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Anker für Braunschweigische Identität

Foto: Schlossmuseum
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Stiftung Residenzschloss Braunschweig feiert zehnjähriges Bestehen mit freiem Eintritt im Schlossmuseum.

Wie so viele Stiftungen wirkt auch die gemeinnützige Stiftung Residenzschloss Braunschweig im Verborgenen. Dabei ist sie es, die den Betrieb des kleinen, aber feinen Schlossmuseums erst möglich macht. Am 13. Juli 2010 gründeten die Stadt Braunschweig unter ihrem damaligen Oberbürgermeister Gert Hoffmann und die Richard Borek Stiftung die Stiftung Residenzschloss Braunschweig. Die Idee zur Trägerschaft des Schlossmuseums durch eine Stiftung hatte der heutige Braunschweiger Ehrenbürger Richard Borek aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen im Stiftungswesen.

Für das neue Museum, dessen Ersteinrichtung und Dauerausstellung durch Die Braunschweigische Stiftung (DBS), die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) und die Richard Borek Stiftung (RBS) finanziert wurde, wünschte er sich wegen der vorangegangenen heftigen Auseinandersetzungen um die Schlossrekonstruktion einen stabilen, unabhängigen Anker außerhalb des politischen Streits.

Breiter politischer Konsens

Hoffmann hatte für die Gründung der Stiftung und die neue Einrichtung eine breite politische Basis gefordert. Es gelang den Befürwortern, gegenüber Rat und Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass das neue Museum als geschichtliches Herzstück der Schlossrekonstruktion ein wichtiger Ort der Braunschweigischen Identität sein würde. Gemeinsam mit dem früheren Oberbürgermeister Braunschweigs, Gerhard Glogowski, Ehrenbürger seit 2007, erreichte Borek schließlich einen breiten Konsens.

Anders als bei der Entscheidung über die Schlossrekonstruktion, die mit nur einer Stimme Mehrheit erfolgte, votierte diesmal eine große Mehrheit von CDU, SPD und FDP für die Beteiligung der Stadt an der Stiftung Residenzschloss Braunschweig. Neben der Richard Borek Stiftung wurde sie Trägerin der neuen Stiftung und übernahm einen guten Teil der Finanzierung des Schlossmuseums.

Zwölf Sonderausstellungen

Die wesentliche Aufgabe des Schlossmuseums Braunschweig ist laut Satzung der Stiftung Residenzschloss Braunschweig die Vermittlung der „Geschichte, Bedeutung und Gestalt des ehemaligen Braunschweiger Residenzschlosses“ durch „Dauer- und Wechselausstellungen sowie kulturelle Veranstaltungen“. Seit Öffnung des Museums haben bereits zwölf Sonderausstellungen ausgewählte Aspekte der Schlossgeschichte vermittelt und wurden ergänzt durch ein Veranstaltungsprogramm, das von Führungen über Workshops bis hin zu Lesungen und Konzerten reichte.

Die Dauerausstellung führt in die Räume der herzoglichen Residenz zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Thronsaal, das Audienzzimmer, das Arbeitszimmer und das Musikzimmer wurden mit originalen Möbeln, Gemälden und Kunstgegenständen ausgestattet. In regelmäßigen Sonderausstellungen werden Themen aus der Braunschweigischen Geschichte aufgearbeitet. Fokussiert wurden unter anderem bereits das Leben von Herzogin Victoria Luise, die November-Revolution 1918 und die Verdienste von Herzog Carl I. für das Braunschweigische.

Um die Stiftung als einen Baustein der Braunschweigischen Identität fest im ehemaligen Land Braunschweig zu verwurzeln, sind in einem Beirat die Gebietskörperschaften und die sogenannten althergebrachten Institutionen vertreten. Dies sichert nicht nur die enge Anbindung an die Region und ihre wichtigen Einrichtungen sondern auch die Qualität der Ausstellungen und Veröffentlichungen.

Hochkarätige Exponate

Auch dadurch gelang es, hochkarätige Exponate als Leihgaben zu erhalten. Um deutlich zu machen, dass auch die Niedersächsische Landesregierung das neue Schlossmuseum als einen wichtigen Ort der Braunschweigischen Identität ansieht, entschied die damalige Kultusministerin Johanna Wanka, dass das Braunschweigische Landesmuseum den originalen Thron der Braunschweiger Welfen dem Schlossmuseum als Leihgabe zur Verfügung stellte.

Freier Eintritt

Anlässlich des Jubiläums ist der Besuch des Schlossmuseums vom 13. – 20. Juli frei. Das Museum öffnet auch am Montag, den 13. Juli. . Zu sehen ist neben der Dauerausstellung, die am authentischen Geschichtsort einen aufschlussreichen Einblick in die Geschichte des Residenzschlosses und seiner Bewohner vermittelt, die Sonderausstellung „Gesellschaft der Freunde junger Kunst“. Die bis Januar 2021 verlängerte Ausstellung präsentiert Werke von international bekannten Künstlern der Klassischen Moderne, die sich zwischen 1924 und 1933 an Ausstellungen der „Gesellschaft der Freunde junger Kunst“ in Braunschweig beteiligten. In etwa 40 Ausstellungen zeigten Paul Klee, Lyonel Feininger, Gabriele Münter, Käthe Kollwitz und viele andere ihre Werke im Braunschweiger Residenzschloss

Weitere Informationen: www.schlossmuseum-braunschweig.de

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