden Führungen durch die neu eröffnete Sonderausstellung „Verstaubt und Vergessen? … Wiederentdeckt! Aus den Depots des Naturhistorischen Museums“ geboten. Um 14 Uhr können sich Interessierte während einer Kostümführung von Herzog Carl I. in die Schatzkammer des Hauses leiten lassen und dort die Anfänge des heutigen Naturhistorischen Museums ergründen.
Zisterzienser Museum Kloster Walkenried: Angeboten werden zwei spannende Sonderführungen. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenpflichtig. Um 11 Uhr „Die Zisterzienser und das Wasser“. Dabei geht es vor allem um die Wasserwirtschaft im Harz. Die Walkenrieder Mönche entwickelten bereits im frühen 13. Jahrhundert erste Systeme zur Wasserversorgung ihrer eigenen Montan- und Teichwirtschaft. Die Führung dauert etwa 1 Stunde und kostet 3 Euro pro Person. „Kleine Mönche auf Zeit“ heißt die zweite Sonderführung. Bei der Familien-Führung um 15 Uhr das mittelalterliche Kloster entdeckt. Die Führung eignet sich für Familien mit Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren. Sie dauert etwa 1 Stunde und 15 Minuten und kostet 3 Euro pro Person. Für die Führungen ist eine vorherige Anmeldung spätestens einen Tag vorher unter info@kloster-walkenried.de oder 05525 95 99 064 erforderlich.
Schlossmuseum Braunschweig: Der Weiße Saal wird an diesem Tag zu einem Ort des Ausprobierens und Entdeckens. Neben einem Schloss-Memory und einem Selfiepoint, können in der Mitmach-Nische Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren am Malwettbewerb zum Thema „Tiere im Schloss“ teilnehmen. Zudem bietet das Museum Rätselspaß für Groß und Klein mit einem Quiz, einer Rallye oder einem Suchspiel an.
Außerdem sind dabei: Städtisches Museum Braunschweig, Landtechnikmuseum Gut Steinhof, Museum für Photographie, Schloss Museum Wolfenbüttel, Bürger Museum Wolfenbüttel, Gedenkstätte der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte, Museum Mechanischer Musikinstrumente Königslutter, Museum Schloss Fürstenberg, Kreismuseum Peine.
Der 2. Projekttag „Kultur Land Kirchen“ der Braunschweigischen Landschaft findet am 9. Juni im Landkreis Helmstedt statt.
Im Braunschweiger Land gibt es eine bemerkenswert hohe Dichte an jahrhundertealten Kirchen. Diese Sakralbauten prägen die Orte und geben ihnen geistig-kulturell wie auch topographisch ein Zentrum. Nach dem 2022 erfolgreich im Landkreis Wolfenbüttel veranstalteten Pilotprojekt „Kultur Land Kirchen“ wird das Format am 9. Juni im Landkreis Helmstedt an neun Kirchenstandorten des Kirchengemeindeverbandes Königslutter stattfinden. Es soll in Zukunft in den weiteren Mitgliedskommunen der Braunschweigischen Landschaft fortgesetzt werden.
Der diesjährige Projekttag „Kultur Land Kirchen“ verbindet die Kirchorte Frellstedt, Lelm, Räbke, Rottorf, Süpplingen, Süpplingenburg, Sunstedt, Warberg und Wolsdorf. In deren Innen- und Außenräumen werden verschiedene Kunstwerke wie Film, Fotografie, Malerei, Skulptur und Video gezeigt. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler sind Ole Blank, Sergii Brilov, Joshua Grabietz, Jette Held, Gregor Kieseritzky, Fumiko Kikuchi, MADE BY US, Stella Oh und Julia Wally Wagner.
Ergänzt werden die jeweiligen Ausstellungen mit musikalischen Darbietungen, Workshopangeboten und Kurzführungen zu Architektur und Geschichte der Kirchen. Der Projekttag findet in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden vor Ort statt und möchte neue Denk- und Erfahrungsräume eröffnen. Das vielfältige Programm kann dabei mit dem Fahrrad erkundet werden, so dass zwischen den teilnehmenden Kirchenorten die Landschaft erfahren werden kann. Verbunden werden alle Kirchorte durch eine vom ADFC Wolfsburg angebotene Fahrradtour. Es sind noch Anmeldungen möglich. Die Strecke ist etwa 32 Kilometer lang. Start ist um 11 Uhr in Sunstedt. Weitere Informationen zum Programm sind hier abrufbar.
„Kultur Land Kirchen“ wird unter anderem von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gefördert.
Sergii Brilov/ Lelm: Der in Krementschuk lebende und arbeitende Künstler Sergii Brilov hat seit Beginn des Krieges in der Ukraine mehr als 80 Illustrationen geschaffen, die den jüngsten Ereignissen gewidmet sind. Seine in der St.Maria Kirche in Lelm gezeigte Serie von Plakaten im Stil der Pop-Art hat den Titel „War Diary“. Er bezeichnet sich selbst als Konzeptkünstler und signiert seine Arbeiten als „ostromisl“. Sie sind seit 2010 in lokalen und internationalen Ausstellungen zu sehen. In der Ukraine ist er vor allem durch seine Wandgemälde im öffentlichen Raum bekannt geworden.
Jette Held/ Räbke: Jette Held hat ihr Studium der freien Kunst an der HBK Braunschweig als Meisterschülerin von Natalie Czech in der Fachklasse für Fotografie abgeschlossen. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit der Natur, sind aber weit entfernt von klassischer Natur- und Landschaftsfotografie. Sie entstehen in Gemeinschaft mit der Natur und finden oft in Fotogrammen ihre Form. Wasser ist dabei seit vielen Jahren ein primärer Bestandteil. So werden auch die in der St.Stephani Kirche in Räbke zu sehenden Arbeiten im Zusammenwirken mit der „Schunter“ entstehen.
made by us/ Warberg: MADE BY US – Radioaktive Strahlung in Deutschland und Japan ist ein politisches und medienreflexives Kunstprojekt von Saori Kaneko (*1976) und Richard Welz (*1989). Seit der Atomreaktor-Katastrophe von Fukushima Daiichi im Jahr 2011 entwickelt das Kollektiv Kunstwerke, in denen die Thematik Radioaktivität aufgegriffen wird. In „SCREENING JAPAN“ regen drei 16mm-Filmprojektoren eine mit phosphoreszierender Farbe erstellte Landschaftsmalerei an. Es zeigt Aufnahmen von Aufräumarbeiten, Säcken radioaktiven Inhaltes und einem Ökogarten in Fukushima mit abstrakten Abbildungen, die durch Pechblende aus dem Erzgebirge verändert wurden.
Juli Wally Wagner/ Wolsdorf: Jujax_Julia Wally Wagner_„Wer keinen Mut zum Träumen hat – hat keine Kraft zum Kämpfen.“ Die Arbeiten der in Helmstedt lebenden Künstlerin Julia Wally Wagner sind vielfältig, farbenfroh und filigran. Alle Jahre wieder verwirft sie und beginnt Neues. Fantasie ist für sie die Grundlage dessen, was sich formt und bildet.
Fumiko Kikuchi/ Frellstedt: Die dokumentarische Drei-Kanal-Videoinstallation “Glück auf” (2018) der Künstlerin Fumiko Kikuchi (*1986) behandelt das Schicksal zweier ehemaliger Bergbauern aus Japan. Hintergrund ist die Geschichte von Kohlebergbauern, die zwischen 1957 und 1965 als Gastarbeiter im Ruhrgebiet arbeiteten. Dabei gab es ein merkwürdiges Missverständnis um das Wort „Gastarbeiter“. Viele Bergleute dachten, sie wären eingeladen, in Deutschland Vorträge zu halten. Nach einer Weile unter Tage merkten sie, dass sie keine Gäste waren.
Stella Oh/ Süpplingen: Die Künstlerin Stella Oh (*1995) hat im Jahr 2021 ihr Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig als Meisterschülerin von Olav Christopher Jenssen abgeschlossen. In ihren großformatigen Malereien verdichten sich Gefühlszustände, die in atmosphärische, momenthafte Erinnerungsbilder übersetzt werden. Für das Projekt Kultur Land Kirchen hat Stella Oh ein großformatiges Polyptychon angefertigt, dass in zwei Teilen um den Eingangsbereich der St. Lambertus Kirche in Süpplingen installiert wird.
Ole Blank/ Süpplingenburg: Ole Blanks (*1990) Rauminstallationen, Skulpturen, Videos und multimediale Installationen entwickeln sich oft aus alltäglichen Beobachtungen, in deren Zentrum bestimmte Orte stehen; Orte, die mit Erinnerungen, Mythen, Geschichten verbunden sind, gesetzte und besetzte Orte. Die Realität dieser geografischen Orte oder gebauten Räume werden in den Arbeiten des in Hannover lebenden Künstlers durch seine künstlerischen Interventionen und Installationen zu Fiktionen. Sie hinterfragen mit ironischer Dramatik und hintersinnigem Witz im Sinne von “Was-Wäre-Wenn” unsere bestehenden Ansichten, traditionelle Denk- und Handlungsmuster. Ole Blank ist aktuell Stipendiat und Preisträger des Kunstvereins Hannover.
Joshua Grabietz/ Rottorf: Der Bildhauer Joshua Grabietz (*1995) ist gebürtiger Braunschweiger. Dort lebt und arbeitet er auch. Seine Arbeiten zeichnen sich durch humorvolle Titel aus, die oft einen Kontrast zu den düsteren Keramiken bilden. Er kreiert Traumwelten, in denen Kindheitserinnerungen, antike Geschichten und popkulturelle Elemente verschmelzen. Diese Szenen zeigen oft Auseinandersetzungen mit dem Selbst und den menschlichen Grundzügen. Joshua modelliert in seinen Skulpturen urban-mythologische Welten, um seine Sicht auf die heutige Zeit und ihre Komplexität einzufangen, manchmal auch, um ihr vorübergehend zu entkommen.
Gregor Kieseritzky/ Sunstedt: Sound als raumfüllendes Medium steht im Fokus des in Hannover lebenden und arbeitenden Künstlers Gregor Kieseritzky (*1992). Generativ programmierte Klänge ermöglichen ihm Soundarbeiten, die keinen Anfang und kein Ende haben, die nie komplett gehört, aber dafür frei betreten, verlassen und als Situation erlebt werden können. In der Sunstedter Kirche wird eine neue Version der Soundarbeit „Ein Spiel, eine Metapher, ein Vorschlag, so oder so ähnlich könnte es vielleicht etwas werden“ (2023) zu hören sein, zu deren sperrig vorsichtigen Titel etwas ganz Leichtes gehört: der Klang eines endlosen Federballspiels.
Bis zum 9. Juni werden in der Jakob-Kemenate und in der Kemenate Hagenbrücke 36 Werke aus acht Nachlässen gezeigt.
Die Kunstausstellung „clouds in the sky – (Aus-)blicke aus den künstlerischen Nachlässen der Region“ wurde in der Martinikirche stimmungsvoll eröffnet. Sie zeigt in der Jakob-Kemenate und in der Kemenate Hagenbrücke noch bis zum 9. Juni 36 Werke aus acht Nachlässen. Der Löwe begleitete den ersten Ausstellungstag mit der Kamera.
Ausstellung „clouds in the sky“ in der Jakob-Kemenate und der Kemenate Hagenbrücke mit großem Publikumsinteresse eröffnet.
Mit einer stimmungsvollen Vernissage in der Martinikirche, zu der mehr als 400 Kunstinteressierte gekommen waren, und einem von Kuratorin Stine Hollmann geführten Rundgang in der Jakob-Kemenate wurde die von der Braunschweigischen Stiftung initiierte Ausstellung „clouds in the sky“ (bis 9. Juni) eröffnet. Gezeigt werden 36 Werke aus den Nachlässen von acht regionalen Künstlern, die zur Hälfte auch in der Kemenate Hagenbrücke gezeigt werden.
Gilbert Holzgang, Regisseur des Theaters Zeitraum, bringt dokumentarisches Solo-Stück mit Schauspielerin Kathrin Reinhardt auf die Bühne.
„Galka Scheyer, ganz allein“ lautet das neue Stück von Regisseur Gilbert Holzgang zu der aus Braunschweig stammenden Kunstvermittlerin. Erstmals wagt er sich mit dem Stück an einen Monolog. Schauspielerin Kathrin Reinhardt gibt Galka Scheyer: Sie wurde 1889 als Tochter eines großbürgerlichen Braunschweiger Unternehmers geboren und starb 1945 in Hollywood. Thematisiert werden in dem Stück ihre letzten beiden Lebensjahre, die geprägt waren von Krankheit und Einsamkeit. Die Premiere findet am 24. April im Theatersaal des Gliesmaroder Thurms statt. Sie ist ausverkauft.
Insgesamt wird es sechs Aufführungen geben. Restkarten gibt es bei Musikalien Bartels oder an der Abendkasse. Die Vorstellungen sind Bestandteil des Rahmenprogramms zur Ausstellung „Galka Scheyer und die Blaue Vier“ im Städtischen Museum. Noch bis zum 19. Mai ist die große Sonderausstellung über Galka Scheyer und die revolutionäre Kunst der „Blauen Vier“ im Haus am Löwenwall zu sehen.
In seinen dokumentarischen Aufführungen beleuchtet das Theater Zeitraum das Leben der bedeutenden Kunstförderin. Nach „Galka Scheyers Fotoalbum“, das sich mit der Kindheit und der Jugend in Braunschweig sowie den Freundschaften zu Malerinnen und Malern beschäftigte, und „Galka Scheyer in Amerika“, das die Ausstellungs- und Verkaufsgemeinschaft „Die Blaue Vier“ mit Alexey Jawlensky, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Paul Klee in den Fokus rückte, ist das Stück „Galka Scheyer, ganz allein“ Teil drei der Trilogie.
Regisseur Gilbert Holzgang erhielt für seine Forschungen zu Galka Scheyer das Landesverdienstkreuz. Erschienen ist jüngst im Imhof Verlag zudem sein Buch „Galka Scheyer. Ein Leben für Kunst und Kreativität“ (49,95 Euro). Holzgang zeichnet in dieser umfassenden Biografie mit Abbildungen, Briefen, Ausschnitten aus Tagebüchern und Aussagen von Zeitgenossen Scheyers filmreifes Leben nach. Das Buch ist unter anderem mit Unterstützung der Richard Borek Stiftung und der Bürgerstiftung Braunschweig realisiert worden.
In der aktuellen Solo-Aufführung spricht Galka Scheyer über ihre Liebe zu Kunst, Künstlern und Sammlern, sie erinnert sich an Erlebnisse mit Ärzten und Kindern, sie hört Schallplatten, liest Gedichte und macht Pläne für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Galka Scheyer ist berühmt und doch ganz allein. Bis zuletzt war es ihr aber wichtig, Kinder und Jugendliche zum freien Malen anzuregen.
„Sie musste 1944/45 mehrere Operationen über sich ergehen lassen. Sie hatte Krebs, wollte die Erkrankung aber nicht wahrhaben. Sie glaubte an kosmische Einflüsse, schob ihre Schmerzen beiseite, führte sie auf den Stress einer geplanten Reise zurück und musste Morphium nehmen, um noch ein einigermaßen erträgliches Leben führen zu können. Bis zuletzt hoffte sie auf die letzte große Liebe. Vergebens“, schildert Gilbert Holzgang das einsame Ende von Galka Scheyer. Jawlensky, Kandinsky und Klee waren bereits vor ihr gestorben. Nur Feininger lebte noch, aber weit weg in New York.
„Galka Scheyer, ganz allein“ wird unter anderem von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gefördert.
Mehr unter:
www.galka-scheyer.de/
https://ij-n.de/aktivitaeten/galka-scheyer-atlas/
www.der-loewe.info/100-jahre-galka-scheyers-blaue-vier
www.der-loewe.info/galka-scheyer-und-die-blaue-vier
www.der-loewe.info/galka-scheyers-jahre-in-amerika
www.der-loewe.info/die-rueckkehr-der-expressionisten
www.der-loewe.info/inspiriert-von-otto-ralfs
www.der-loewe.info/die-avantgarde-in-braunschweig
Doppelveranstaltung: Ausstellung „clouds in the sky“ und wissenschaftliches Forum „Spuren künstlerischen Handelns“.
Unter dem Titel „clouds in the sky – (Aus-)blicke aus den künstlerischen Nachlässen der Region“ veranstaltet die Braunschweigische Stiftung eine bemerkenswerte Ausstellung (25. April bis 9. Juni). Eingebettet ist sie in das beachtliche wissenschaftliche Forum „Spuren künstlerischen Handelns“ (2. bis 4. Mai), das sich mit der Frage auseinandersetzt, wie mit Künstlernachlässen umgegangen werden soll. Bildende Künstlerinnen und Künstler prägen seit Generationen das Braunschweigische und Niedersachsen. Das erklärte Ziel dieser Doppelveranstaltung ist es, Kunstnachlässe sichtbar zu machen und zum Verständnis regionalen Zeitgeschehens sowie allgemeiner Kunstgeschichte beizutragen.
In der Gruppenausstellung werden Werke aus den künstlerischen Nachlässen von Wilhelm Beuermann, Astrid Brandt, Roland Dörfler, Günter Kämpfe, Malte Sartorius, Karl und Susanne Schaper sowie Peter Voigt gezeigt. Die Präsentation wird kuratiert von Stine Hollmann, Kunstwissenschaftlerin und Geschäftsführerin des Kunstvereins Wolfenbüttel. Die Ausstellung ist in der Jakob-Kemenate und der Kemenate-Hagenbrücke der Stiftung Prüsse zu sehen. Am 25. April findet die Vernissage um 18 Uhr Martinikirche statt. Um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 0531-22 43 48 42 oder per Mail unter j.pruesse@stiftung-pruesse.de. Eine weitere Begleitausstellung ist in der Städtischen Galerie Wolfsburg mit „Malte Sartorius – Wandler zwischen den Welten“ zu sehen (30. April bis 16. Juni).
Die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern dokumentiert die Zeit und die gesellschaftlichen Verhältnisse, in der sie leben oder gelebt haben. Die Ausstellung „clouds in the sky – (Aus-)blicke aus den künstlerischen Nachlässen der Region“ verknüpft zeithistorisch einzelne Werke, die im Schwerpunkt zwischen 1960 und 1990 entstanden sind und von Künstlern geschaffen wurden, die den 2. Weltkrieg, den Aufbau der BRD, der DDR, die 1968er auf ihre individuelle Art erfahren und erlebt haben. Dabei geht es darum, sowohl die charakteristischen Eigenheiten der jeweiligen künstlerischen Sprachen und eigenen Erfahrungsräume aufzuzeigen und gleichzeitig diese als Spiegel des vergangenen und aktuellen Zeitgeschehens zu reflektieren.
Wie den Nachlass regeln?
Nur in den seltensten Fällen kann das Werk beziehungsweise der Nachlass von Künstlerinnen und Künstlern in Gänze oder überhaupt physisch gesichert aufbewahrt und bearbeitet werden. Das von der Hochschule für Bildende Künste, der Städtischen Galerie Wolfsburg und der Braunschweigischen Stiftung initiierte Forum eruiert Möglichkeiten, die die Künstlerinnen und Künstler der Region und auch darüber hinaus haben, mit ihrem Werk beziehungsweise Nachlass umzugehen. Es bietet praktische Anleitungen, Best Practice Beispiele und Workshop-Formate sowie Veranstaltungen im Rahmen des Vorlesungsplans im Sommersemester der HBK Braunschweig.
Zu den Referenten zählen unter anderem Prof. Dr. Peter Schneemann (Direktor der Abteilung für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart der Universität Bern) und Prof. Dr. Gora Jain (Vorsitzende des Forums für Künstlernachlässe (FKN) Hamburg und des Bundesverbands Künstlernachlässe (BKN) Berlin).
Das komplette Programm des Forum „Spuren künstlerischen Handelns“ lesen Sie hier.
Kontakt:
Braunschweigische Stiftung
Löwenwall 16
38100 Braunschweig
Jasmin Freimann
E-Mail: freimann@die-braunschweigische.de
Telefon: 0531 27359 21
In der Schau „Crossroads“ des renommierten Liebenburger Künstlers in St. Andreas werden Metropolen zu visionären Zeichengeflechten.
Massige Häuserblocks, Wolkenkratzer, die sich aus der Fußgängerperspektive bedrohlich zu neigen scheinen, historische Monumente, Straßenfluchten, Werbebanner, Schilder, Stahlkonstruktionen. In der Kunst von Gerd Winner abstrahieren, verdichten und überlagern sich städtische Strukturen. Sie bilden neue Formen und Geflechte, werden ihrer ursprünglichen Funktion entrückt und zeichenhaft. Mittels Siebdruck und Mischtechniken formt sich aus Fotografien und Erinnerungen eine neue über-natürliche Kunstwirklichkeit, faszinierend, vieldeutig, rätselhaft.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 20.03.2024
Aktuell ist das in der Braunschweiger St. Andreaskirche zu erleben, wo der vielfach ausgezeichnete Maler und Grafiker in Zusammenarbeit mit der Landeskirche Braunschweig die Ausstellung „Crossroads – Spuren und Zeichen“ zeigt. Mehr als 40 großformatige Werke des gebürtigen Braunschweigers, der seit langem auf Schloss Liebenburg lebt und arbeitet, füllen das Kirchenschiff. Einige sind erst in jüngerer Zeit entstanden. Sie kennzeichnen kantige Schriftzüge, die quer über die Motive laufen, sie regelrecht durchkreuzen: „Exodus“, „Babylon“, „Apokalypse“ und „Passion“ etwa.
Die christlichen Bezüge sind kein Zufall. „Die Bücher der Bibel und das Testament Christi bleiben ein Fundus für meine existentiellen Anfragen an unsere Gegenwart“, sagt Winner im Gespräch mit Landeskirchensprecher Michael Strauss, das im hochwertigen Ausstellungskatalog abgedruckt ist.
Der 87-jährige Künstler erläutert darin auch, wie er auf sein Lebensthema kam, die Reflexion von städtischen Strukturen: durch das Trauma des komplett kriegszerstörten Braunschweigs in seinen Kindertagen, aber auch durch seine Erfahrungen im Berlin der 1950er Jahre: „Einem Phönix gleich wuchs neues Leben in der Stadt. Aus der Apokalypse erwuchs Hoffnung.“
Winner hat zwischenzeitlich in London gelebt, auch New York, Tokio und München, wo er als Professor an der Kunstakademie lehrte, kennt er gut. In seinen Werken wimmeln keine Menschen; den Künstler interessieren nur ihre Schöpfungen, Infrastrukturen, Stadträume, Gebäude. Die Menschenleere trägt zu der überzeitlichen, mystischen Aura seiner Arbeiten bei.
Schemenhaft überlagern und überblenden sich auf Grundformen reduzierte New Yorker Hochhäuser in stürzenden und fallenden Linien, in einem magischen Spiel von verdichteten und ausgedünnten Schwarz- und Grauwerten. Das Brandenburger Tor zerfällt in seine Bestandteile, die sich zugleich vervielfältigen und das Tor in ein undurchdringliches Geflecht verwandeln. „No Entry“ und „Passion“ sind diese Sinn-Bilder betitelt.
In einigen Werken wird der Eindruck von Chaos und Überforderung noch durch intensive Farbigkeit verstärkt. Aufschriften wie „Liberty“ und „Utopia“ entfalten gerade dann ihre Wirkung, wenn sie dem bedrängenden Eindruck der verdichteten Stadtstrukturen zuwiderzulaufen scheinen.
Andere motivisch reduzierte Großformate Winners strahlen eine tiefe Ruhe aus. Und auf einigen finden sich Kreuzformen, etwa im Schattenriss eines Straßenschildes oder auch in einer Himmelslücke, die sich zwischen zusammenragenden Wolkenkratzern auftut.
Fesselnd auch die scheinbar abstrakte Werkgruppe „Ankunft“ im Altarraum. Tatsächlich handelt es sich um bearbeitete Impressionen von Landebahnen des Flughafens Hannover, mit dynamischen, farblich hervorgehobenen Markierungen und Spuren von Reifenabrieb auf grau schimmerndem Beton.
Bis 28. April, Mi.-So. 15 bis 17 Uhr. Predigtreihe zur Ausstellung sonntags 10 Uhr (OLK Hofer 14. April, Pfarrer Kumitz-Brennecke 21. April).
Dieser Artikel ist zuerst erschienen am 20.03.2024 und erreichbar unter: www.braunschweiger-zeitung.de/kultur/article241934722/Gerd-Winner-zeigt-neue-auratische-Werke-in-Braunschweig.html
Das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried lädt am Ostersonntag von 19.30 Uhr an zur „Nacht der Offenen Pforte“ ein.
Es ist nur ein kleiner Schritt zurück bis ins Mittelalter. Die „Nacht der Offenen Pforte“ am 31. März im ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried macht diese Zeitreise für jedermann möglich. Dank der altehrwürdigen historischen Gemäuer, des epochal angepassten Kulturprogramms und der authentischen „Living History“-Darsteller gelingt die Illusion nahezu perfekt. Im Schein hunderter Kerzen entfalten beispielsweise gregorianische Gesänge im beeindruckenden Kreuzgang ihre Faszination. Das Programm beginnt um 19.30 Uhr.
Neben der „Nacht der Offenen Pforte“ am Ostersonntag steht für Mittwoch, 3. April (11 Uhr), eine Familienführung auf dem Programm, die ebenso einzigartige Einblicke in die Klosterkultur ermöglicht. Eigentümerin der Klosteranlage Walkenried ist die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK). Grundlage des heutigen Zustandes waren umfangreiche Sanierungsarbeiten von 1977 bis 1994. Weitere folgten von 1999 an. Sie machten weite Teile der Klosteranlage für die Öffentlichkeit zugänglich. Heute befindet sich das ZisterzienserMuseum im Kloster, das über die Geschichte und insbesondere wirtschaftliche Bedeutung der Zisterzienser in Walkenried informiert.
Das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster Walkenried zählte einst zu den reichsten und bedeutendsten Zisterzienserklöstern in Deutschland. Während der Blütezeit lebten dort 80 Mönche und bis zu 180 Laienbrüder. Die Klosterkirche wurde während der Bauernkriege im 16. Jahrhundert zerstört und diente danach lediglich noch als Steinbruch für andere Gebäude. Heute ist die imposante Ruine eine touristische Attraktion und ein begehrtes Fotomotiv. Die Gottesdienste werden seither im Kapitelsaal des Klosters gehalten.
Während der „Nacht der offenen Pforte“ finden dort unter anderem Lesungen aus der Benediktsregel und dem Gebräuchebuch der Zisterzienser statt. Außerdem werden Lieder des hohen Mittelalters dargeboten. Im Brüdersaal zeigt die Gruppe „Living History“ spätmittelalterliches Handwerk. Im Zaubersaal wird demonstriert, wie einst die Mönche im Mittelalter schrieben.
Geöffnet ist an diesem Abend von 19 bis 23.30 Uhr auch das das ehemalige Gutsherrenhaus der Domäne Walkenried, das nach der ebenfalls von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz in Auftrag gegeben mehrjährigen Sanierung seit Juli 2020 eines von drei Welterbe-Informationszentren der Stiftung Welterbe im Harz beheimatet. Es erklärt die die Entwicklung und Geschichte der 3000 Jahre alten Kulturlandschaft auf einem 3D-Landschaftsmodell sowie mit Informationstafeln, Filmen und Medienterminals.
Die wechselvolle Geschichte des Gebäudes begann 1854. Vor der Sanierung war es zusehends verfallen. Die SBK investierte einen Millionenbetrag, um auch dies hochkarätige Baudenkmal zu retten. Es lohnt sich also in der „Nacht der offenen Pforte“ im Foyer bei Jazz und Swing das Kloster Walkenried zu feiern.
Eintrittskarten für die „Nacht der offenen Pforte“ gibt es im Vorverkauf sowie am Veranstaltungstag an der Abendkasse. Einlass ist am 31. März ab 19 Uhr.
Ein Video über das Kloster gibt es hier zu sehen.
Eintritt: 6 Euro, bis 16 Jahre Eintritt frei
Kontakt:
ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried
Steinweg 4a
37445 Walkenried
Besucherservice: Tel 05525-9599064
E-Mail: info@kloster-walkenried.de
Internet: www.kloster-walkenried.de
Schüler-Filmpreise „ganz schön anders“ 2023/24 verliehen: Video der Neuen Oberschule schaffte Sprung auf Platz drei.
Sprechende Toiletten, außer Kontrolle geratene Künstliche Intelligenz (KI) und die Klimakrise – niedersächsische Schülerinnen und Schüler warfen beim „ganz schön anders“-Kurzfilmwettbewerb unter dem Motto „Überübermorgen“ kritische Blicke in die Zukunft. Die Klasse 8bi des Gymnasiums Neue Oberschule gewann dabei mit ihrem Film „2040“ den dritten Preis.Die Auszeichnungen wurden im Astor Kino Hannover vergeben. Zuletzt war aus dem Braunschweigischen die Oswald Berkhan Schule 2021 mit „Hab kein Plan – ohne Handy“ als Zweite unter die Top 3 gekommen.
Am Wettbewerb nahmen diesmal mehr als 1.200 Schülerinnen und Schüler teil. Sie kamen aus mehr als 40 Städten und Gemeinden in Niedersachsen. „Ganz schön anders“ findet seit mehr als zehn Jahren jährlich zu wechselnden Mottos statt. Zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schülerwerden barrierefreie Drehbuch- und Filmworkshops angeboten. Der Wettbewerb richtet sich an Regel- (7. – 10. Jahrgangsstufe) und Förderschulen (7. – 12. Jahrgangsstufe). Ziel ist es, Jugendliche unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten die künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen zu ermöglichen. Der Wettbewerb wird unter anderem von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gefördert.
Der Film „2040“ der NO-Schülerinnen und Schüler handelt von einer Künstlichen Intelligenz (KI) namens Nebula X die außer Kontrolle gerät und Menschen verschwinden lässt. Das Werkzeug der KI, um die Menschen auszulöschen, sind deren eigene Smartphones. Eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die ihre Handys zuvor hatte abgeben müssen, kann sich zunächst retten. Der Film endet mit der Quintessenz: „Künstliche Intelligenzen können viele Vorteile haben. Sie können Menschen bei Vielem helfen, aber sie sollten niemals einen Menschen ersetzen.“
Den Film entwickelten Haneen Aljoja, Jan Derendarz, Paula Dinter, Arne E. Geschke, Felix Giere, Helena Kamann-Lewis, Tjark Krone, Chidera Obi und Teja Reddy. Hier geht’s zum Video.
Den Filmwettbewerb gewann das Filmteam der Evangelischen IGS Wunstorf mit „The Book of the Multiverse” von Schülerinnen und Schülern der Evangelischen IGS Wunstorf vor den Schülerinnen und Schülern des Schiller-Gymnasiums Hameln für „Kern der Hoffnung“. Ein weiterer dritter Preise ging an das Filmteam von „Mach dir nicht so viele Gedanken über Übermorgen“ der Sophie-Scholl-Schule, KGS Wennigsen. Alle Top 12-Filme sind hier zu sehen.
Eine Expertenjury aus Filmschaffenden, Medienpädagogen, Schauspielern und Autoren sowie die Zuschauer des YouTube-Kanals wählten aus 106 eingereichten Kurzfilmen aus. Veranstalter des inklusiven Projekts sind der Verein Blickwechsel aus Göttingen und das Königsworth Medienbüro aus Hannover.
Preis der Jury: „Klappe zu – eine Toilette sieht rot“, Astrid-Lindgren-Förderschule, Moordorf.
Bester Dokumentarfilm „Moore, die Retter unserer Erde“, Paul-Gerhardt-Schule Dassel.
Publikumspreis „Mobbingopfer Überübermorgen“, Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld.
ganz schön anders-Kurzfilmwettbewerb
c/o Königsworth Medienbüro
Königsworther Str. 23A
Telefon: 0511-165 80334
E-Mail: info@ganz-schoen-anders.org
Internet: ganz-schoen-anders.org
Multimedia-Künstlerin Alona Rodeh testete ihre Installation „Slow Swan Social Club“ für den Lichtparcours 2024
Der 6. Lichtparcours wirft rund 100 Tage vor dem Auftakt seine Schatten voraus. Alona Rodeh, Multimedia-Künstlerin aus Tel Aviv und Berlin, inszenierte zu Probezwecken Installation „Slow Swan Social Club“ auf dem Portikusteich im Bürgerpark. Das Projekt wurde speziell für das Festival in Braunschweig entwickelt.Der Test für das vom 15. Juni bis 6. Oktober stattfindende Festival gelang störungsfrei. Die beiden noch nicht gestalteten Schwanen-Tretboote drehten schon mal solide ihre Kreise. Zum Lichtparcours werden beide noch ordentlich in Schale geschmissen: Der eine wird edel weiß und der andere freakig pink lackiert. An diesem Nachmittag wurden sie quasi noch als „hässliche Entlein“ mit Muskelkraft bewegt, während des Festivals werden Elektromotoren die Schwäne antreiben und Sensoren sie auf Kurs halten.
Schon der Test weckte bei vielen Spaziergängern die Neugier und die Vorfreude auf den Lichtparcours. Wie ihre Vorgänger wird auch die 6. Auflage in diesem Sommer zigtausende Besucher aus nah und fern anlocken. Geschätzt haben bislang mehr als 1,5 Millionen Menschen die Lichtinstallationen in Braunschweig gesehen. Der erste Lichtparcours fand zur Weltausstellung EXPO 2000 statt. Es folgten die Festivals 2004, 2010, 2016 und 2020. Für den aktuellen Lichtparcours ist erneut die Nutzung des Wasserlaufs der Oker, ihrer Ufer, Brücken und aller von dort direkt erfahrbaren Räumen vorgesehen. Insgesamt werden 16 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler ihre Werke präsentieren.
Die Arbeit von Alona Rodeh, die unter Berücksichtigung des Naturschutzes realisiert wird, lehnt sich an die lange Tradition der Tretboote, die noch heute auf der Oker fahren, und ebenfalls an die historischen Bilder von Schwänen, die im Portikusteich schwimmen, an. „Ein wundervoller, romantischer Ort. Ich freue mich sehr, beim 6. Lichtparcours mitwirken zu dürfen“, sagt die Künstlerin während des Checks. Die Vorgängerveranstaltungen hat sie nicht erlebt, deswegen ist sie sehr gespannt auf das, was da kommt. Ihr Werk steht optisch im Einklang mit dem Erholungszweck des Parks: Es wird weder fehl am Platz wirken noch auf Anhieb als Kunstwerk zu erkennen sein. „Während des Lichtparcours werden die Schwäne auf ihrer Kreisbahn von einem Lichtkegel verfolgt und ihre Augen werden leuchten. Dazu wird der Portikus dezent illuminiert“, erklärt Alona Rodeh ihr Projekt, das von der Richard Borek Stiftung unterstützt wird.
„Die Arbeit entspricht der ursprünglichen Idee des Bürgerparks als malerischem, idyllischem Ort der friedlichen Erholung und des kontrollierten Konsums der (vom Menschen geschaffenen) Natur. Es ist ein automatisiertes Liebeslied, eine zeitgenössische Anspielung auf das romantische Bild historischer Ruinen und Schwanensee-Choreografien des 19. Jahrhunderts. Die automatisierten Boote können als melancholisch wahrgenommen werden, die ewig im Dunkeln Kreise ziehen. Doch das Werk kann auch als Slapstick-Skulptur voller Humor, Überraschung und Verspieltheit gelesen werden“, heißt es auf der Internetseite von Alona Rodeh zu „Slow Swan Social Club“.
Der Park, vom Herzoglichen Promenadeninspektor Friedrich Kreiß (1842-1915) entwickelt, sollte in seiner frühen Phase eine Grünanlage für das gehobene Bürgertum werden. Durch die lange Entstehung flossen später auch Tendenzen der aufkommenden „Volksparkidee“ ein. Der Bürgerpark entstand in mehreren Bauabschnitten von 1886 bis 1925 und ersetzte den früheren Bahnhofspark. Neben dem hohen Nutzwert als Naherholungsgebiet stellt der Bürgerpark für Fachleute einen hohen Denkmalwert als kulturhistorisches Zeugnis des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts dar. Der das Bild prägende Portikus der ehemaligen Hauptwache wurde 1896 im Bürgerpark wieder errichtet. Während des Zweiten Weltkrieg wurde er schwer beschädigt und ging teilweise verloren. Die Reste wurden erst 1989 gesichert und wieder zusammengefügt. Heute ist der Portikus wieder eine besondere Sehenswürdigkeit in Braunschweig und verdient es, während des Lichtparcours besonders in Szene gesetzt zu werden.
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